Fitness-Guru Komes
Bayern-Fitmacher trimmt Leverkusen für den Titel
Zvonko Komes (49) bringt Labbadias Truppe ordentlich in Form. Von Bayern wechselte er zu Bayer. Lesen Sie hier, wie er die Jungs fit macht.
Von ALEXANDER HAUBRICHS
Leverkusen – Die Gipfelstürmer aus Leverkusen: Beim Auswärtsspiel in Karlsruhe (Samstag, 15.30 Uhr) soll der fünfte Sieg in Folge eingefahren werden.
Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia hat sich gewissenhaft auf den Auftritt im Wildpark vorbereitet. Immer wieder verschwanden die Profis dabei auch in der Haberland-Halle. Und hier liegt ein Geheimnis des Bayer-Aufschwungs. Denn die Turnstätte ist das Reich von Zvonko Komes.
Vorher war er Ottmar Hitzfelds Fitness-Guru bei den Bayern, jetzt will er den Zustand der Bayer-Profis auf Meister-Niveau bringen. „Wir wollen sehr intensiv mit den Spielern arbeiten. Dafür müssen die Spieler topfit sein“, sagt der 49-Jährige. „Der Körper eines Profis ist wie eine Kette. Ist nur ein Glied schwach, dann reißt es, und der Spieler ist verletzt.“
Deshalb hat Komes Übungsprogramme entwickelt, die Muskeln, Bänder und Gelenke für den täglichen Drill trainieren. Zudem arbeitet er sehr praxisorientiert: „Ab der 60. Minute werden die Spieler müde. Dann geht es um Spritzigkeit. Die kann man trainieren. In der Spitze belasten wir immer sechs Sekunden. Solange dauern die Passstaffetten im Fußball durchschnittlich.“
Trainer Bruno Labbadia: „Ich hatte über Zvonko nur Gutes gehört, habe mich deshalb schon vor Jahren mit ihm getroffen. Dann tauchte er bei den Bayern auf, bastelte unter Ottmar Hitzfeld an der Physis der Meistermannschaft.“
Jetzt arbeitet Komes individuell mit den Spielern. Es gibt spezielle Übungen zur Stärkung des Sprunggelenks oder des Knies. Dann zerren die Bayer-Profis in Pärchen an Stöcken, um die Kraft im Duell Mann gegen Mann zu verbessern.
Komes zeigt Mappen für jeden Spieler. Dort stehen Übungen drin. „Wir müssen die Muskulatur in Balance bringen. Jeder Spieler hat andere Bedürfnisse“, sagt Komes, der am „Institut für Schnelligkeit, Beweglichkeit und Spritzigkeit“ in Leicester ausgebildet wurde. „Dort lernen auch die Trainer von Arsenal oder Manchester.“
Er aber ist bei Bayer. „In München war es oft schwierig, weil die Topstars nicht immer zuhören wollen. Das gibt es hier nicht. Ich hatte es noch nie mit so einer aufnahmebereiten Mannschaft zu tun. Sie sind mit Spaß und Begeisterung bei der Sache – so können wir viel erreichen!“