Helmes - Einer für die Bayern?

  • Er ist schon 6 Millionen wert / Ärger in Hannover


    Rudi Völler hatte ein entspanntes Wochenende.


    „Dass wir die Vertragsverlängerung vor und nicht nach dem Spiel gemacht haben, lässt mich doch ein wenig besser schlafen“, meinte der Bayer-Sportchef, nachdem Patrick Helmes beim Leverkusener 4:0-Sieg gegen Hannover mit drei Toren und einer Vorlage seinen Marktwert weiter nach oben schraubte. Laut transfermarkt.de liegt er bei sechs Millionen Euro.


    So erwies sich die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Helmes um ein weiteres Jahr bis 2013 am Abend vor dem Spiel als kluger Schachzug von Völler. „Da es sehr viele reiche englische Vereine gibt, wollten wir erst gar nichts Falsches aufkommen lassen“, sagte der Weltmeister. Denn nicht nur in England gibt es reiche Klubs – auch der FC Bayern soll schon bei dem Torjäger angeklopft haben. Helmes – einer für Bayern?


    Sieben Tore in sechs Pflichtspielen dokumentieren das eindrucksvolle Arbeitszeugnis des 24-Jährigen, der im Sommer ablösefrei vom 1. FC Köln gekommen war. „Ich fühle mich hier sauwohl und bin von der Mannschaft super aufgenommen worden“, sagte Helmes. „Ich bin froh, dass ich den Vertrag verlängern konnte. Ich habe hier noch einiges vor. Leute wie Völler wissen, dass sie keinen Vollblinden holen.“


    Helmes und Leverkusen, das passt. Unterstützt von seinen offensivstarken Kollegen kann der gebürtige Kölner bei Bayer seine ganzen Stärken ausspielen. „Er hat diese außergewöhnliche Gabe beim Torabschluss, egal ob mit links oder rechts. Ich habe das Gefühl, dass er bereit ist, den nächsten Schritt zu machen“, lobt Trainer Bruno Labbadia.


    „Er wird seinen Weg gehen. Er muss sich auch in der Nationalelf hinter keinem verstecken“, prophezeit Völler. Vor der Euro 2008 war er noch durch das Raster gefallen, inzwischen gehört der siebenmalige Nationalspieler fest zum Kader. Ansprüche stellt er noch nicht: „Die Aufstellung entscheidet der Bundestrainer.“


    Doch Leverkusen besteht natürlich nicht nur aus Helmes. Und in der Verfassung wie gegen Hannover ist Bayer ein klarer Anwärter auf einen Uefa-Cup-Platz, vielleicht sogar mehr. Man sei in allen fünf Ligaspielen die dominante Mannschaft gewesen, so Trainer Labbadia: „Unter dem Strich sind da neun Punkte zu wenig.“


    Bei Hannover ist dagegen richtig Feuer unterm Dach. Denn Robert Enke griff bei Premiere Jan Schlaudraff wegen dessen Fehlers vor dem ersten Treffer öffentlich an: „Er wurde viel gelobt, macht ein gutes Spiel – und dann so ein Ballverlust wie zum 0:1. So kann man in der Bundesliga nicht bestehen.“ Vorerst ist Enke, der eine zweistellige Niederlage verhinderte, aber sicher vor Schlaudraff. Der 25-Jährige erlitt wahrscheinlich einen Schaden am Außenmeniskus und fällt mehrere Wochen aus. Das Fazit von Trainer Dieter Hecking: „Wir haben 15 kranke oder verletzte Spieler, trotzdem dürfen wir uns so nicht präsentieren.“


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