Düsseldorf (RPO). Beim FC Bayern ist Lukas Podolski schon lange nur noch Reservist, muss der Stürmer jetzt auch in der Fußball-Nationalmannschaft auf die Bank? Bundestrainer Jogi Löw hat jeden falls untermauert, dass er in Zukunft auch auf Patrick Helmes setzen will: "Er ist immer brandgefährlich und sprüht vor Spielfreude."
In der Bundesliga-Torjägerliste Spitzenreiter, in der Fußball-Nationalmannschaft noch ohne Treffer: Den ersten Fakt will Helmes auch in Zukunft bestätigen, den zweiten so schnell wie möglich ändern. "In der Bundesliga läuft es derzeit sehr gut für mich. Ich hoffe, dass ich jetzt auch in der Nationalmannschaft zum Einsatz komme und meine Tore mache", sagte der 24-Jährige selbstbewusst und forsch vor dem wichtigen WM-Qualifikationsspiel des Vize-Europameisters am Samstag in Dortmund gegen Russland (20.45 Uhr/LIVE-Ticker).
Dass er trotz seiner bislang sieben Treffer in gerade mal sieben Bundesliga-Einsätzen für seinen neuen Klub Bayer Leverkusen keine großen Ansprüche in der DFB-Auswahl stellen kann, ist dem gebürtigen Kölner aber bewusst.
"Die beiden haben einen Vorsprung, weil sie regelmäßig in der Nationalelf treffen", sagte er über seine ärgsten Konkurrenten Lukas Podolski und Miroslav Klose, die allerdings bei ihrem Klub Bayern München Ladehemmung haben.
Als großen Vorteil betrachtet es Helmes, dass er sich seit diesem Sommer regelmäßig im Schaufenster Bundesliga präsentieren kann. "Ich spiele jetzt jede Woche Bundesliga und somit mit meinen Konkurrenten auf Augenhöhe, da kann ich mich beweisen. Ich bin bereit", meinte der frühere Kapitän des 1. FC Köln, der mit 17 Treffern maßgeblich an der Bundesliga-Rückkehr der Geißböcke beteiligt war. In seinen insgesamt sieben Länderspielen seit seinem Debüt im März 2007 gegen Dänemark (0:1) gelang ihm allerdings noch kein Torerfolg.
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Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in Düsseldorf trainiert.
Nach Ansicht von Joachim Löw wird sich dies aber schon bald ändern. "Patrick spielt in meinen Überlegungen eine wichtige Rolle, für die kommenden Monate aber auch perspektivisch in den kommenden zwei Jahren", erklärte der Bundestrainer und schwärmte von den vielen positiven Eigenschaften des Goalgetters: "Er sprüht vor Spielfreude und ist immer brandgefährlich. Patrick hat eine perfekte Schusstechnik und ist torgefährlich wie nur wenige."
Im Gegensatz zu manchem Konkurrenten, der sein Limit möglicherweise schon erreicht habe, verfüge Helmes noch über reichlich Potenzial. "Er wird in dieser Saison noch viele Tore machen", prophezeite Löw seinem Sturmjuwel.
Ob er damit auch die Nationalmannschaft meinte, ließ der Bundestrainer allerdings offen, nachdem Podolski zum Start der WM-Qualifikation gegen Liechenstein mit einem Doppelpack und Klose beim 3:3 in Finnland sogar mit einem Dreier weitere Pluspunkte gesammelt hatten.
Helmes will sich trotz der starken Konkurrenz im Angriff aber im Training weiter aufdrängen: "Ich kann mich nur anbieten, alles andere muss der Trainer entscheiden. Auf der Tribüne zu sitzen, ist aber nicht mein Ziel."
Dass er nach der EM-Vorbereitung auf Mallorca ebenso wie Marko Marin und Jermaine Jones im endgültigen Kader für die EURO keine Berücksichtigung fand, war für den ehemaligen Junioren-Nationalspieler im Nachhinein sogar positiv: "So konnte ich die komplette Vorbereitung mit Leverkusen mitmachen. Deshalb bin ich topfit."
Dass er gegenüber Klose, Podolski, aber auch gegenüber Kevin Kurany und Mario Gomez noch einen großen Nachteil hat, weiß Helmes aber auch: "Mein Kopfballspiel muss ich noch verbessern. Da sind die anderen mir voraus."
