Super-Debüt - Adler hebt ab zu Höhenflug

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    "Super-Debüt"
    Adler hebt ab zu Höhenflug


    Paraden, Sprechchöre, Lobeshymnen - René Adler hielt dem großen Druck gegen Russland stand und war nach seinem prächtigen Debüt auch persönlich überwältigt. "Ich habe jede Sekunde genossen, in diesem Fußball-Tempel zu spielen. Ich bin überglücklich, das kann mir keiner mehr nehmen", frohlockte der 23-Jährige. Nach dem Handbruch von Pechvogel Robert Enke nutzte der Leverkusener nervenstark seine Chance und hob vor den Augen von Millionen Zuschauern ab zum Favoriten auf die Nummer 1 im deutschen Tor.

    Die um den Sieg zitternden Fans im Dortmunder Stadion skandierten in der turbulenten Schlussphase nach jeder gelungenen Aktion seinen Namen, die Teamkollegen überschütteten ihn hinterher mit Lob - und auch der Bundestrainer war beeindruckt, aber keinesfalls überrascht. "Er hat gezeigt, was er schon zuvor ausgestrahlt hatte: Eine unglaubliche Ruhe, Souveränität und eine richtige Gelassenheit. Man hatte nie das Gefühl, dass er von Nervosität angesteckt wird und seine Konzentration verliert. Bei einigen Aktionen der Russen hat er sehr gut reagiert. Beim Tor hatte er keine Chance, sagte Joachim Löw.

    Typisch Adler - der 1:2-Anschlusstreffer von Andrej Arschawin (51.) ärgerte den Perfektionisten. Den Querpass von Alexander Anjukow hatte er noch berührt.
    "Der Ball geht nicht rein, wenn ihn Arschawin nicht noch reindrückt.


    Mit etwas Glück kann ich ihn vielleicht zur Ecke oder nach vorne abwehren, dann spielen wir 2:0", sagte Adler.

    Dafür hielt er anschließend mehrfach reaktionsschnell den 2:1-Sieg der deutschen Elf fest und hatte kurz vor Schluss beim Pfostentreffer von Alan Dsagojew das Glück des Tüchtigen. Für Adler war seine verheißungsvolle Länderspiel-Premiere auch der Lohn für jahrelange harte Arbeit mit Verletzungen und privaten Entbehrungen: "Es war ein Baustein in meiner bislang jungen Karriere, für die ich so viel geopfert habe", betonte er.

    "Ich kenne René schon seit der Jugend, er war schon immer ein Super-Torhüter", bemerkte Torschütze Lukas Podolski. Bastian Schweinsteiger schwärmte von einem "Super-Debüt" und einem Torwart, der alles mitbringt, was einen modernen Schlussmann auszeichnet: "Er hat Sicherheit ausgestrahlt, gute Paraden gehabt und Abschläge mit Auge gespielt. Das zeichnet einen großen Torhüter aus. Wir können froh sein, so einen Torhüter in der Nationalmannschaft zu haben."

    Eine Tradition großer deutscher Torhüter macht Adler schon mal Mut: Alle fünf bisherigen deutschen Titelgewinner - Bodo Illgner (Weltmeister 1990), Sepp Maier (WM 1974, EM 1972), Toni Turek (WM 1954), Harald Schumacher (EM 1980) und Andreas Köpke (EM 1996) - starteten ihre Länderspiel-Karriere ebenfalls mit einem Sieg.

    Nach dem Pech von Enke haben Adler zunächst einmal 90 Minuten genügt, um sich nach dem Abgang von Jens Lehmann beim Kampf um die Nummer 1 für die WM 2010 in die "Pole position" zu katapultieren. Doch so weit dachte der glückliche Debütant noch nicht: "Ich bin erstmal froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Und ich bin auch froh, dass ich den einen oder anderen Ball halten konnte." Schon am Mittwoch geht es gegen Wales weiter - und auch er muss nachlegen.

    Einen auf die eigene Mannschaft meckernden Rüdiger Vollborn werden wir also im Fanblock nicht erleben? VOLLBORN: Nein! So etwas mache ich nicht!
    Pyro--NEIN DANKE !! ANFEUERN statt ABFEUERN !!

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