Nach dem EM-Titelgewinn der deutschen U19 spricht Trainer Horst Hrubesch im Interview von einer Mannschaft, die „trotz ihrer Jugend eine enorme Reife an den Tag gelegt hat“.
Nachdem die U19-Junioren des DFB mit ihrem 3:1-Sieg im EM-Finale gegen Italien den ersten Titel seit 16 Jahren geholt haben, sprach Trainer Horst Hrubesch in einem Interview von einem „Titel für die Ewigkeit, von dem die Jungs noch lange zehren werden.“
Frage: „16 Jahre musste eine DFB-Nachwuchself auf einen Titel warten. Was zeichnet den U19-Europameister 2008 aus?“
Horst Hrubesch: „Unser Team ist eine wirkliche Mannschaft mit großartigen Individualisten, guten Mannschaftsspielern und Akteuren, die trotz ihrer Jugend eine enorme Reife an den Tag legen. Wie ausgeglichen das Team ist, zeigt die Tatsache, dass wir insgesamt acht verschieden Torschützen haben. Man darf nicht vergessen, dass uns in Eric-Maxim Choupo-Moting, Timo Perthel, David Vrzogic und unserem Keeper Sascha Burchert einige Schlüsselspieler verletzt ausgefallen sind und wir mit Marko Marin schon einen Spieler dieses Jahrgangs für die Nationalmannschaft abgestellt hatten.“
Frage: „Ist der deutsche Nachwuchs-Fußball mit diesem EM-Titel in die europäischen Spitze zurückgekehrt?“
Hrubesch: „Bereits in den vergangenen Jahren konnten wir auf dem höchsten Niveau mithalten, aber immer hat ein Quäntchen gefehlt. Der Qualifikationsmodus ist enorm hart. Auch bei diesem Turnier mussten große Fußball-Nationen wie die Niederlande oder Frankreich ihre Hoffnungen frühzeitig begraben. Dieser Titel ist ein Titel für die Ewigkeit, von dem die Jungs noch lange zehren werden. Ich bin überzeugt davon, dass es keine 16 Jahre dauern wird, bis wir wieder einen Pokal in den Händen halten können.“
Frage: „Was macht Sie so zuversichtlich?“
Hrubesch: „Die Arbeit von Sportdirektor Matthias Sammer trägt erste Früchte. Der vom DFB eingeschlagene Weg ist sinnvoll und die Arbeit wird professionell verrichtet. Dieser Triumph ist aber auch ein Produkt der guten Zusammenarbeit mit den Vereinen, ihren Leistungszentren und den Kollegen in den Landesverbänden.“
Frage: Wie haben Sie Ihre Mannschaft auf das Ziel EM-Triumph eingeschworen?“
Hrubesch: „Es gab ein Motto und einen Plan. Das Motto lautete: „Keine leeren Hände, denn wir wollten unbedingt mit dem Pokal nach Deutschland zurückkehren. Der Plan war, jedes Spiel als Endspiel zu bezeichnen. Die erste Partie gegen Spanien war das Endspiel um die Qualifikation für die U20-Weltmeisterschaft in Ägypten 2009. Mit dem Halbfinale gegen den Gastgeber Tschechische Republik haben wir uns in einem dramatischen Duell für das Endspiel qualifiziert, in dem wir uns dann letztlich völlig verdient durchgesetzt haben."
sid
Quelle: focus online