Daum: Bayer hat Angst vor dem FC!

  • Von THOMAS GASSMANN
    Köln/Leverkusen - Die Feierlichkeiten im RheinEnergieStadion nach dem 1:0-Sieg gegen Cottbus waren gerade vorbei, da gab es nur noch ein Thema: der Klassenkampf Bayer gegen FC. Das Derby.


    Das Spiel der Spiele. Und für einen Mann wird es in vier Tagen ein ganz besonderer Moment: Christoph Daum.


    „Das wird ein absolutes Ausnahmespiel für mich“, sagte der Trainer der Kölner am Sonntag im EXPRESS-Gespräch. Wen wundert das schon. Zwischen 1996 und 2000 führte er Bayer in die europäische Spitze. Und irgendwie passt es, dass Daum ausgerechnet am Freitag in der BayArena seinen 55. Geburtstag feiert.


    Was hält er vom Lokalrivalen? „Sportlich haben sie eine klasse Mannschaft“, lobt er die Arbeit der Leverkusener Bosse, „sie spielen um die Champions League. Da können wir noch nicht mithalten, das ist eine andere Hausnummer.“


    Aber dann ist es vorbei mit dem netten Geplänkel. Attacke! Daum spuckt Feuer! „So lieb, wie sie in Leverkusen immer tun, sind sie nicht. In Wahrheit wurmt es sie, dass wir wieder in der 1. Liga spielen.“


    Patsch! Aber noch lange nicht genug. Daum brennt ein Feuerwerk ab. „Für sie war es eine innere Genugtuung, dass wir in der 2. Liga herumkrebsten. Das weiß ich. Schließlich habe ich lange bei Bayer gearbeitet und kenne ihre Einstellung.


    Patsch! Die Zeiten seien nun vorbei. Und in Leverkusen habe sich mit der jüngsten Kölner Erfolgsstory Angst ausgebreitet. „Bei Bayer spüren sie, dass beim FC etwas heranwächst, sie merken: Hoppla, wir müssen auf die Kölner aufpassen, sie können uns bedrohen. Das macht ihnen Angst.“


    Patsch! Aber kann der FC tatsächlich bereits in diesem Jahr Bayer gefährlich werden, Herr Daum? Der Erfolgscoach bleibt auf dem Teppich. Schließlich habe das Bayer-Team höhere Qualität in der Mannschaft. Aber: „Die denken bereits, sie hätten das Spiel gewonnen. Genau das ist unsere Chance. Sie werden uns unterschätzen.“


    Patsch! Daum in Fahrt. Und noch etwas muss er unbedingt los werden. Etwas, das ihm weh tat. Der ablösefreie Wechsel von Patrick Helmes zum Konkurrenten. „In der heutigen Situation wäre Helmes nie zu Bayer gegangen“, behauptet Daum und stichelt: „Stellen Sie sich mal vor, er würde noch bei uns spielen. Mit seinen Toren würden wir wahrscheinlich in der Tabelle vor Bayer stehen.“


    Patsch! Von einer Wachablösung will Daum noch nichts wissen. „Zu früh. Die sind noch im Vorteil.“ Aber wann ist es soweit, Herr Daum? „Mittelfristig werden wir auf Augenhöhe mit Bayer sein. Drei Jahre halte ich für realistisch.“ :LEV14



    Quelle: http://www.express.de