Wachstum ohne Ende

  • VON UDO BONNEKOH


    (RP) Vor dem Pokalspiel der Leverkusener heute in Augsburg verspricht Bayers Kapitän Simon Rolfes noch physische Steigerungen, denn die internationale Abstinenz fördert die Lust auf Leistung.


    Ob da nicht doch so was wie Neid aufkommt, wenn sich alle Welt um einen Helden reißt und der große Rest sich als Staffage missachtet fühlen muss, als Mitglieder am Rande eines Ensembles mit groß gefeiertem Star? Da lacht Simon Rolfes herzhaft.


    „Das ist doch klar, dass Patrick Helmes im Fokus steht, wenn er drei Tore gegen Hannover macht. Aber damit haben wir kein Problem. Es sind doch Leute da, die seine Tore vorbereiten, und die können sich durchaus eine Scheibe vom Erfolg abschneiden“, sagt Bayer Leverkusens Kapitän, der nach dem 4:0 gegen die Niedersachsen ja auch nicht so schlecht weggekommen ist in der Kritik. Und Trainer Bruno Labbadia ist sich sicher, dass „der Patrick genau weiß, wem er was zu verdanken hat, ob Stefan Kießling, ob Renato, ob Simon Rolfes“.


    Für Leverkusens Auftritt in der zweiten DFB-Pokalrunde heute Abend in Augsburg in der Rosenau (20.30 Uhr) hat Rolfes bereits ein Muster entworfen. „Wenn wir den Takt vorgeben, wenn wir die Aktion fahren, wenn wir aggressiv sind, dann haben wir keine Schwierigkeiten, dann schlagen wir Hannover, und dann schlagen wir auch Augsburg“, betont der 26-jährige Mannschaftsführer, der wirklich der Kopf des Bayer-Teams ist.


    Und der gar nicht spröde Münsterländer sieht das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. „Wir werden körperlich noch zulegen, ganz bestimmt“, sagt der Mittelfeld-Stratege. Zur Förderung der Lust an Leistung kommt die Abstinenz beim internationalen Geschäft ausnahmsweise gelegen.


    „Du brauchst mit deinen Kräften nicht Haus zu halten, wenn du nicht im Samstag-Mittwoch-Samstag-Rhythmus beschäftigt bist. Du musst du nicht taktieren, du kannst in der Bundesliga oder im Pokal hundert Prozent gehen, immer an die Grenze“, erläutert Rolfes.


    Im gegenteiligen Fall ist auch der Krach mit dem Trainer programmiert, einem Verfechter von Härteprogrammen in der Übungsarbeit. Manchmal bekommt aber selbst Labbadia Gewissensbisse, ob er es nicht übertreibt mit der körperlichen Herausforderung. „Bis jetzt haben wir es geschafft, die Belastung zu dosieren. Das ist immer eine Gratwanderung“, sagt der Fußball-Lehrer, dessen Methoden auch deshalb Anerkennung finden, weil „immer mehr sichtbar wird, was wir uns unter Fußball vorstellen“, wie Rolfes anmerkt.


    Ob sich Bayers stürmischer Stil auch heute beim bayerischen Zweitligisten durchsetzen lässt, ob der schwierige Pokal-Einstieg in Oberhausen als Mahnung verstanden wird? „Oberhausen – klar, das ist uns eine Lehre. Aber Oberhausen stand auch am Anfang der Saison. Da waren wir alle noch nicht so griffig“, meint Rolfes. Rudi Völler, der Sportdirektor, weiß im Moment eines ganz sicher: „Augsburg – das wir d schwerer als Hannover.“


    Quelle

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!