2. Länderspiel
Von THOMAS GASSMANN und MARKUS KRÜCKEN
Mönchengladbach – Auch das zweite Länderspiel brachte René Adler mit Bravour hinter sich. Nach dem überzeugenden Auftritt beim 2:1 in Dortmund war er auch gegen Wales bei den wenigen Momenten, in denen es auf ihn ankam, auf der Höhe.
So merkte er in der ersten Halbzeit schnell, was die Waliser vorkamen, klärte außerhalb seines Strafraums vor Craig Bellamy. Und auch als Edwards in der 54. Minute Wales-Star Bellamy schickte und der Stürmer von West Ham United abzog, war der Leverkusener Shootingstar zur Stelle.
„Es war heute schwerer als im Russland-Spiel. Weil man bei den wenigen Situationen da sein muss“, hatte der 23-Jährige nach der Partie gegen Russland überglücklich erzählt.
Und es scheint so, als ob der Bayer-Torwart sich als Bundes-Adler festspielt. Jetzt bekam er Lob von höchster Stelle. Der langjährige Nationalkeeper Oliver Kahn favorisiert Rene Adler als künftigen Stammkeeper der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.
„Er ist der kompletteste von den Kandidaten“, sagte der ZDF-Experte am Rande des Länderspiels gegen Wales in Mönchengladbach mit Blick auf den Dreikampf zwischen Adler, dem zur Zeit verletzten Robert Enke und Tim Wiese. Er wolle sich nicht festlegen, wer bei der Weltmeisterschaft 2010 im Tor der deutschen Mannschaft stehe, aber Adler komme „dem Ideal der Nummer eins schon sehr nahe“, erklärte Kahn.
Der Leverkusener hört das gerne. „Das macht mich stolz, wenn so ein Torwart wie der Olli das sagt. Aber ich weiß, dass ich mich nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen darf.“ Tat er auch nicht: Auch bei Bellamys dritter Versuch in der 69. Minute war letztlich sichere Beute für den Torwart – auch wenn er noch einmal Nachfassen musste.
Und das nötige Glück bringt er auch mit. Als Philipp Lahm sich den Bock gegen Bellamy erlaubte, war auch Adler geschlagen. Doch Per Mertesacker verhinderte den Ausgleich durch den Tottenham-Profi Chris Gunter. Adlers Kasten blieb sauber.
