Vorbereitung in kleinem Kreis

  • Co-Trainer Dirk Dreher freut sich nach ersten Gesprächen mit Bruno Labbadia über das freundschaftliche Verhältnis zu dem neuen Chef-Coach von Bayer Leverkusens Profi-Kader.


    Bayer II-Coach Ulf Kirsten spricht mit Atanas Kurdov. BILD: HERHAUS
    Leverkusen - Für die Fußballer von Bayer Leverkusen II ist wenig beim Alten geblieben. Erhalten bleibt ihnen das Trainergespann Ulf Kirsten und Dirk Dreher, die nach wie vor für die Belange der Zweiten Mannschaft zuständig sind. Gegenüber der vorherigen Saison ist ansonsten aber vieles neu, und es ist nicht ersichtlich, welche Neuerung die größte Veränderung bedeutet.


    Bei den Profis steht mittlerweile mit Bruno Labbadia ein neuer Cheftrainer an der Seitenlinie - ein Wechsel, der natürlich auch die Reserve in nicht unerheblichem Maße betrifft. „Bisher war der Kontakt freundschaftlich, und wir haben auch schon ein paar konstruktive Gespräche geführt“, sieht Co-Trainer Dirk Dreher der Zusammenarbeit positiv entgegen. Doch damit längst nicht genug an Neuerungen. Bayer II spielt zukünftig wieder samstags, zumindest ist das der Hauptspieltag in der Regionalliga. Inwiefern sich die Vereine und der Verband auf Spielverlegungen einigen, bleibt abzuwarten. Auffällig ist bei der Zusammenstellung der Regionalliga West, dass darin gleich acht Zweitvertretungen von Profiklubs versammelt sind. Die Borussia aus Dortmund gilt dabei traditionell als ambitionierte Reserve, die möglichst schnell in die neu geschaffene Dritte Liga aufsteigen will. Weitere Aufstiegskandidaten sind Rot-Weiß Essen und der SV Elversberg. Diesen Anspruch hegen die Leverkusener nicht. „Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben, das hat oberste Priorität. Ein einstelliger Tabellenplatz ist unser Ziel und wohl auch realistisch“, führt Dreher aus.


    Inwieweit das heimatlose Team benachteiligt ist, bleibt abzuwarten. Es ist aber wohl keine mutige Aussage, dass der abhanden gekommene Heimvorteil ein Handicap ist. „Wir haben praktisch nur noch Auswärtsspiele“, erklärt Dreher. Die Spieler müssen sich daran gewöhnen, dass sie aufgrund der Umbauarbeiten an der BayArena zwei Jahre lang im Südstadion auflaufen müssen.


    Viel gravierender sind die aktuellen Probleme bei der Vorbereitung auf die neue Saison. Es ist die perfekte Zeit um Raumdeckung zu üben, denn Ulf Kirsten gehen die Spieler aus. Nachdem sich auch noch Abwehr-Routinier Markus Happe verletzt abmeldet hatte, begrüßte das Trainerteam zum Wochenstart gerade mal zehn Akteure auf der Wiese. Paul Grischok, Atanas Kurdov, Kevin Kratz, Oliver Petersch und Jens Hegeler trainieren mit den Profis, während Stefan Reinartz, Bastian Oczipka, Marcel Risse und Richard Sukuta-Pasu ab Montag für den DFB bei der Europameisterschaft in Tschechien nach dem Titel streben. Auch Deniz Naki spielt dort für Deutschland, allerdings plant in Leverkusen keiner mehr mit dem abwanderungswilligen Talent.

    Was sich im Training nicht so negativ auswirkt, sorgt in Testspielen natürlich für weit mehr Probleme. Am Samstag beim ersten Testspiel gegen den Mittelrheinligisten FC Junkersdorf (15 Uhr, Bezirkssportanlage Bocklemünd) wird das Team daher von A-Jugendlichen unterstützt. Bis Trainer Ulf Kirsten seine Wunschelf ausprobieren kann, wird es jedoch noch mehrere Wochen dauern. Mögliche Verstärkungen für den Kader sind zudem erwünscht und auch nicht ausgeschlossen.