Welche Sensation?

  • Auch ohne die prall gefüllten Geldkoffer und die unerschöpflichen Bayer-Millionen hat Bayer Leverkusen die Tabellenspitze der Bundesliga erobert. Dabei schaut ganz Fußball-Deutschland die ganze Zeit nach Hoffenheim.


    Das Phänomen Hoffenheim wird tiefer und tiefer ausgeleuchtet. Inzwischen berichtet die Sportschau sogar darüber, was aus den Lautsprechern schallt, wenn die Offensiv-Wut des Teams von Ralf Rangnick bei Heimspielen zu wieder einem Tor geführt hat. Läppisches Gedudel, das einem irgendwie bekannt vorkommt. Ja natürlich: „Was sollen wir trinken, sieben Tage lang“ - die Hymne der Spätalternativen. Bestimmt eines der Lieblingslieder des großen Bezahlers Dietmar Hopp. Und das alles ist so fulminant und interessant, dass die Frage nach dem Spitzenreiter der Liga schon fast uninteressant wird.


    Ist ja nur Bayer 04 Leverkusen. Zum 50. Mal übrigens. Mit dem Trainer Bruno Labbadia, der gerade sein 13. Spiel als Trainer in der Bundesliga hinter sich hat. Mit einer Mannschaft, die ein Durchschnittsalter von weniger als 23,5 Jahren aufweist. Die Zeiten der prall gefüllten Geldkoffer und unerschöpflichen Bayer-Millionen sind auch schon lange vorbei. Und nicht einmal schmähen kann man die Rechtsrheinischen. Werksklub, Pillenverein, Chemie-Kicker!!! Früher gab das Stadion-Verbot, heute nennen sie sich selbst so. Es ist das Bayer-Markenzeichen in Zeiten von VW Wolfsburg und 1899 Hoppenheim.


    Aber sensationell sind andere. Leverkusen kann es recht sein. Unbeobachtet lebt es sich leichter. Auch ganz an der Spitze. Und bei Toren ertönt „Rocking all over the world“. Status Quo. Kann so bleiben.


    ksta