Hallo Fangemeinde,
die Hinrunde läuft ja schon ne Weile, es wurde über Spieler, Spiele, Taktik, Systeme,Transfers, Schiedsrichter, Tabelle usw erschöpfend diskutiert.
Ein Spieler bekommt "Gelb" wenn er das Trkot auszieht, wenn er ,auch nur dezente Widerworte gegen den Schiedsrichter hat. Der Spieler muss vom Platz wenn er blutet, darf nicht weitermachen, wenn die Blutung nicht gestillt werden kann.
Aber er darf uneingeschränkt rotzen!
Die Akteure halten sich noch relativ zurück, wenn aufgelaufen wird (man könnte ja die Kids treffen), wenn die Nationalhymne gespielt wird(man ist zu sehr mit dem abhanden gekommenen Text beschäftigt).
Aber dann! Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird gerotzt, besonders appetitlich, wenn man im Fernsehen als Grossaufnahme gezeigt wird.
Unterbricht der Schiedsrichter das Spiel: Allgemeines Rotzen ist angesagt.
Wird ein Spieler eingewechselt, ist er im Fernsehen zu sehen(Grossaufnahme) Was macht er? Er rotzt.
Ist das nun eine Drohgebärde gegenüber dem Gegner nach dem Motto: Ich rotze, ich bin giftig, also sieh dich vor!
Ich weiss noch aus meiner vorpubertären Zeit, dass Rotzen bei kleinen Jungs etwas war, womit man sich die Herrschaft über die Clique erkämpfen konnte (Ich kann weiter).
Eigenartig ist, dass mir noch kein Schiedsrichter rotzenderweise untergekommen ist (Höhere Bildungsklasse als der gemeine Spieler?). Auch bei anderen Sportarten wird nicht gerotzt.
Ist unserer Sport sozial soweit unten angesiedelt, dass Rotzen quasi ein Bestandteil desselben ist? Wird das etwa sogar trainiert? - Hier sind die Kiebitze im Forum gefordert, ist das so?
Aber es scheint zum Fussball dazu zu gehören, selbst für unsere sonst so sensible Medien scheint das kein Thema zu sein.
Ich warte jedenfalls mal sehnsüchtig darauf, dass ein vom Gegner gefällter Spieler mit dem Gesicht durch den Rasen schleift und mit dem kurz vorher ausgeschiedenem "Grünen", möglichst breitgezogen wieder aufsteht. Und das dann im Fernsehen aus allen möglichen Blickwinkeln gezeigt.
Vielleicht würde dann diese unappetitliche Begleiterscheinung unserer ansonsten liebenswerten Sportart bald verschwinden.