5:2 für Bayer
Bayer schießt Hoffenheim ab
Von THOMAS GASSMANN
Leverkusen – Begleitet von einem Bodyguard verließ Dietmar Hopp eine halbe Stunde nach dem Abpfiff das VIP-Zelt Bayers. Der milliardenschwere SAP-Gründer und Mäzen der Hoffenheimer machte trotz der happigen Pleite ein zufriedenes Gesicht und erwies sich als echter Gentleman.
„Tolles Spiel. Bayer hat wirklich eindrucksvoll gespielt. Sie haben sich den Sieg verdient.“ Nur eine Kleinigkeit gefiel ihm nicht. „Das Ergebnis war etwas aber zu hoch. Ein 4:3 oder 5:4 wäre gerechter gewesen.“
Im Lager der Leverkusener herrschte große Erleichterung. Das 5:2 war ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz. „Jeder hat heute gesehen, dass wir Fußball spielen können“, sagte Nationalspieler Patrick Helmes. Und traf mit seiner Analyse voll ins Schwarze. Denn was sich in den 90 Minuten in der BayArena abspielte, hatte echte Qualität. Tolle Kombinationen, feine Einzelleistungen und als Sahnehäubchen Traumtore.
Dass das Spiel so großartig war, lag aber vor allem auch an den Hoffenheimern. „Sie waren für mich stärker als Dortmund“, staunte Bayer-Sportchef Rudi Völler. Über die Stationen Carlos Eduardo und Gustavo Luiz inszenierten die Spieler um Trainer Ralf Rangnick höchste Fußballkunst und stürzten die Bayer-Defensive in arge Bedrängnis.
Ibisevic und Salihovics brachten die Leverkusener mit zwei Treffern noch ein wenig ins Wanken. „Da hätten wir den Ausgleich erzielen können“, meinte Trainer Ralf Rangnick. „Macht nichts“, fand Klubchef Hopp, der strahlend zu seinem Auto spazierte. Denn trotz der Niederlage hatte er einen „wunderschönen“ Nachmittag erlebt.
Wurde er vor einer Woche noch von Gladbacher „Fans“ übel angepöbelt, so bedankte er sich nun beim Bayer-Anhang für den netten Empfang. „Ich wurde sehr gut aufgenommen, es hätte nicht besser sein können.“
Quelle: Express
