Nicht nur die vier Bayer-Spieler in der deutschen U19 haben Rudi Völler beim EM-Triumph begeistert. Besonders Stürmer Richard Sukuta-Pasu, beim 3:1 im Endspiel gegen Italien jüngster Spieler auf dem Platz, hat es Leverkusens Sportdirektor angetan. Einige würden es in die A-Nationalelf schaffen.
Das Ergebnis seiner Arbeit wollte sich Rudi Völler vor Ort ansehen. Bayer Leverkusens Sportdirektor saß mit Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser im Stadion von Jablonec auf der Tribüne schaute sich das Endspiel der Junioren-Europameisterschaft an. Fünf Spieler stellte Völlers Verein für die Nachwuchsauswahl ab, vier gehörten im Finale gegen Italien zur Startelf der Deutschen, „und bis auf Deniz Naki, der in der C-Jugend zu Bayer kam, haben alle in der F-Jugend bei uns angefangen. Da können wir schon ein bisschen stolz sein“, sagt Völler.
Doch nicht nur die Bayer-Spieler in der Mannschaft von Horst Hrubesch begeisterten den ehemaligen Teamchef der Nationalmannschaft. Er stellt den meisten Europameistern ein glänzendes Zeugnis aus. „Im Mittelfeld haben mich die Zwillinge Lars und Sven Bender von 1860 München begeistert. Beide sind schon sehr komplette Spieler. Auch Timo Gebhart von 1860 hat tolle Pässe gespielt. Ihm war anzumerken, dass er schon ein Jahr Zweite Liga auf dem Buckel hat. Eine sehr routinierte Vorstellung.“
Ganz ohne Lob für die eigenen Spieler geht’s dann aber doch nicht. Besonders Stürmer Richard Sukuta-Pasu hat es Völler, früher selbst Weltklasseangreifer, angetan: „Wir dürfen nicht vergessen, dass Sukuta-Pasu im Finale der jüngste Spieler auf dem Feld war. Er ist junger Jahrgang, kann bei uns theoretisch noch ein Jahr in der A-Jugend spielen, hat großes Potenzial. Wie auch Marcel Risse, unser Mittelfeldspieler.“ Risse hatte bereits in der Vorsaison seine ersten Einsätze in der Bundesliga, wurde dreimal eingesetzt, davon einmal von Beginn an.
Vier der fünf Bayer-Junioren werden den Profis nun ins Trainingslager hinterher reisen, um sich bei Trainer Bruno Labbadia für Einsätze in der Eliteliga zu empfehlen. „Die Bundesliga ist etwas anderes, aber viele aus Horst Hrubeschs Mannschaft werden es weit bringen, da bin ich mir sicher. Zumindest in die erste Liga. Und wenn sie dann hart an sich arbeiten, werden wir auch einige in der A-Nationalmannschaft wieder sehen.“
Als Vorbild für die deutsche Jugendarbeit sieht Rudi Völler Spanien: „Die Spanier haben seit Jahren den Jugendfußball dominiert und in diesem Jahr bei der Europameisterschaft der Männer die Ernte eingefahren.“ Der Siegtorschütze gegen Deutschland im Finale von Wien trat übrigens schon einmal in einem Endspiel in Erscheinung. 2002 verloren die deutschen U19-Junioren im Finale der Europameisterschaft gegen Spanien 0:1. Der Torschütze damals: Fernando Torres.
Quelle: Welt online