VON MICHAEL RAHM, 04.08.08, 17:22h, AKTUALISIERT 04.08.08, 17:24h
Die Frauen des TSV Bayer 04 streben den Aufstieg in die erste Bundesliga an. Die Leverkusener Zweitliga-Fußballerinnen gehen mit insgesamt 27 Spielerinnen in die Saison.
Leverkusen Es soll noch Menschen geben, die nicht an die Zukunft des Frauenfußballs glauben. Hautsächlich handelt es sich dabei um Männer. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Theo Zwanziger ist ein Mann, hat aber ein großes Herz für den Frauenfußball. Er will diesen Zweig des beliebtesten deutschen Sports fördern und ausbauen. Dass möglichst viele Vereine aus der Männer-Bundesliga auch eine Frauenfußball-Mannschaft stellen, ist dabei wohl mehr als nur ein Wunsch des DFB.
So kommt es also, dass der Frauenfußball auch bei Bayer Leverkusen angekommen ist. „Das ist eine Bereicherung für unseren Verein“, sagt Jürgen Gelsdorf, der die neue Weiblichkeit als Abteilungsleiter Fußball beim TSV Bayer 04 betreut. Sein Klub übernimmt dabei alle Strukturen und Teams des TuS Köln rrh. Dies bedeutet, dass der TSV Bayer Leverkusen zukünftig in der zweiten Frauen-Bundesliga-Süd spielt. Trainerin Doreen Meier landete dort in der vergangenen Saison mit ihrer Mannschaft auf dem vierten Platz. Mit neun neuen Spielerinnen, einem perfekten Umfeld und frischer Motivation, soll nun der Versuch gestartet werden, bereits in dieser Saison in die Erste Bundesliga aufzusteigen. „Man sollte sich immer große Ziele setzen und wir gehören bestimmt zum Favoritenkreis. Leicht wird es aber nicht, da beide Bundesliga-Absteiger bei uns in die Gruppe gekommen sind“, erklärt die Trainerin. Die 39-Jährige nahm beinahe alle Spielerinnen aus Köln mit, nur Vier haben den Verein verlassen oder ihre Karriere beendet. Wichtigster Zugang ist Innenverteidigerin Vanessa Baudzus, die vom SC Bad Neuenahr kommt und bereits über Erfahrung in der Ersten Bundesliga verfügt. Insgesamt wirkt der Kader mit 27 Spielerinnen etwas aufgeblasen, aber gleich drei davon laborieren an Kreuzbandverletzungen und können erst später in das Training einsteigen. „Wir wollen den Konkurrenzkampf hoch halten. Unser Vorteil in dieser Spielzeit ist, dass wir keine Stars haben, sondern alle auf dem ungefähr gleichen Level spielen“, stellt Meier die Ausgeglichenheit ihres Kaders heraus.
Im ersten Pflichtspiel geht es im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim. Manager beim Verbandsligisten ist ein gewisser Ralf Zwanziger. Er ist der Sohn des DFB-Präsidenten. Wer also noch am Erfolg des Frauenfußball zweifelt, der kann sich ab dem 14. September an der Kurt-Rieß-Anlage vom Gegenteil überzeugen, wenn der TSV Bayer 04 den MSV Duisburg II zur Heimspiel-Premiere empfängt.
Abgänge: Carina Hermann (Tura Dieringhausen), Claudia Bings (Karriereende), Nicole Bender (Brauweiler), Ilona Demirtas (Karriereende). -
Zugänge: Lisa Schmitz (Germania Zündorf), Audrey Knopp (SV Köttingen), Vanessa Baudzus (SC Bad Neuenahr), Jacqueline Dünker (TuS Niederkirchen), Lena Fehrenbach (FFC Brauweiler), Eliza Janßen (Spvg. Wallerhausen), Maike Seuren (FFC Brauweiler), Svenja Zsolt (Fortuna Köln), Lena Steinbach (eigene U 17). -
Spielerinnenkreis
Tor: Corinna Ernst, Lisa Schmitz, Raffaela Bamberg, Ina Quast,
Abwehr: Audrey Knopp, Christiane Braun, Teresa Tüllmann, Vannessa Wurth, Manuela Frettlöh, Vanessa Baudzus, Jacqueline Dünker, Lena Fehrenbach,
Mittelfeld: Teresa Heller, Kerstin Stein, Irmela Koch, Nina Windmüller, Maren Henseler, Eliza Janßen, Maike Seuren, Svenja Zsolt,
Angriff: Konni Kummer, Susi Beer, Meike Petri, Sarah Kramer, Verena Metzele, Johanna Krist, Lena Steinbach.