Leverkusen: Verpflichtung spätestens im Sommer
Projekt Zukunft läuft - Eren Derdiyok sagt Ja!
Wer auch immer erwartet hatte, Bayer würde nach dem 3:3 von Karlsruhe erneut eine klare Führung aus der Hand geben, musste sich eines Besseren belehren lassen. Der Fight in Unterzahl wurde belohnt. Was gegen den KSC schiefging, klappte gegen Schalke.
Dank einer Fähigkeit, die Patrick Helmes so beschreibt: "Wir können so etwas komplett ausblenden und wieder bei null anfangen. Wir arbeiten das ordentlich mit dem Trainer auf, nach diesen Sitzungen sind wir uns wieder unserer Stärke bewusst. Und gehen dementsprechend unbelastet ins nächste Spiel."
"Ist-Analyse" nennt Bruno Labbadia (42) diese Sitzungen. Jeder Spieler bekommt mit auf den Weg, was gut und weniger gut war: "Wir sehen die Kritik als Feedback der Leistung, bieten Lösungsvorschläge an und stellen natürlich auch positive Szenen heraus." Eine Aufbereitung, die Wirkung zeigt. Jeder Niederlage folgte prompt ein Sieg, als Zwischenergebnis steht die Tabellenführung, "völlig zu Recht", wie Patrick Helmes betont.
Die Teilnahme am internationalen Wettbewerb bedingt, dessen ist sich jeder Fachmann in Leverkusen sicher, eine Verbreiterung des Kaders in den kommenden Spielzeiten. Möglichst bald will man die Wunschvorstellungen umsetzen. Im Falle Eren Derdiyok (20) vom FC Basel ist der erste Schritt getan. Der hoch veranlagte Stürmer (1,90m groß) entschied sich in der Vorwoche für Bayer und gegen eine Menge Geld. Sein Berater Volker Struth (42): "Die sportliche Perspektive, die ihm Bruno Labbadia, Rudi Völler und Michael Reschke aufzeigten, hat ihm imponiert. Deshalb hat er sich für Bayer und gegen exzellente Angebote aus dem Ausland und der Bundesliga entschieden."
Nun ist der Klub am Zug. Manager Michael Reschke: "Es ist Verhandlungssache. Wir würden Eren gerne zum 1.Januar 2009 verpflichten. Sollte dies nicht möglich sein, warten wir bis zum Sommer. Wir wollen uns zeitnah mit dem FC Basel einigen." Derdiyok, Vertrag bis 2010, ficht das nicht an: "Ich bin jung und fühle mich wohl beim FCB. Das ist meine Heimat. Dass ich irgendwann ins Ausland wechseln werde, ist ja völlig normal. Und in Leverkusen sehe ich für mich und meine sportliche Entwicklung die besten Möglichkeiten. Aber es gibt keinen Druck."