Frauen-WM kommt
Von Ana Ostric, 30.09.08, 18:38h
Nun steht fest: Leverkusen ist unter den neun Gastgebern bei der Frauenfußball-WM 2011 in Deutschland. Die Entscheidung sei ein Grund zum Feiern für alle Leverkusener, meint Oberbürgermeister Ernst Küchler.
Leverkusen/Berlin Endlich! Diese Vokabel, zugleich Ausdruck für Erleichterung und Genugtuung, dürfte vielen Leverkusener Fußballfans gestern Nachmittag über die Lippen gekommen sein. Endlich ist Leverkusen dabei: Im Sommer 2011 wird die Stadt Gastgeber der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft. Beim „Sommermärchen“ vor zwei Jahren, als die besten männlichen Fußballer der Welt in Deutschland kickten, blieb die Bay-Arena leer. Die Bewerbung von Bayer 04 war nicht berücksichtigt worden.
„Das ist riesig, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, freute sich Oberbürgermeister Ernst Küchler im Bundeskanzleramt zu Berlin. Bereits kurz vor der offiziellen Bekanntgabe habe er die gute Nachricht erfahren. Schon wieder „Vize“ zu werden, das wäre eine große Enttäuschung gewesen, bekannte der OB: „Aber jetzt können sich alle Leverkusener freuen.“
Elf mögliche Austragungsorte waren in der engeren Auswahl, neun Städte wurden zu Gastgebern erkoren. Kaum auszuhalten war die Spannung für die Fernsehzuschauer, denn Leverkusen wurde als letzte Stadt genannt. Umso größer also die Freude, als um 15.54 Uhr Luftaufnahmen der Stadt über die Fernseher flimmerten. Küchler winkte lachend in den Saal und nahm eine riesige Urkunde entgegen. „Mal gucken, wie ich die nach Leverkusen transportiert bekomme“, scherzte er.
Freuen können sich die Leverkusener im Sommer 2011 auch auf eine Fan-Meile, so Küchler: „Ich hoffe, wir bekommen die Meile vom neuen Rathaus bis zum Rhein richtig voll. Dann wird richtig gefeiert.“
Ebenfalls in Berlin weilte Meinolf Sprink, Geschäftsführer der Bayer-04-Marketing-GmbH. „Nach langem Anlauf sind wir nun WM-Standort“, freute er sich. Wie viele Spiele in der Bay-Arena, die bis 2009 noch umgebaut wird, zu sehen sein werden, stehe noch nicht fest. Eines sei aber sicher, so Sprink: Die Fußball-WM der Frauen solle das „Sommermärchen Teil zwei“ werden.
Vor dem heimischen Fernseher in Rheindorf verfolgte ein junges Fußball-Talent die spannende Entscheidung. „Ich hab gedacht, das wird nichts mehr“, sagte Janine Kaese, Spielerin beim SC Hitdorf. Mächtig aufgeregt sei sie gewesen, so die 15-Jährige: „Ich hatte ganz schön Herzklopfen.“ Als ihre Heimatstadt dann endlich genannt wurde, habe sie sich „total gefreut“.
Dass die besten Fußballerinnen der Welt 2011 in der Bay-Arena spielen werden, sei nur gerecht, so Janine. Schließlich sei Leverkusen durch Bayer eine weltbekannte Stadt. Zugleich erhoffe sie sich durch das Sportspektakel aber auch eine neue Art der Popularität für die Stadt: „Es wäre schön, wenn die Menschen Leverkusen dann auch mit Frauen-Fußball verbinden.“