Anzug statt Lederjacke

  • Inländische Erneuerer und ausländische Experten belegen an den ersten Spieltagen: Die Bundesliga sollte in dieser Saison nicht von Konzept-, Vertikal- oder One-Touch-Fußball sprechen - sondern von Trainerfußball.


    Bruno Labbadia trägt Anzug, wie schon vergangene Saison am weniger glamourösen Zweitliga-Standort Fürth. Aber wegen des Anzugs haben ihn die Leverkusener natürlich nicht verpflichtet. Früher mussten es ja unterm Bayerkreuz unbedingt große Trainernamen sein; da spielte es keine Rolle, ob diese Namen (Ribbeck, Michels, Vogts, Skibbe) ihren Klang nicht Vorgängen verdankten, die sich in der Steinzeit des Fußballs zugetragen hatten.


    Bruno Labbadia hat als Trainer gar nichts erreicht. Er hat aber offenbar eine Handschrift hinterlassen, erst im beschaulichen Darmstadt und dann in Fürth. Nur an dieser Handschrift war Bayer04 interessiert, und am Samstag in Hamburg schwärmte nun die Stammkundschaft des HSV, so etwas Hinreißendem wie dem Leverkusener Spiel der ersten 45 Minuten habe sie lange nicht mehr zugesehen.


    (Ein Kommentar von Andres Burkert), weiter bei sueddeutsche.de