Fall Dum: FCH verklagt Bayer Leverkusen
Rostock (OZ) Der Transferstreit zwischen dem FC Hansa und Bayer Leverkusen um Mittelfeldmann Sascha Dum geht vor Gericht. Nach OZ-Informationen will der Rostocker Zweitligist den Werksklub auf Schadenersatz verklagen. Hansa beruft sich dabei auf eine bereits im April erzielte Einigung über einen Wechsel des 22-jährigen Mittelfeldspielers mit Bayer-Sportmanager Michael Reschke.
Nur ein paar Tage später wollten Leverkusen – und auch Reschke – von der Einigung nichts mehr wissen. Nac h der Entlassung von Michael Skibbe spielte Dum in den Planungen des neuen Trainers Bruno Labbadia plötzlich wieder eine Rolle. Am Wochenende verlängerte der Mittelfeldspieler seinen Vertrag bei Bayer vorzeitig um ein weiteres Jahr bis Juni 2010 (die OZ berichtete).
„Wir werden die Sache nicht im Sande verlaufen lassen“, hatte Herbert Maronn bereits angekündigt. Zumal die Rostocker sich nicht nur mit dem Verein über die Ablösemodalitäten, sondern auch mit Sascha Dum über einen Dreijahresvertrag einig waren. Gestern besprach der Hansa-Manager mit Vereinsanwalt Gunnar Kempf das weitere Vorgehen. Nach einem weiteren Treffen heute mit Kempf wird Maronn grünes Licht für eine Klage gegen den Bundesligisten geben.
Ein von Hansa angestrebtes Schlichtungsgespräch mit Bayer unter Beteiligung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) kam nicht zustande – zwei Mal platzte der Termin. „Das erste Mal aus Krankheitsgründen“, erzählt Maronn. „Und das zweite Mal, weil Leverkusen uns mitteilte, dass Herr Reschke definitiv nicht dabei sein werde.“ Das lehnte der Hansa-Manager ab „Das war völlig daneben von Bayer. Herr Reschke war der entscheidende Mann, ohne ihn machte es keinen Sinn“, wettert Maronn. Einen weiteren versuch, sich mit den Bayer-Verantwortlichen zusammenzusetzen, wird es nicht geben. Maronn: „Man zwingt uns, einen anderen Weg zu gehen.“ Ein Trumpf im Ärmel der Rostocker für den juristischen Streit könnte eine E-Mail von Bayer-Manager Michael Reschke sein, in der er drei Bedingungen für Dums Wechsel nach Rostock auflistete. Alle drei wurden von den Rostockern akzeptiert. „Er ist uns dabei sogar noch entgegen gekommen“, erklärte Maronn.