René Adlers Traum: Meister mit Bayer

  • Leverkusen – Noch ein paar Tage, dann geht es endlich los. Leverkusens Keeper René Adler kann es trotz der kurzen Pause kaum erwarten, dass es losgeht.


    Im EXPRESS-Interview spricht der Shooting-Star im Bayer-Kasten über seine Ziele mit der Werkself, die Chancen der jungen Truppe und seinen persönlichen Karriere-Masterplan.


    René Adler, die Sommerpause war kurz. Genug erholt?


    Ich war mit meinem Kumpel Clemens Fritz auf Ibiza, habe zehn Tage nichts gemacht, um abzuschalten und den Kopf klar zu bekommen. Aber ich habe bei der Euro gezielt trainieren können – und wollte da auch nicht zuviel verlieren.


    Wie war es denn bei Jogi Löw?


    Ich bin im Kreis der Nationalmannschaft sensationell aufgenommen worden, kannte ja schon einige. Das ist eine tolle Truppe. Es macht Spaß, dabei zu sein.


    Müssen Sie sich manchmal kneifen, wie schnell alles gegangen ist vom Ersatztorhüter zum EM-Teilnehmer?


    Es gibt manchmal so Phasen, wo man das Revue passieren lässt. Aber ich lebe im Hier und Jetzt, arbeite an meiner Weiterentwicklung. Trotzdem: Es sind schon einige Träume in Erfüllung gegangen.


    Sie waren der einzige EM-Teilnehmer ohne Länderspiel. Ein Einsatz ist sicher das nächste Ziel…


    Klar will ich weiter zum Kreis der Nationalmannschaft gehören. Es wird ein harter Konkurrenzkampf werden, denn wir haben viele gute deutsche Torhüter.


    Mit Bayer haben Sie eine gute Saison gespielt - bis auf das Ende…


    Im Endeffekt stehen wir mit leeren Händen da. Die Mannschaft hat einen Schritt nach vorn gemacht. Aber wir werden an Ergebnissen gemessen. Und die blieben aus. Den Schuh müssen wir uns anziehen.


    Also ist die Rückkehr nach Europa ein Muss?


    Kein Muss, dazu ist die Liga zu ausgeglichen und stark. Aber es ist das große Ziel. Dazu will ich meinenTeil beitragen. Ich bin hier Führungsspieler, möchte hier Verantwortung übernehmen und mich als Persönlichkeit weiterentwickeln.


    Und wie sieht für Sie der nächste Schritt aus?


    Ich habe schon einen Masterplan im Kopf, wie es idealerweise weiterlaufen sollte. Ich war acht Jahre beim VfB Leipzig, jetzt bin ich acht Jahre in Leverkusen. Ich würde gerne Geschichte schreiben und hier Meister werden. Das wäre für die Ewigkeit, weil es noch nie da war.


    Wie gut ist Bayer aufgestellt?


    Wir sind auf einigen Positionen verändert worden, haben neue Brasilianer dazu bekommen. Da müssen wir schauen, dass die Kommunikation schnell klappt. Aber wir haben clever eingekauft.


    Wie anders ist der neue Trainer?


    Ich halte nichts davon, Trainer zu vergleichen. Wir haben unter Michael Skibbe eine gute Entwicklung genommen. Aber viele Sachen, die Bruno Labbadia macht, sind wichtig für so ein junges Team, wie wir eines sind. Der Trainer legt Wert auf Disziplin und Ordnung. Auf dem Platz und außerhalb. Aber der Trainer will auch Typen sehen, die ehrlich Fußball arbeiten.


    Es gibt immer wieder Spekulationen, dass sie mittelfristig nach München gehen. Ist das für sie eine Option?


    Das ist ganz weit weg und mir zu spekulativ. Ich habe hier tolle Möglichkeiten, mit meinem Torwarttrainer Rüdiger Vollborn mich weiterzuentwickeln. Das Umfeld passt, das neue Stadion kommt 2009 hinzu. Das sind Dinge, die für mich eine wichtige Rolle spielen. Was der nächste Schritt sein könnte, darüber mache ich mir keinen Kopf. Ich bin glücklich in Leverkusen.



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