Der Bundesliga-Neuling kann mit seinem Team auf 34 Vorrunden-Zähler kommen
Die Erleichterung war spürbar. Kollektives Aufatmen bei der Bayer-Delegation in Mönchengladbach, für die René Adler (24) stellvertretend sprach: „Das war wichtig. Wir sind wieder in der Spur!“
Der Nationaltorhüter stand sinnbildlich für den Willen, diese Partie zu gewinnen. Trotz einer im Training erlittenen Bänderdehnung in der Schulter warf er sich ohne Rücksicht auf Verluste den Borussen entgegen und sicherte in drei Szenen den Vorsprung: „Ich musste die Schmerzen ausblenden“, so Adler nach dem Sieg, der für ihn ein „Produkt unserer Willensstärke“ war.
In der Tat: Die Gladbacher waren in manchen Belangen besser, sie wehrten sich, sie suchten ihre Chancen – Bayer setzte individuelle Klasse dagegen, allen voran eben Adler („Wir liefen Gefahr, durchgereicht zu werden und das haben wir mit Erfolg verhindert!“) und Stefan Kießling (24).
Der Erfolg vom Samstag eröffnet nun die Möglichkeit, in die Dimensionen zu stoßen, die man anvisierte. Bayer sammelte bislang 31 Zähler, möglich sind (einen Erfolg gegen Energie Cottbus im letzten Spiel in der „alten“ BayArena vorausgesetzt) 34 Punkte. Auf diese Punktzahl kam Bayer unter Christoph Daum in den Spielzeiten 1996/1997 und 1999/2000 – beide Male stand am Ende der Saison Platz zwei! Unter Klaus Augenthaler wurden 2003/2004 35 Punkte erzielt – am Ende stand Rang drei. Den Ausreißer nach oben schaffte Klaus Toppmöller 2001/2002 mit 39 Hinrundenzählern.
Bruno Labbadia befindet sich in seinem ersten Bundesligajahr als Trainer also in allerbester Gesellschaft – wenn seine Mannschaft am Samstag nicht patzt gegen das Kellerkind aus Cottbus. „Werden wir nicht“, verspricht Patrick Helmes (24), weil: „Wir haben jetzt die Vorlagen der Konkurrenz genutzt. Und wir werden da sein, wenn ein anderer stolpert.“
Dank des Sieges der Bayern gegen Hoffenheim ist plötzlich wieder alles drin für Bayer. Der Weltuntergangsstimmung nach der Pleite gegen die Bayern zum Trotz gibt es eine kleine Chance auf die Herbstmeisterschaft.
Der Haken: Bayer muss deutlich gewinnen und die Konkurrenz entsprechend verlieren. Labbadia will diese Gedankenspiele und Rechnereien erst gar nicht mitmachen. Denn: „Unser Ziel ist es, mit einem Sieg eine richtig gute Vorrunde zu schaffen."
Quelle: kicker-Printausgabe vom 8.12. 08