Folgt mit Henrique Bayers nächster Paukenschlag?

  • Renato Augusto (20, Vertrag bis 2013), der neue Kreativdirektor von Bayer Leverkusen, ist da. Von Lissabon kommend, landete der für eine Ablösesumme von rund sechs Millionen Euro von Flamengo Rio de Janeiro verpflichtete Brasilianer am Mittwochnachmittag in Zürich-Kloten.


    Heute, Donnerstag, folgen sportmedizinische Untersuchung und die erste Einheit im Rahmen des Trainingslagers in St. Gallen. Beim Trip nach Minsk (Samstag) wird Renato Augusto sein Team noch nicht begleiten.


    Mit dem für das zentrale Mittelfeld vorgesehenen Ballschmuser komplettiert Trainer Bruno Labbadia (42) seinen Kader - mit Ausnahme einer noch freien Planstelle. Und selbst die könnte noch bis zum Wochenende besetzt werden - durch Innenverteidiger Henrique Adriano Buss (21), genannt Henrique, der in seiner noch kurzen Karriere zu einem echten Steilflug angesetzt hat.


    Nach kicker-Informationen bahnt sich eine zeitnahe Entscheidung an. Henrique, der gerade erst für zehn Millionen Euro von SE Palmeiras (Sao Paulo) zum FC Barcelona (Vertrag bis 2013) transferiert worden ist, soll von Bayer gegen eine Gebühr von 400 000 Euro bis 2009 ausgeliehen werden.
    Leihgeschäft ohne Kaufoption?


    Henrique stieg 2007 mit Coritiba FC in Brasiliens Serie A auf. Die Investorengruppe "Traffic", die auch an Renato Augusto Besitzanteile hält, erwarb für 2,5 Millionen Euro die Rechte an dem Spieler und brachte ihn bei Palmeiras unter - in der Hoffnung, dass ein zahlungskräftiger europäischer Klub anbeißen würde. Was nach nur 18 Spielen (ein Tor) schneller geschah, als alle Beteiligten glaubten. Mangels freier Stellen für Nicht-EU-Ausländer könnte Barcelona Henrique jetzt für ein Jahr nach Leverkusen weiterreichen. Ohne dem Bundesligisten eine Kaufoption einzuräumen.


    Vanderlei Luxemburgo (56), sein Coach in Palmeiras, bezeichnet Henrique, der am 6. Juni in Boston gegen Venezuela (Testspiel, 0:2) in der Selecao debütierte, als "jagenden Verteidiger" mit feiner Technik, viel Offensivgeist und einem mächtigen Schuss. Luxemburgo wörtlich: "Er hat alles, was man braucht, um ein Großer zu werden. Henrique ist einer der talentiertesten Verteidiger, die ich in den vergangenen Jahren gesehen habe."


    Obwohl noch sehr jung, fiel Henrique bei seinen bisherigen Arbeitgebern schon als Führungsspieler auf. Bei Coritiba war er Kapitän. Und bei Palmeiras galt er als Garant dafür, dass der Klub in diesem Jahr die Regionalmeisterschaft und damit den ersten Titel seit acht Jahren gewann. Dass Barcelona den Manndecker vorzugsweise bei Ajax Amsterdam oder Benfica Lissabon unterbringen wollte, weil beide Vereine auch international vertreten sind, lässt Henrique offenbar kalt. Allem Anschein nach schlägt sein Herz für Leverkusen. Für den Verein, der mit einer großen Tradition brasilianischer Innenverteidiger (Lucio, Juan) aufwarten kann. Und mit Renato Augusto gerade erst ein anderes Supertalent für Deutschland und die Bundesliga entdeckt hat.



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