„Bruno kriegt Oasen wie Klinsi!“
Der Bayer-Gipfel in BILD
Von ULRICH BAUER
Das neue Bayer-Duo an der Sport-Spitze. Sportchef Rudi Völler (48) und Trainer Bruno Labbadia (42) – gemeinsam planen sie die Euro-Rückkehr. BILD traf sie zum Gipfel-Gespräch.
Rudi Völler verspricht: Labbadia kriegt Oasen wie Klisnmann
Top-Stürmer als Aktive - jetzt die Bosse auf der Bayer-Brücke: Trainer Bruno Labbadia und Sportchef Rudi Völler
BILD: Herr Labbadia, wie lautet das erste Fazit?
Labbadia: „Die Stimmung im Trainingslager war toll. Die Mannschaft willig und das Team rund um die Spieler funktioniert hervorragend. Wir haben in den Tests sicher noch zu viele Tore kassiert. Aber ich konnte schon einige erfreuliche Erfolge sehen.“
BILD: Zwei Ex-Stürmer als Sport-Bosse – überrennt Bayer die Liga?
Labbadia: „Ich denke als Trainer nicht immer wie ein Stürmer. Meine Fußball-Auffassung ist einfach offensiv, agierend. Trotzdem weiß ich, dass das nur mit guter Defensive funktioniert.“
Völler: „Wir wollen attraktiven Fußball zeigen – aber eben auch gewinnen.“
BILD: Ärgern sie sich über vergebene Chancen?
Labbadia: „Ich denke nie daran, ob ich sie verwertet hätte, dafür haben wir selbst früher genug verballert. Ich denke daran, wie wir in der Verwertung besser werden.“
BILD: Bayer muss wieder zurück nach Europa.
Völler: „Natürlich ist unser Ziel der Uefa-Cup. Nach den Bayern war kein Verein in den letzten Jahren öfter international dabei.“
Labbadia: „Wir haben ein extrem junges und dynamisches Team, das wir realistisch zwischen Platz vier und acht sehen. Langfristig wollen wir es weiter entwickeln.“
Rudi Völler verspricht: Labbadia kriegt Oasen wie Klisnmann
Austausch beim Training. Völler und Labbadia - das Ziel ist klar: Europa
BILD: Die Rivalen investieren auch kräftig.
Völler: „Die Liga ist schwieriger. Der VfL Wolfsburg ist längst nicht mehr der VfL von früher. Es gibt auch keinen klassischen Abstiegskandidaten mehr...“
Labbadia: „...und die Aufsteiger sind auch keine normalen Aufsteiger. Mindestens zehn Klubs wollen oben mitmischen.“
BILD: Und am Ende wird Bayern Meister?
Völler: „Das bleibt die sicherste Wette. In fünf Jahren werden sie halt 3- bis 4-mal Meister.“
BILD: Warum hat sich Bayer nicht um Poldi bemüht?
Völler: „Helmes ist unser Juwel. Von der Position her hätte Poldi bei uns überhaupt keinen Sinn gemacht. Und finanziell war es bei Verdienst und Ablöse für Leverkusen unrealistisch.“
BILD: Alles redet über Klinsi. Ihnen, Herr Labbadia, wird nachgesagt, Sie müssten sich in der Bundesliga erst beweisen.
Labbadia: „Die Leute sollen sich am Ende ein Bild machen. Jeder muss für sich entscheiden, welchen Weg er geht. Interessant ist, dass es zuletzt wenige gab, die den Gang von der Oberliga über Zwischenligen bis in die Bundesliga gingen. Ich habe meinen Weg gewählt und bin froh über die Erfahrung.“
BILD: Gibt‘s Wohlfühl-Oasen à la Klinsi bald auch bei Bayer?
Bayer Leverkusen
Völler: „Ja. Im neuen Stadion wollen wir Räume für die Spieler haben, in denen sie sich länger aufhalten und wohlfühlen können. Auch wenn man dadurch noch kein Spiel gewonnen hat.“
Labbadia: „Ich hatte schon meine Oberligisten für 14 Tage von morgens bis abends zusammen. Entweder man verkauft so etwas groß, oder man handelt für sich. Man darf nur nicht auf jeden Zug aufspringen, der gerade hip scheint. Am Ende spielen ja immer noch elf gegen elf.“
BILD: Gibt‘s auch Buddhas?
Völler: „Das entscheidet Bruno.“
Labbadia: „Wir lassen uns was einfallen...“
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