"Arsenal und Barca sind mein Traum"

  • Leverkusens Topstürmer Stefan Kießling im Interview


    Heute kommen die Schalker zum Topspiel nach Leverkusen. Was spricht dafür, dass Bayer gewinnt?


    Ich bin sicher, dass wir gegen Schalke ganz anders auftreten werden als zuletzt in Karlsruhe. Wir spielen diesmal zu Hause - außerdem ist Schalke ein Gegner, der mitspielt. Das kommt uns entgegen. Wenn wir unsere taktische Disziplin einhalten, gewinnen wir das Spiel.


    Meisterträume noch unangebracht


    Die Leverkusener Fans warten ja noch immer auf den ersten Meistertitel. Jetzt, wo Bayer 04 Tabellenführer ist, wird die Mannschaft wieder als Titelkandidat gehandelt?


    Das ist Schwachsinn, jetzt über die Meisterschaft zu reden. Wir wollen das von Spiel zu Spiel hinbekommen. Wenn wir am 30. Spieltag noch oben stehen, können wir von der Meisterschaft reden. Unser Ziel ist erst einmal das internationale Geschäft. Was andere reden, ist ihr Bier.


    Das Zusammenspiel mit Ihrem Sturmpartner Patrick Helmes klappt seit Wochen nahezu perfekt. Wo liegen die Unterschiede zwischen Ihnen und Helmes?


    Wir ergänzen uns sehr gut. Wir versuchen immer, uns gegenseitig zu helfen. Ich bin etwas größer als er, gewinne mehr Kopfbälle und mache ihm oft die Räume frei. Vor dem Tor suchen wir uns. Das klappt bislang ganz gut.


    Sie und Helmes sind ja gleichzeitig auch Konkurrenten in der Nationalelf. Wie wirkt sich das auf den Trainingsalltag aus?


    Überhaupt nicht, das interessiert mich wirklich nicht. Ich freue mich für ihn wenn er dabei ist - aber ich freue mich natürlich auch, wenn ich dabei bin. Ich mache mir daraus keinen Stress.


    Wie sehen Sie denn ihre Chancen bei Jogi Löw?


    Das muss der Bundestrainer beurteilen. Dazu kann ich wirklich nichts sagen.


    Kritiker haben Ihnen oft vorgehalten, zwar ein guter Vorbereiter aber kein Torjäger zu sein. Werden Sie in dieser Saison zu einem echten Goalgetter?


    Nur weil ich die letzten zwei Spiele getroffen habe? Das kann man schlecht sagen. Klar will ich Tore machen, aber ich will der Mannschaft genauso mit meiner Laufbereitschaft helfen.


    Was schätzen Sie an Ihrem Trainer Bruno Labbadia?


    Er versucht uns immer wieder aufzubauen, uns neu zu motivieren.


    Sagt er Ihnen, was Sie noch verbessern müssen?


    Wir sprechen viel. Ich muss alles verbessern, an allen Dingen immer wieder arbeiten. Mal ist es das Kopfballspiel, das Schießen oder den Ball zu halten. Das muss alles besser werden. Das entwickeln wir alles weiter.


    Vertrauen in den Verein


    Sie stehen noch bis 2012 in Leverkusen unter Vertrag. Was hat Sie eigentlich dazu bewogen, sich so langfristig an Leverkusen zu binden?


    Hier spüre ich das Vertrauen, fühle mich einfach pudelwohl. Hier wird etwas Großes aufgebaut, da möchte ich einfach dabei sein.
    Zitat


    Gab es verlockende Alternativen zu Bayer 04?


    Ich habe schon einige Anfragen gehabt, bevor ich nach Leverkusen kam, aber ich habe mich ganz schnell für Bayer entschieden. Das war auch die richtige Entscheidung.


    Sie spielen wegen der Umbauarbeiten in der BayArena die Rückrunde in Düsseldorf. Ein Nachteil?


    Ich hoffe, dass es keine große Rolle spielt. Es gibt halt mehr Auswärtsspiele für uns. Ich hoffe dennoch, dass wir da einige Feste feiern können.


    Ihr früherer Trainer Wolfgang Wolf meinte einmal, ihre Kniescheiben seien größer als Ihre Oberschenkel. Sind Sie inzwischen athletischer geworden?


    Wie man sieht, ist mein Oberschenkel größer als meine Kniescheibe. Da hat der Wolfgang Wolf wohl ein wenig übertrieben.


    Ihre Mannschaftskollegen Patrick Helmes und René Adler haben gesagt, dass sie gerne einmal für Manchester United spielen würden? Haben Sie auch einen Traumverein im Ausland?


    Arsenal London und der FC Barcelona waren als kleiner Junge meine Lieblingsklubs. Natürlich wäre das ein Traum, da mal zu spielen. Aber zurzeit denke ich nicht darüber nach. Ich fühle mich hier wohl und plane hier meine Zukunft.


    [URL=http://fussball.zdf.de/ZDFsport/inhalt/13/0,5676,7410125,00.html?dr=1]http://www.fussball.zdf.de[/URL]

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.