Leverkusen - Ausgerechnet der ehemalige Bayer-Spieler Andrej Woronin hat Leverkusens Sprung an die Tabellenspitze der Fußball- Bundesliga verhindert.
Beim 0:1 (0:0) gegen Hertha BSC erzielte die Leihgabe aus Liverpool in der 89. Minute den überraschenden Siegtreffer des UEFA-Cup-Teilnehmers - die gastgebende Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia wurde nach drei Pflichtspielsiegen hintereinander bis ins Mark getroffen.
Für Woronin war es seit der Rückkehr in die deutsche Eliteklasse der erste Treffer für seine neue Mannschaft. Vor 22.500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena erlitt Bayer nach dem 2:3 zum Saisonauftakt gegen Borussia Dortmund bereits die zweite Heimniederlage.
In den ersten 45 Minuten gab es bei den Gastgebern nur ein Manko: Sie erzielten trotz einer Vielzahl guter Möglichkeiten und hoher Überlegenheit keine Treffer.
Torjäger Patrick Helmes beschwor bereits nach nur 15 Sekunden erstmals Gefahr für das von Jaroslav Drobny hervorragend gehütete Hertha-Gehäuse herauf. Der Keeper rettete in der 16. und 17. Minute allein zweimal gegen Bayer-Brasilianer Henrique und war auch bei zwei Kopfbällen von Nationalspieler Manuel Friedrich (22./41.) nicht zu überwinden.
Die bis zum Wechsel enttäuschenden Berliner, bei denen Marko Pantelic trotz einer abklingenden Muskelverhärtung mitwirkte, hatten in der 24. Minute ihre einzige gefährliche Szene, als Woronin auf Pantelic flankte, Leverkusens Keeper Rene Adler allerdings sicher klären konnte.
Bayer setzte seinen Power-Fußball auch im zweiten Durchgang fort. Dabei konnte sich Drobny erneut mehrfach auszeichnen. Der Tscheche entschärfte nacheinander einen allerdings schwachen Schuss von Stefan Kießling (48.) und einen Helmes-Kopfball nach Flanke von Gonzalo Castro (52.).
Auch zwei Minuten später bei einer Direktabnahme des Chilenen Arturo Vidal hatte er keine großen Probleme. Danach verflachte die anfangs überaus ansehnliche Vorstellung der Gastgeber, die Herthaner kamen etwas besser auf, ohne restlos überzeugen zu können.
In der 70. Minute versuchte Labbadia der Angriffsmaschinerie von Bayer mit dem Wechsel zwischen Kießling und Theofanis Gekas zum Durchbruch zu verhelfen. Gegen die jetzt stärker werdenden Berliner musste Adler in der 79. Minute sein ganzes Können aufbieten, als er bei einer Großchance von Woronin das 0:1 verhinderte.
Labbadia bot erneut die gleiche Startformation auf wie beim 3:2 vor einer Woche in Bochum. Auch der zuletzt an einer Grippe erkrankte Adler und der an einer Prellung laborierende Schweizer Nationalspieler Tranquillo Barnetta konnten von Beginn an mitwirken.
Wesentlich mehr Probleme hatte Hertha-Chefcoach Lucien Favre, der nach drei Pflichtspielen in Serie ohne Sieg bei sieben Ausfällen eine stark ersatzgeschwächte Formation auf das Feld schicken musste.