Fans feiern den fliegenden Adler

  • Quelle: Express
    Solides Debüt des Bayer-Keepers
    Fans feiern den fliegenden Adler
    Von MARCEL SCHWAMBORN und LARS WERNER
    Dortmund – In der zweiten Halbzeit hatte er mehr Arbeit, als ihm wohl lieb war. René Adler hielt es kaum mehr in seinem Kasten, mehrmals stauchte er die Mitspieler zusammen. Und nach getaner Arbeit folgte stets der Griff zum Handtuch, um sich die Handschuhe abzutrocknen.


    Nach dem Abpfiff konnte Adler dann befreit aufatmen: erstes Spiel, erster Sieg! Die Fans in Dortmund feierten den Neuling sogar mit Sprechchören. Und Adler jubelte mit: „Ich habe jede Sekunde genossen. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung.“ Adlers Debüt im DFB-Kasten nach „nur“ 48 Bundesliga-Spielen für Bayer Leverkusen – es war eines mit viel Licht, aber auch einem Schatten.


    Der 23-Jährige hatte am Samstag in Dortmund Unterstützung aus der Heimat: „Leipzig grüßt den Bundes-Adler“ stand auf einem Transparent, Mutter Kerstin und Vater Jens fieberten mit ihrem Sohn auf der Tribüne mit, der die Nationalhymne mitsang.


    Vor dem Anpfiff markierte Adler sein „Reich“, schritt die vier Lienen im Fünfmeterraum ab. Danach hatte er erst einmal wenig Arbeit – was sich in der zweiten Halbzeit dann ändern sollte. Fliegen musste der Adler lange nicht, aber in der 22. Minute erstmals zupacken. Eine Zhirkov-Flanke fischte er souverän herunter.


    So agierte er auch danach: kontrolliert, konzentriert. Adler verzichtet auf Spirenzchen. Doch der selbstkritische Torhüter wird auch wissen, dass er in der 51. Minute nicht glücklich aussah. Vor dem 1:2 ließ er sich von Anyukov tunneln. Arshavin musste im Anschluss nur noch einschieben.


    Ein Fehler, den Adler aber gut wegsteckte. Er hielt, was zu halten war, und behielt beim Sturmlauf der Russen kurz vor Schluss in einigen Szenen bemerkenswert die Nerven. „Ich liebe das“, so Adler nachher keck, „es gibt nichts Schöneres, als wenn der Gegner am Schluss auf dein Tor zuläuft.“


    Erfrischend selbstbewusst, der Junge. Auf seiner Schuh-Zunge steht es: Adel 1 - René Adler (Spitzname Adel), Deutschlands Nummer Eins im Tor. Und dabei wird laut Bundestrainer Löw vorerst auch bleiben: „René ist gegen Wales und England gesetzt“. Schlusswort des Gelobten: „Ich bin überglücklich, dass in der Statistik die 1 steht. Dieses Spiel kann mir keiner nehmen.“

    Einen auf die eigene Mannschaft meckernden Rüdiger Vollborn werden wir also im Fanblock nicht erleben? VOLLBORN: Nein! So etwas mache ich nicht!
    Pyro--NEIN DANKE !! ANFEUERN statt ABFEUERN !!