von HP H96
5:1 gegen Gladbach – so befreiend der erste Saisonsieg für die 96er auch war, „überbewerten“ möchte Dieter Hecking den Kantersieg nicht. „Die Mannschaft ist zu Recht gelobt worden, aber Freitagabend stehen wir vor einer ganz anderen Aufgabe. Und die wird deutlich schwerer“, mahnt er. Doch trotz vieler zu erwartenden Ausfälle ist dem 96-Cheftrainer vor dem Auswärtsspiel in Leverkusen nicht bange: „Nun ist die Zeit gekommen, in der unser Kader auf seine Breite geprüft wird.“
Dieter Hecking: Ausfälle, na und?
Lob für Reaktion nach verschossenem Elfmeter
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Trotz des 5:1-Befreiungsschlages war Dieter Hecking nicht verborgen geblieben, dass es gegen den Aufsteiger aus Gladbach „auch Phasen gab, in denen es nicht lief“. Gemeint waren die ersten 20 Minuten sowie die Minuten nach dem 1:3-Anschluss. Aber: Sein Team habe sich „gegen alle Widerstände erfolgreich gewehrt“, lobte der 44-Jährige auf der Pressekonferenz und bezog sich dabei vor allem auf die gute Reaktion nach dem verschossenen Foulelfmeter. „Diesen Willen und diese Begeisterung brauchen wir, um auch aus Leverkusen etwas mitzunehmen.“
Spielrhythmus stören!
Zuversicht gewinnt der 96-Trainer nicht nur aus der letzten Leistungsexplosion seiner eigenen Schützlinge, Erfolg versprechende Ansätze sieht Hecking auch beim offensichtlichen Gefälle zwischen starker Offensive und schwächelnder Bayer-Defensive, die durch die Rotsperre Manuel Friedrichs zu erneuten Umstellungen gezwungen sein wird. Ein Schlüssel zum Erfolg dürfte sein, inwieweit es den Roten gelingt, die Leverkusener Angriffs- und Kreativabteilung zu ärgern. „Wenn Bayer seinen Spielrhythmus findet, wird es sehr, sehr schwer“, ist sich Hecking sicher.
„Großes Aufstellungspuzzle“
Weniger Sorgen als erwartet macht dem 96-Chefcoach das angesichts der ellenlangen Ausfallliste zu erwartende „große Aufstellungspuzzle.“ Die Ausfälle von Arnold Bruggink (entzündete Fußsohle) und Christian Schulz (Adduktorenzerrung) sind definitiv, Fragezeichen stehen zudem hinter den Einsätzen von Mario Eggimann (Bluterguss Wade), Mikael Forssell (Wadenprobleme), Altin Lala und Mike Hanke (beide grippaler Infekt). Immerhin sind Chavdar Yankov (grippaler Infekt), Steven Cherundolo (Bauchmuskelzerrung) und Vinicius (Oberschenkelprellung) wieder im gesundheitlichen Aufwind und Mannschaftstraining. Hecking nimmt das gefüllte Lazarett humorvoll „gelassen“ („Fest steht nur eines: Robert Enke wird spielen!“) und sieht es gleichzeitig auch als Chance für die „mit den Hufen scharrende“ zweite Reihe. „Ich bin überzeugt: Egal, wie wir spielen werden, die Jungs werden ihre Sache gut machen. Denn sie werden zeigen wollen: Jawoll, wir haben einen breiten Kader!“
Lob für Schulle II – Saisondebüt für Rausch?
So könnte das Spiel in Leverkusen dem 18jährigen Linksverteidiger Konstantin Rausch seinen ersten Saisoneinsatz bescheren. „Kocka ist eine ernsthafte Option“, bestätigte Hecking, „auch wenn Vinicius die Position gegen Gladbach gut ausgefüllt hat.“ Mit Bastian Schulz hat bereits ein weiterer Youngster aus den eigenen Reihen in dieser Spielzeit seinen Durchbruch geschafft. Der 23-Jährige habe „eine Entwicklung genommen, die wir so nicht erwartet haben“, so Hecking erfreut. „Sicher macht Basti immer noch kleinere Fehler, die man ihm aber zugestehen sollte.“ Es sei „imponierend“, wie ruhig Schulle II dann weiterspiele und das „abschüttle“. Lohn der letzten Auftritte: Hecking geht davon aus, dass Basti Schulz erneut in der Startelf stehen wird. or