0:2! Bayer kapituliert vor Ribéry

  • Im Spitzenspiel


    Von ALEXANDER HAUBRICHS und DIRK HAUBRICHS


    Leverkusen – Nach dem Abpfiff hatten die Bayer-Profis es noch mal ganz eilig.


    Schnell ging es zu Franck Ribéry, als erster war Hans Sarpei da und bat nach der 0:2-Pleite im Spitzenspiel gegen Bayern München um das Trikot des Ausnahmekönners – doch der hatte das schon Manuel Friedrich versprochen.


    Die Trophäe ist das einzige, was Bayerns rosa-roter Riese in Leverkusen ließ. Mit rosa Tretern und roten Handschuhen zeigte er Bayer die Grenzen auf. „Wir haben heute zum ersten Mal in dieser Saison unseren Meister gefunden“, gestand Trainer Bruno Labbadia die „verdiente Niederlage“ ein.


    Am Ende gaben sich seine Spieler Bayerns rosa-rotem Riesen und seinem Gefolge geschlagen. Trainer Jürgen Klinsmann: „Jetzt sieht man, wie sehr er uns am Saisonbeginn gefehlt hat.“ Und Uli Hoeneß schwärmt: „Wir haben in Franck einen Spieler, den andere eben nicht haben.“


    Auch Leverkusens Sportchef Rudi Völler zog den Hut („Weltklasse“) und haderte: „Wir haben es versäumt, in der ersten Halbzeit etwas Zählbares herauszuholen. Nach der Pause waren die Bayern eindeutig besser.“


    Und Bayer hatte nichts mehr zu bieten, sah fast tatenlos zu, wie die Münchner den achten Sieg in Folge (!) gegen den Rhein-Rivalen einfuhren. Vor allem die Innenverteidiger verließen mit zunehmender Spieldauer alle guten Geister. Manuel Friedrich hatte schon nach 42 Minuten Glück, dass Schiedsrichter Herbert Fandel (Kyllburg) einen glasklaren Elfmeter an Luca Toni übersah.


    Dann gaben der Abwehrchef und der anfangs überragende Henrique dem Italiener bei dessen Kopfballtreffer zum 1:0 Geleitschutz (59.). Und auch beim Todesstoß von Miroslav Klose (82.) standen beide falsch. „Das macht dann internationale Klasse aus, über 90 Minuten wach zu sein und solche Situationen zu verhindern“, kritisierte Coach Bruno Labbadia, der aber auch Regisseur Renato Augusto von der Kritik nicht ausnahm. „Er hätte uns heute helfen können. Aber er ist noch jung, er wird aus der Niederlage lernen.“


    Nach nur vier Punkten aus den letzten vier Spielen und dem Sturz auf Platz vier müssen jetzt gegen Mönchengladbach und Cottbus Siege her. Labbadia: „Es ist wahnsinnig eng im Kampf ums internationale Geschäft Wir stehen jetzt unter Zugzwang, um unsere gute Ausgangsposition nicht zu verspielen.“


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