Bayer Derby-Sieger gegen Köln

  • Bayer 04 Leverkusen hat sich auch von Ex-Coach Christoph Daum nicht stoppen lassen und mit dem 16. Erfolg im Rhein-Derby gegen den 1. FC Köln zumindest bis Sonntagabend die Spitze in der Fußball-Bundesliga erobert.


    Für einen 2:0 (0:0)-Arbeitssieg vor 22 500 Zuschauern auf der ausverkauften «Baustelle» BayArena sorgten Abwehrspieler Manuel Friedrich durch einen Kopfball-Treffer in der 68. Minute und Theofanis Gekas per Foulelfmeter (84.). «Ein Derby zu gewinnen und Tabellenführer zu sein - mehr geht nicht, wir nehmen das dankend an», freute sich Bayer-Coach Bruno Labbadia.


    Mit 18 Punkten übernahmen er und seine Schützlinge zum Auftakt des 9. Spieltags die Spitze in der Tabelle. Die beiden Verfolger Hamburger SV (17) und 1899 Hoffenheim (16) treffen noch aufeinander. Köln (13) verpasste durch die Niederlage am 55. Geburtstag von Coach Daum den Sprung an Erzrivale Leverkusen vorbei auf den dritten Rang. «Dieses Spiel müssen wir abhaken», meinte Kölns Kevin Pezzoni.


    Beide Trainer vertrauten ihren zuletzt siegreichen Mannschaften. Anzumerken war dies aber lange Zeit weit mehr den Kölnern, die nach einer kurzen Phase des Abtastens frecher und forscher agierten. Den Leverkusener Offensivkräften, auch dem Ex-Kölner und Nationalspieler Patrick Helmes, bot die starke Innenverteidigung mit Geromel und Youssef Mohamad keinen Freiraum zur Entfaltung. Die Konsequenz: Bis auf ein Schüsschen von Stefan Kießling in der 1. Minute und einem Versuch aus 20 Metern durch Gonzalo Castro (20.) kamen die Hausherren kaum vors Kölner Tor.


    Während die Kölner Spieler diszipliniert die Anweisungen ihres Trainers bei dessen Rückkehr nach acht Jahren an seine einstige Arbeitsstätte umsetzten, fielen einige Fans negativ auf. In der 34. Minute explodierte ein Feuerwerkskörper vor der Kölner Fan-Kurve als Leverkusens Michal Kadlec zum Eckball antrat. Spielführer Milivoje Novakovic und Roda Antar eilten zu den Anhängern, um sie wieder zu beruhigen. «Man muss da einschreiten, weil das unsinnig ist, dafür entschuldige ich mich im Namen des 1. FC Köln», sagte Manager Michael Meier, der ebenfalls zum Ort des Geschehens gelaufen war.


    Auf dem Feld setzten die Spieler die Vorgabe ihres Coaches, die Leverkusener nicht ins Rollen kommen zu lassen, eine Halbzeit lang um. Sie attackierten die Gastgeber frühzeitig. Chancen brachten die Kölner aber auch kaum zustande: Mehr als ein Kopfball von Pezzoni (38.) knapp über den Bayer-Kasten hinweg sprang nicht heraus.


    Vier Minuten nach dem Wiederanpfiff verzog dann Leverkusens Helmes, in der 56. Minute scheiterte der Ex-Kölner am glänzend parierenden Mondragon. «Das war kein Spiel der Stürmer», meinte der vorzeitig ausgewechselte Angreifer. Chancenlos war wiederum der FC- Keeper beim Kopfball-Treffer Friedrichs nach Vorlage von Nationalspieler Simon Rolfes.


    Zwei Minuten später rettete Nationalkeeper René Adler nach einem Kopfball Antars die Führung, ehe Gekas nach einem Foul von Geromel an Pirmin Schwegler die Nerven behielt und aus elf Metern sicher verwandelte. «So ein Spiel, bei dem man wirklich merkt, dass es ein Kräftemessen ist, gewinnt nicht jede junge Mannschaft», meinte Labbadia, während sich seine Spieler von den Fans frenetisch feiern ließen. «Es ist ein Reifeprozess, den wir durchmachen.»