Neuer Zoff zwischen den Rhein-Rivalen - Meier stellt Forderungen

  • Von ALEXANDER HAUBRICHS und MARKUS KRÜCKEN


    Noch sind es gut fünf Wochen hin zum Bundesliga-Derby zwischen Leverkusen und Köln. Doch die ersten Giftpfeile fliegen schon wieder über den Rhein.


    Kölns Manager Michael Meier feuerte in der Sportbild eine Breitseite gegen seinen Ex-Arbeitgeber, forderte eine Zwangsabgabe für Werksklubs wie Bayer 04 und den VfL Wolfsburg.


    Begründung: Die beiden Klubs würden durch die Mutterkonzerne Bayer und VW unterstützt, während die anderen Klubs die 50 plus 1-Regelung beherzigen müssten, wonach die Mehrheit der Fußball-Gesellschaften in Klubhand bleiben müsse – das Aus für fremde Investoren.


    In Leverkusen hingegen buttert die Bayer AG jährlich mehr als 28 Millionen € in den Fußball. Aber deswegen hat Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser kein schlechtes Gewissen: „Der Konzern verhält sich wie ein Großsponsor jedes anderen Klubs. Das Märchen vom Füllhorn, das Neider immer gerne erzählen, ist eine absurde Lüge. Mit dem neuen Stadion bekam der 1. FC K*ln unter enormen staatlichen Hilfen einen Palast hingestellt. Das ist die wahre Wettbewerbsverzerrung!“ Denn: Die Miete für das mit Steuergeldern finanzierte RheinEnergieStadion sei „nicht annähernd kostendeckend. Herr Meier sollte täglich im Dom eine Kerze dafür anzünden, dass er so ein tolles Stadion da stehen hat, während in Schalke, Dortmund oder München die Klubs die Arenen selbst finanziert haben.


    Und schon kommt die nächste Gerade von FC-Macher Meier: „Da spielt der Neidfaktor eine große Rolle. Holzhäuser zeigt doch mit dem Finger auf sich selbst. Wer bezahlt denn letztlich den Umbau der BayArena?“ Holzhäusers Antwort: „Wir! Wir nehmen ein Darlehen bei Bayer auf und zahlen das in 20 Jahren zurück!“ Von einem geschenkten Stadion könne absolut keine Rede sein. Doch Meier bleibt hart: „Heute tragen sich die Klubs vorwiegend über die TV-Gelder. Deshalb sollten Wolfsburg und Bayer da eine Abgabe von zehn bis 20 Prozent zahlen. Diesen Vorschlag habe ich auch im DFL-Vorstand so kundgetan. Da haben mich dann alle groß angeguckt. Und es hieß: Da werde man sich die Finger dran verbrennen. Anschließend wurde nicht weiter mehr drüber diskutiert.“


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