Bayer kämpft um seinen Star
Von ALEXANDER HAUBRICHS
Leverkusen – Wenn die Klasse von Leverkusens Verteidiger Henrique (22) noch eines Beweises bedurft hätte, dann war es dieser grandiose Auftritt gegen Wolfsburgs stattliches Angriffsduo.
Tadellos gewann der Brasilianer alle Zweikämpfe, war bei Standard mehrmals in der Offensive brandgefährlich – es war ein perfektes Spiel, für das er sich die EXPRESS-Note 1 mehr als verdiente.
Bayer-Manager Michael Reschke registrierte es zufrieden. „Dass der Junge gut ist, wird jetzt wohl niemand mehr ernsthaft bezweifeln.“ Nicht umsonst habe der FC Barcelona 10 Millionen Euro für den zweimaligen Nationalspieler der Selecao hingeblättert.
Einzig und allein das Überangebot an Weltklasseverteidigern ließ die Katalanen an ein Leihgeschäft denken.
Für Bayer eine fantastische Gelegenheit, einen Rohdiamanten für eine sehr niedrige sechsstellige Leihgebühr zu bekommen. Doch schon jetzt denkt man an die kommende Saison – und will Henrique am liebsten noch ein weiteres Jahr behalten.
„Ja, wir befassen uns mit diesem Thema. Die Frage ist: Was hat Barcelona vor? Sie haben mit Caceres, Milito, Marquez, Puyol und Piquet ja eine Armada an Spitzenverteidigern“, sagt Reschke, dem mit Renato Augusto und eben Henrique zwei Volltreffer auf dem schwierigen Südamerika-Markt gelangen - und der derzeit den argentinischen Markt sondiert.
Aber der geheime Poker ist eröffnet. „Wir haben mit Barcelona gesprochen, sie bekommen ständig Berichte und sind mit der Entwicklung des Spielers sehr zufrieden.“
Und bevor Henrique dort auf der Tribüne sitzt, könnte er bei Bayer im nächsten Jahr Erfahrungen in UEFA-Cup oder gar Königsklasse sammeln.
„Klar ist: Der Spieler fühlt sich hier unglaublich wohl, er hat sich rasend schnell integriert. Er mag die Mannschaft, den Klub, fühlt sich in seinem Wohnort Köln pudelwohl. Wir haben schon mit ihm, seiner Familie und seinen Beratern gesprochen – und würden uns sehr freuen, wenn er bleibt.“