Manni Breuckmann hört auf

  • Kein "Tor auf Schalke!" mehr


    Fußball-Reporterlegende Manfred "Manni" Breuckmann absolviert am 13. Dezember beim Spiel VfL Bochum gegen den 1. FC Köln seine letzte Schicht am WDR-Mikrofon. Den Fans wird er fehlen.



    Am Sonntag ist Manni Breuckmann auf Schalke gewesen, um das Fußball-Bundesligaspiel gegen Bayern München zu übertragen. Wo sonst hätte der Sportreporter auch sein sollen? Ein großes Spiel ohne die „Stimme des Reviers“ ist unvorstellbar, und doch werden sich die Menschen in diesem Land daran gewöhnen müssen, ohne sie auszukommen. Als bekannt wurde, dass Breuckmann am 13. Dezember beim Spiel des VfL Bochum gegen den 1. FC Köln seine letzte Schicht am WDR-Mikrofon absolvieren werde, war das Aufstöhnen weit über das Revier hinaus zu vernehmen.


    „Das kann er doch nicht machen“, sagte ein Redakteur der „Financial Times Deutschland“ entsetzt. „Der ist doch noch so jung.” Kann er doch. Die Entscheidung, in Altersteilzeit zu gehen, ist für den 57-jährigen Breuckmann „eine höchst unspektakuläre”, die er bereits im Dezember 2003 getroffen hat. Damals habe es „der Bundesregierung gefallen zu sagen, die Altersteilzeit schaffen wir ab, mein Jahrgang 1951 war der letzte, der dafür infrage kam.” Vier Wochen Bedenkzeit wurden dem Reporter aus Leidenschaft eingeräumt, dann sagte er zu. Altersteilzeit. Fünf Jahre runtergehen auf 50 Prozent der Arbeitsleistung. Das hat sich Breuckmann so eingeteilt, dass er zweieinhalb Jahre voll gearbeitet hat und nun in die sogenannte passive Phase eintritt.


    Manni Breuckmann und passiv – das passt so schlecht zusammen wie Ruhrgebietsfußball und Kaviar. „Nein, nein“, wiegelt er ab. „Es wird ja nicht so sein, dass ich zu Hause sitze und mir nachmittags Gerichtsfernsehen reinziehe.“ Ein Buch wird er schreiben. Arbeitstitel: „Die 50 spektakulärsten Szenen des deutschen Fußballs“. Zudem hat er sich die vom WDR genehmigten Nebentätigkeiten „als Bestandschutz gewährleisten lassen“. Breuckmann wird also weiterhin Veranstaltungen moderieren und bei sonstigen öffentlichen Ereignissen zu sehen sein. Anders ginge das ja auch gar nicht. „Ich muss ja weiter meinen Narzissmus ausleben“, sagt die Radio-Koryphäe mit einem breiten Grinsen. So viel Selbstdistanz muss sein. „Es ist doch klar, dass es gewisse Eitelkeiten gibt, sonst hätte ich ja nicht diesen Beruf gewählt.“


    Manni: "Ich habe genug zu tun, um mich zu beschäftigen"


    Doch so weit wie bei manchem Kollegen, „den du gewaltsam vom Mikro wegzerren musst“, soll es bei Breuckmann mit der Eitelkeit nicht gehen. Nur noch fünf Spieltage lang wird der Mann, den der ganze Westen als Manni vereinnahmt hat, aus den Stadien in Nordrhein-Westfalen berichten.


    Manni, nicht Manfred. Selbst auf seiner Biografie „Mein Leben als jugendlicher Draufgänger“ ist sein wirklicher Vorname nicht zu lesen. Es wäre kaum verwunderlich, wenn selbst im Pass der Spitzname vermerkt wäre. „Manfred sagt nur meine Mutter zu mir, sonst keiner.“


    Manni Breuckmann werde „ganz bestimmt nicht in ein schwarzes Loch fallen, ich habe genug zu tun, um mich zu beschäftigen“. Und in zweieinhalb Jahren, wenn er 60 ist und die vertragliche Bindung an den WDR endet, „werden die Karten sowieso neu gemischt“. Gewöhnungsbedürftig sei der neue Lebensabschnitt schon, aber kein Schritt, der wirklich schwerfalle. „Ich habe ja alles mitgemacht, es gibt kein Potenzial mehr nach oben.“ Weit über tausend Bundesligaspiele, sechs Welt- und sechs Europameisterschaften, der Triumph von Borussia Dortmund in der Champions League, das Drama um Schalkes verpasste Meisterschaft und so vieles mehr. Also kurz: Fußballgeschichte.


    Breuckmann war der Mann, dessen Stimme die Emotionen in die Wohnungen der Menschen trug. Dafür lieben sie ihren Manni an Rhein und Ruhr. Dieses Jahr wurde der Reporter als „Bürger des Ruhrgebiets“ ausgezeichnet, was Breuckmann „tatsächlich als große Ehre“ empfand. „Schließlich hatte ich bis dahin nur Karnevalsorden bekommen.“


    Die neue Phase in seinem Leben empfindet Manni Breuckmann „nicht als Finish, sondern als Change“. In Zeiten eines Barack Obama, sagt der scheidende Reporter mit einem Lächeln, dürfe eine solche Formulierung erlaubt sein. Aber nur ausnahmsweise, „denn eigentlich hasse ich Anglizismen“.



    [URL=http://www.tagesspiegel.de/medien-news/Manni-Breuckmann;art15532,2658033]Tagesspiegel[/URL]

  • Schade,Schade,Schade.....


    Ich liebe sie einfach, dieses WDR - Konferenz. Genauso wie ich seine Biographie verschlungen habe und das als Lesemuffel. Mach et Jut, Manni! Ich bin mir sicher ich seh dich mal wieder!


    Wobei ich dich eigentlich lieber höre!


    Horschti


  • Die habe ich sogar mit einer Widmung von ihm !


    :LEV18

  • Zitat

    Original von Viererkette
    Ja, ja !


    Er ist Schalker durch und durch, hat sich aber auf seiner Lesung hier in Düsseldorf-Benrath geoutet in Zukunft Fortuna 95 anfeuern zu wollen.


    Stimmt, ein Heuchler ist er auch. Endlich isser weg!

  • Sehr schade,damit geht der letzte große deutsche Sportreporter werde ihn vermissen und seine tollen Kommentare.


    Wäre viel schöner,wenn Reif und Thurn und Taxi endlich in den Ruhestand gehen würde.

    Kicker Manager Pro
    2010 Vizeweltmeister
    2010/2011 Qualifiziert für erste Liga
    2011/2012 Deutscher Meister
    2012/2013 Deutscher Meister
    2013/2014 Abstieg in Liga 2
    2014/2015 Ziel Aufstieg

  • Zitat

    Original von ralli
    Sehr schade,damit geht der letzte große deutsche Sportreporter werde ihn vermissen und seine tollen Kommentare.


    Wäre viel schöner,wenn Reif und Thurn und Taxi endlich in den Ruhestand gehen würde.


    Wäre schön wenn die auch in den Ruhestand gehen würden. Ich mochte Breukmann nicht wirklich!!!

  • Einfach ein cooler Typ! Hatte das Vergnügen ihn in Klagenfurt kennenlernen zu dürfen. Hat Spaß gemacht. Aber mit unserem Bayer kannte er sich nicht so ganz aus, hat absolut nicht verstanden, warum der Skibbe gehen musste, wo er doch "so eine tolle Arbeit" geleistet hat. :levz1
    Ansonsten WDR 2 Konferenz mit ihm natürlich legendär!

  • Zitat

    Original von ralli
    Sehr schade,damit geht der letzte große deutsche Sportreporter werde ihn vermissen und seine tollen Kommentare.


    Wäre viel schöner,wenn Reif und Thurn und Taxi endlich in den Ruhestand gehen würde.


    Was für tolle Kommentare? "Tooor in Unterhaching" "ZWEI...Meter 2" damals in Dortmund...werde ihn nicht vermissen...

  • Schön wie ein Radio Moderator die Fans spaltet! Genau deswegen mag ich ihn. Immer frei Schnauze das sagen was einem passt! Das gefällt mir sehr.
    Aber hört ihr mal weiter schön dem Reifs und Simons dieser Welt zu und schätzt ihre Kompetenz! :D :LEV19 :LEV19


    Horschti

  • Ich mag ihn auch. Ist einer der letzten der noch eine "lebendige" Art hat Fussballspiele zu kommentieren... Was jetzt daran schlimm sein soll das er Schalker ist , ist mal wieder ein Rätsel.
    Seine Sprüche bei manchen Spielen aber früher auch bei "Manni gegen den Rest Welt" werden bei mir in Erinnerung bleiben...
    Aber irgendwann muss auch mal Schluss sein , wünsche ihm jedenfalls alles Gute auf dem weiteren Weg...

  • Zweifelsohne : Breuckmann kann was.......gute , alte Schule.........


    Dafür echten :LEV5.......bei all den Dummquatschern heutzutage.


    Uns Kusenern / dem Verein ist er nicht sonderlich zugeneigt.....das kann man wohl so sagen........


    Möchte ich jetzt hier auch nicht näher ausführen....... :LEV18 :levz1


    Unvergessen und ein Evergreen der Kommentatoren-Klopper :
    Breuckmann kommentierte ein Golfsburg-Spiel.......Angriff von Wolfsburg und dann :


    " Diego Klimowicz.......ein Name wie Winnetou Koslowski........"



    :LEV14 :LEV14 :LEV5




    Mag nicht jeder so witzig finden wie ich - aber deswegen wird Manni
    bei mir in ewiger Erinnerung bleiben.


    :LEV5

    I've given a million ladies a million foot massages and they all meant somethin'. We act like they don't, but they do.That's what's so fuckin' cool about 'em.

  • Ich mochte ihn auch. Und die WDR-Konferenz wird einfach nicht mehr dieselbe sein...
    Und ich mag auch Marcel Reif und Steffen Simon. Die anderen... Naja... Man kann ja auch ohne Ton Fußball gucken... :levz1

    ~maybe tonight maybe tomorrow we'll win this fight and bury this sorrow~

  • Ich hatte auch das Vergnügen, den Manni persönlich kennenlernen zu dürfen. Er ist einfach unheimlich witzig und auch ich werde seine Stimme vermissen. Aber vielleicht sieht man sich ja mal wieder beim Gassigehen.


    Besonders amüsant fand ich seine Einstellung zum Frauenfussball. Aber die gehört hier besser nicht hin ;)

  • Zitat

    Original von Sophia
    Ich mochte ihn auch. Und die WDR-Konferenz wird einfach nicht mehr dieselbe sein...
    Und ich mag auch Marcel Reif und Steffen Simon. Die anderen... Naja... Man kann ja auch ohne Ton Fußball gucken... :levz1


    Du magst wirklich Reif und Simon? Reif war mal gut, hat seine besten Zeiten aber lange, lange hinter sich und Simon ist einfach nur inkompetent.


    Breukmann finde ich als Moderator eigentlich ganz ok, gehört in jedem Fall zu den besseren. Da ich mittlerweile aber ohnehin so gut wie nie die Radio-Konferenz höre, werde ich ihn nicht wirklich vermissen...