Bayer 04 will Henrique länger halten

  • Auf den aktuellen ersten Tabellenplatz will Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser nicht viel geben. Viel mehr interessieren ihn die Punkte-Ausbeute in den kommenden Spielen. Und als Freund von Zahlen und Bilanzen hat er eine klare Vorstellung davon, was bis Weihnachten möglich sein sollte.


    LEVERKUSEN - Die Tabelle ist eine schöne Sache für den, der ganz oben steht. Aber nach zwölf von 34 Spieltagen darf man ihr nicht trauen. Deshalb waren die Leute bei Bayer 04 Leverkusen am Montag darum bemüht, ihre Spitzenposition in der Fußball-Bundesliga gelassen zu kommentieren. „Platz eins ist ein schöner Nebeneffekt, aber uns interessiert viel mehr die Anzahl der Punkte“, erklärte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, „wir wollen bis zur Winterpause so viele wie möglich hamstern, weil wir ja wissen, dass es in der Rückrunde nicht einfacher wird.“ Als Freund von Zahlen und Bilanzen hat Holzhäuser auch eine klare Vorstellung davon, was bis Weihnachten möglich sein sollte. „Wir haben noch fünf Spiele, wenn wir daraus mindestens die Hälfte der Punkte holen, wären wir zufrieden.“ Exakt kann dem Wunsch des Mannes nicht entsprochen werden, weil die Hälfte von 15 halt 7,5 sind, aber 33 Punkte und mehr zur Halbzeit wären eine Bilanz, die alle Ziele erreichbar hielte.


    Allerdings befassen sich die Planer beim Werksklub auch schon mit der kommenden Saison. Dabei spielt der Gedanke eine Rolle, ob es möglich ist, den für eine Saison vom FC Barcelona ausgeliehenen Brasilianer Henrique doch länger zu behalten. „Dieser Plan hat ganz klar Priorität“, sagt Holzhäuser, „allerdings liegt es nicht in unseren Händen.“ Der 21-jährige Verteidiger hat einen wasserdichten Vertrag mit den Katalanen, das Leihgeschäft ist klar auf eine Saison definiert, aber offensichtlich fühlt sich der Brasilianer so wohl bei Bayer 04, dass er sich ein weiteres Jahr vorstellen kann, falls ihn der große Klub nicht einbestellt. Aber das Thema ist sensibel, und eine Entscheidung wird es kaum vor Frühjahr geben.


    Auch für den Sturm prüft Leverkusen Optionen. Wunschkandidat ist nach wie vor der Schweizer Nationalspieler Eren Derdiyok vom FC Basel, der von den Leverkusenern schon lange beobachtet wird. So einen Typ Stoß-Stürmer hat Bruno Labbadia nicht im Kader. Allerdings ist die halbe Bundesliga hinter dem Torjäger her. Sollte sich Bayer 04 zu dem Deal entschließen, würde das ein ziemlich teurer Spaß. Sechs bis acht Millionen Euro. „Das ist kein Guter“, sagt Manager Michael Reschke, „das ist ein richtig Guter, ein richtig, richtig Guter. Und damit meine ich: ein richtig, richtig, richtig Guter.“


    ksta