Der mutige Auftritt der Leverkusener mit starken Leistungen der Neuzugänge Patrick Helmes und Renato Augusto wurde nicht belohnt.
Von ALEXANDER HAUBRICHS
Leverkusen – „So viele Tore können wir vorne gar nicht schießen, wenn wir hinten solche Fehler machen.“ Bayer-Coach Bruno Labbadia und seine Einsicht einen Tag nach der 2:3-Auftaktpleite gegen Borussia Dortmund.
Der mutige Auftritt seiner Mannschaft – mit starken Leistungen der Neuzugänge Patrick Helmes und Renato Augusto – wurde nicht belohnt.
„Eigentlich haben wir besser gespielt, als ich es für möglich gehalten hätte. Aber wir haben uns selbst um die Früchte unserer Arbeit gebracht“, sagt der Bayer-Coach, der einsehen muss: Leverkusens größte Baustelle ist nicht das neue Stadion – es ist die Abwehr.
Mit Star-Keeper René Adler fehlt der große Rückhalt, die Innenverteidigung mit Manuel Friedrich und Henrique wirkte oft zu unentschlossen, die Außenpositionen sind zu angreifbar.
Vor allem die linke Seite scheint zum Problemfall zu werden. Tranquillo Barnetta knüpft nahtlos an seine schwachen Auftritte der vergangenen Rückrunde an. Sein Hintermann Constant Djakpa zeigte einige tolle Pässe nach vorne – und Anfängerfehler in der Defensive. „Ich habe für jeden Patzer teuer bezahlt“, sagt der 21-jährige Ivorer. „Mir geht es fürchterlich. Ich werde hart arbeiten, um schnell besser zu werden.“
Eigentlich sollte er langsam aufgebaut werden. Doch es gibt keine Alternativen. Labbadia: „Ich muss ihn ins kalte Wasser werfen.“
So steht Djakpa sinnbildlich für das Bayer-Problem. Der mutige Weg, auf das jüngste Team der Bayer-Historie zu setzen, könnte zum Bumerang werden. Es fehlt an Routine und Abgeklärtheit. Stürmer Stefan Kießling: „Wir ackern und rackern – und stehen am Ende mit leeren Händen da.“
Sportchef Rudi Völler will dagegensteuern und bestellt einige Stars zum Rapport: „Einige haben ihre schlechte Form aus der Rückrunde konserviert. Darüber werde wir reden müssen.“