Sinkiewicz: „Mein Sohn hilft mir durch die schwere Zeit“

  • Arbeit am Comeback


    Leverkusen - Wenn seine Mannschaftskollegen (Samstag 15.30 Uhr) Hertha BSC empfangen, sitzt er in Zivil auf der Tribüne.


    Noch ist Lukas Sinkiewicz zum Zuschauen verdammt. Noch – denn für den 22-Jährigen ist nach dem zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere (beim 2:1-Sieg in Rostock am 10. Mai) wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen.


    Am Donnerstag stand Sinke zum ersten Mal wieder auf dem Trainingsplatz. Nach der Einheit mit Reha-Trainer Tobias Dudeck sprach er mit dem EXPRESS über das Ende seiner Leidenszeit – und seine persönlich Veränderung als Vater.


    Wieder im Training - Das Interview mit Lukas Sinkiewicz ›


    Wie fühlen Sie sich nach Ihrem ersten Training in Fußballschuhen?


    Richtig gut. Ich hatte keine Schmerzen und das Knie ist danach nicht dick geworden. Das war wieder ein kleiner Schritt in Richtung Mannschaft. Bis dahin dauert es aber noch etwas. Ich muss jetzt von Woche zu Woche weitersehen und Ruhe bewahren.



    Wann können Sie wieder mit den Kollegen trainieren?


    Das ist schwer zu sagen. Ich möchte mich da auch nicht unter Druck setzen. Wenn es keine Rückschläge gibt, würde ich sagen, so in sieben bis acht Wochen.



    Es war Ihr zweiter Kreuzbandriss. Haben Sie Angst, dass das Knie keinen Profifußball mehr zulässt?


    Nein, ich habe keine Angst. Ich habe vollstes Vertrauen in meinen Körper und mache mir keine Gedanken. Und es ist immer so, wenn man Angst hat, dann passiert auch etwas. Angst ist der denkbar schlechteste Ratgeber.



    Was haben Sie gemacht, um sich von der Reha abzulenken?


    Das war am Anfang gar nicht so einfach. Man kann sich nicht richtig bewegen, ständig sind die Krücken im Weg. Am meisten hat mir mein acht Monate alter Sohn Luis geholfen. Sobald ich die Haustür hinter mir geschlossen hatte und ihn sah, war alles gut.



    Haben Sie sich seit der Geburt von ihrem Sohn verändert?


    Auf jeden Fall. Ich trage jetzt die Verantwortung für den Kleinen. Das ist schon was anderes. Man lebt jetzt viel bewusster und reifer. Das merkt man auch daran, dass ich jetzt langsamer Auto fahre.


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