Stefan Reinartz

  • a! wir brauchen ihn! nicht nur als abräumer und stabilisator sondern auch als spieleröffner

    Leider waren Stefan und Lars nicht an Bord, bzw. nicht im Vollbegriff ihrer spielererischen Kräfte, aber dennoch glaube ich wenn diese Mittelachse wieder voll funktionsfähig ist, hat es jeder Gegner schwer. :LEV2
    Mal abgesehen von Schwafel-Derdy und Pass-auf-er-flankt-Sebastian. :LEV11 :LEV11

  • Dieser Mann ist bei Bayer Leverkusen für die „Werkssicherheit“ zuständig. Eine Rolle, in der STEFAN REINARTZ (24) in der öffentlichen Wahrnehmung fast nicht vorkommt.


    Schon sein erster Satz sorgt für ein Schmunzeln. „Reinartz = Messi“, hört man Stefan Reinartz sagen. Dabei geht es freilich nicht um den Weltstar, sondern um das Messie-Syndrom. „Normalerweise bin ich halbwegs ordentlich, aber mein Spind widerlegt alles.“ Der Schrank des Leverkusener Mittelfeldspielers ist in der Tat „besser“ ausgestattet als der seiner Mitspieler – mit Kollektionen aus den Vorjahren. „Da hängt noch eine Winterjacke von 2009, eingepackt in der Folie. Und die von 2010, von 2011 – so fünf Stück. Dafür habe ich keinen Platz zu Hause.“


    Dabei gilt Stefan Reinartz als die personizierte Ordnung bei Bayer – zumindest auf dem Spielfeld. Dort sieht ihn Sami Hyypiä als seinen Sicherheitsdienst: „Er ist ruhig am Ball, Aufbauspiel und Spielverlagerung sind gut. Und wenn wir attackieren, ist er die Absicherung. Stefan ist der Spieler, der die Balance bringt.“ Eine Rolle, die der gelernte Innenverteidiger mit unübersehbarer Unauälligkeit ausfüllt. „Das ist das Los der Position. Unscheinbar, aber für die Struktur unheimlich wichtig“, weiß Simon Rolfes, der zuletzt den an einer Achillessehnenreizung leidenden Reinartz als Sechser vertrat, „auf der Position rückt man in den Blickpunkt, wenn man konstant Top-Leistungen abruft – mit ein paar spektakulären Momenten.“


    Doch Letztere gehen dem laufstarken Reinartz, der taktisch geschickt gut antizipiert, völlig ab. Der Sechser ist ein Star ohne Gesicht. „Ein Grund, warum man mich nicht auf der Straße erkennt, ist, dass ich keine Sportschau-Szenen habe. Relativ wenig Assists und Tore. Das kann man verbessern, aber es liegt auch daran, dass ich der nach den Innenverteidigern defensivste Spieler in unserem System bin. Und dass ich Tore verschulde, passiert auch relativ selten“, analysiert Reinartz. Umso bemerkenswerter, dass er mit einem kicker-Notenschnitt von 2,78 derzeit zu den besten Feldspielern der Liga gehört.


    Trotzdem interessieren sich die Medien kaum für ihn. Obwohl er bereits 2010 für Deutschland debütierte. Die beiden Boulevardzeitungen vor Ort baten bislang je einmal zu einem Interviewtermin – seit er Profi ist. Dabei ist er alles andere als langweilig. „Er ist ein Vertreter des ganz trockenen Humors“, erklärt Mediendirektor Meinolf Sprink. „Es darf auch provokant sein und über die Grenze gehen“, erklärt Reinartz, der einen Einblick in sein Privatleben („Damit bin ich gut gefahren“) verwehrt. Der Stefan Reinartz, der weiter Kontakt zu seinen ehemaligen Mitspielern bei der SSVg Heiligenhaus im Kreis Mettmann pflegt, deren Spiele er verfolgt. Bayers Eigengewächs ist ein unaufgeregter Typ, der bei aufgeweckten Zeitgenossen gut ankommt. „Stefan ist clever, macht sich viele Gedanken. Man kann mit ihm auch über Themen diskutieren, die über den Tellerrand hinausgehen“, versichert Rolfes.


    Wie clever, zeigte das Duo nach Stefan Kießlings Phantom-Tor in Sinsheim. Dort erklärte Reinartz in der Mixed Zone wie selbstverständlich, dass es kein Wiederholungsspiel geben werde. „Jede Wette“, bot er den Journalisten an, da die FIFA nach Helmers Phantom-Tor 1994 in der folgenden Saison den DFB dazu gezwungen habe, das Ergebnis eines Wiederholungsspiels aus der 2. Liga zurückzunehmen. Rolfes hatte dies fix in der Kabine recherchiert. „Wir haben uns gedacht, dass es entscheidend sein wird, wie die Presse mit der Situation umgeht. Ich glaube, das wusste keiner. Das waren alles Fakten. Wir wollten es in eine Richtung lenken, die sehr sachlich ist, um Schlimmeres zu vermeiden.“


    Ein Klub, der solche Profis hat, braucht keine PR-Abteilung. Oder eben doch, wenn er Bayer 04 heißt. Die öffentliche Wahrnehmung ist unangemessen gering. Selbst der beste Start der Vereinsgeschichte sorgt nicht für den entsprechenden medialen Widerhall. Obwohl Leverkusen mit den Giganten aus München und Dortmund Schritt hält. Dass die Werkself vor zwei Wochen gegen Donezk vor einem Endspiel stand, das mit Bravour gegen den UEFA-Cup-Sieger von 2009 gewonnen wurde (4:0), ging angesichts der drei anderen deutschen Champions-League-Teilnehmer fast unter. „Das war schon eine Hausnummer“, ordnet Reinartz das Ergebnis ein, der vor dem Rückspiel warnt: „Im Hinspiel hat Donezk nicht alles abgerufen. Ich nehme an, dass sie zu Hause ganz anders auftreten werden.“ In der Ukraine muss der Grundstein für das Erreichen der K.-o.-Runde gelegt werden.


    „Wir werden in der Champions League irgendwann an Grenzen stoßen“, weiß Reinartz, „die Frage ist, wann?“ Da die Bundesliga derzeit so auseinandergerissen ist, seien die eigenen Möglichkeiten schwer einzuschätzen. Die Königsklasse soll seine Frage beantworten: „Wo stehen wir eigentlich?“


    In Sachen Nationalelf ist ihm das klar. Reinartz, bei der USA-Reise im Frühsommer noch dabei, stuft seine WM-Chancen als „sehr gering“ ein. „Ich würde da nicht abfallen, aber es ist auch keine himmelschreiende Ungerechtigkeit“, beurteilt er die Nicht-Beachtung, von der er nicht als Einziger bei Bayer betroffen ist. „Bayer Leverkusen hat die besten Nicht-Nationalspieler. Das ist ein Fakt. Wenn nach dem letzten Spieltag alle zur WM fahren, haben wir für kurze Zeit die beste Klub-Mannschaft der Welt“, meint Reinartz, der aber auch weiß: „Es ist super, wenn du Spieler auf Top-Niveau hast, die während der Länderspielpausen die Füße hochlegen können. Auch wenn es doof ist, so wenige Nationalspieler zu haben, ist es doch ein Wettbewerbsvorteil.“


    Doch Reinartz, der nicht Teil der Facebook-Generation ist („Den ganzen Social-Media-Trend habe ich verschlafen. Da war ich wohl gerade Kreide holen …“), leidet wenig unter der Tarnkappe, unter der er sich bewegt. „Die Rolle des Nicht-Wahrgenommenen sehe ich manchmal kritisch, aber ich finde sie zu 90 Prozent sehr gut.“ Wie nach Kießlings Phantom-Tor. Obwohl er dies aus idealer Position beobachtet hatte, wurde er nicht darauf festgenagelt, dass er den Irrtum hätte aufklären können. „Da sieht man, es hat auch Vorteile, wenn man nicht so wahrgenommen wird und nicht nur Nachteile, wenn Journalisten einen nicht kennen.“
    STEPHAN VON NOCKS



    Quelle: kicker-Printausgabe vom 04.11.13

  • Leider waren Stefan und Lars nicht an Bord, bzw. nicht im Vollbegriff ihrer spielererischen Kräfte, aber dennoch glaube ich wenn diese Mittelachse wieder voll funktionsfähig ist, hat es jeder Gegner schwer. :LEV2
    Mal abgesehen von Schwafel-Derdy und Pass-auf-er-flankt-Sebastian. :LEV11 :LEV11



    Hau ihn dir halt noch ganz kaputt

  • Das ist wieder so eine typisch Leverkusener Verletzungsgeschichte. Der Verein informiert nicht und die Medien interessiert es nicht, wie lange das noch dauert. Also müssen wir uns einfach überraschen lassen.

    Und auch eine typische Leverkusengeschichte in dem Sinne, dass man erst durch sein Fehlen merkt, wie sehr einer, der aus dem Verein kommt, oft unterschaetzt wird.

  • Zitat

    Das ist wieder so eine typisch Leverkusener Verletzungsgeschichte. Der Verein informiert nicht und die Medien interessiert es nicht, wie lange das noch dauert. Also müssen wir uns einfach überraschen lassen.


    Das habe ich auch gedacht, und nach Stand der Dinge würde es mich noch nicht einmal überraschen, wenn er erst in der Rückrunde wieder richtig fit wird. Deshalb konnte ich es nicht verstehen, dass am Beginn seiner Verletzung alle über seine Rolle beim Phantomtor diskutiert haben, und keiner über die Schwere seiner Verletzung.

  • Und auch ene typische Leverkusengeschichte in dem Sinne, dasd man erst durch sein Fehlen merkt, wie sehr einer, der aus dem Verein, oft unterschaetzt wird.


    ich glaube nicht, dass stefan unterschätzt wird. jeder der ahnung von fußball hat weiß von seiner qualität (s.h. lewandowski, hyypiä und heynckes) die ihn alle drei mehrfach öffentlich gelobt haben. ich denke sogar der bundesjogi weiß, dass reinartz ein guter ist

  • Das ist wieder so eine typisch Leverkusener Verletzungsgeschichte. Der Verein informiert nicht und die Medien interessiert es nicht, wie lange das noch dauert. Also müssen wir uns einfach überraschen lassen.

    Na ja, vielleicht weiß das auch einfach keiner momentan. Ist ja bei Krankheiten und Verletzungen nicht selten so, dass das nicht so planbar ist wie das verläuft ;). Sobald er wieder ins Training einsteigt, werden wir das hören...

  • Was gestern Toprak war ist heute Reinartz.
    Auf Sport1 liegt Reinartz im Ranking vom defensiven Mittelfeld auf Platz 1!
    vor Spielern wie Kroos und Sahin. Wie aussagekräftig Sport1 im Vergleich zu anderen ist, darf jeder selbst beurteilen. Die Unterschiede in der Bewertung hat gestern jemand bei Toprak aufgezeigt.
    Jedenfalls find ichs stark, das wir bis jetzt in allen Positionen vertreten sind (Torwart hab ich verpasst, aber Leno schlägt eh alles :D )
    Toprak Platz 1 der Iv, Reinartz Platz 1 beim DM, Sam Platz 3 im OM!!!