Leverkusen mit großen Problemen gegen die Cottbuser Abwehr.
Shao rettet den Punkt
Cottbus lieferte den Leverkusenern eine echte Abwehrschlacht. Trotz drückender Überlegenheit und viel Platz im Mittelfeld schafften es die Labbadia-Schützlinge aber zu selten gefährlich vor das Tor der Lausitzer zu kommen. Dennoch schien das Spiel nach dem glücklichen Führungstreffer für Bayer entschieden. Doch Cottbus gab nicht auf und konnte in letzter Sekunde ausgleichen.
Trainer Bruno Labbadia auf Seiten von Bayer Leverkusen ließ mit der gleichen Startelf, die am vergangenen Wochenende in Mönchengladbach mit 3:1 gewonnen hatte, beginnen. Energie-Coach Bojan Prasnikar änderte seine Startformation gegenüber der schmerzlichen 0:3-Heimniederlage gegen Stuttgart in der Vorwoche auf zwei Positionen. Für den Gelb-gesperrten Rost kam lange verletzte Cvitanovic ins Team. Im Sturm verdrängte Jelic Rangelov auf die Bank.
Das Spiel begann wie erwartet einseitig. Cottbus hatte sich tief in die eigene Hälfte zurückgezogen und erwartete die Angriffe der Labbadia-Schützlinge. Diese hatten sich auf ein Geduldsspiel mit der Abwehr der Lausitzer eingestellt, übten viel Druck aus, gaben den Cottbusern aber keine Gelegenheit zu Kontern.
Der Leverkusener Einbahnstraßen-Fußball führte auch sofort zu Torchancen, doch Distanzschüsse von Helmes (5.) und Rolfes (10.) verpufften genauso wie ein Versuch von Friedrich nach einer Ecke (18.).
Nach 20 Minuten erlahmte der Offensivdrang der Leverkusener ein wenig und der FC Energie griff früher an. Dadurch konnten die Lausitzer die Bayer-Elf von ihrem Tor fernhalten und kamen in der 26. Minute sogar zu einer ersten Torchance, als Kukielka Jelic mit einem Steilpass einsetzte. Beim Schuss des Stürmers auf die kurze Ecke war Keeper Adler aber auf dem Posten.
Während sich in der Folgezeit Leverkusen immer schwerer tat im Sturm Anspielstationen zu finden, wurde die Cottbuser Defensive immer sicherer. Die Labbadia-Elf fand trotz drückender Überlegenheit keinen Stürmer in guter Position. Einzig ein Direktschuss, den Helmes in der 38. Minute über das Cottbuser Tor hämmerte, sorgte für Gefahr im Strafraum der Lausitzer.
Nach der fruchtlosen Belagerung des Cottbuser Strafraums über 45 Minuten wurde das Heimpublikum unruhig und verabschiedete die Akteure mit Murren in die Kabine.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs sollte die Einwechslung von Vidal für Castro für noch mehr Druck auf Seiten von Bayer sorgen. Es änderte sich aber wenig am Spiel im Vergleich zur ersten Hälfte.
Die Labbadia-Elf hatte mehr Ballbesitz, mehr Spielanteile und das ganze Mittelfeld für sich, doch große Chancen wollten sich gegen die Cottbuser Mauer nicht einstellen. Einzig ein Distanzschuss von Vidal nach einer Ecke sorgte in der 55. Minute für ein Raunen im Stadion. Tremmel konnte den abgefälschten Ball aber abwehren.
Mit fortschreitender Dauer der zweiten Hälfte wurden die Angriffe der Leverkusener immer verzweifelter, während der FC Energie mit aller Kraft dagegen hielt. In der 65. Minute hatten die Defensivkünstler sogar eine gute Chance auf den Führungstreffer, als Skela auf dem linken Flügel an Barnetta vorbei kam und Adler aus spitzem Winkel zu einer Glazparade zwang.
Das Anrennen der Rheinländer sollte aber doch noch belohnt werden: In der 77. Minute nutzten die Bayer-Stürmer die Konfusion der Cottbuser Abwehr nach einem Freistoß. Djakpa schoss aus 25 Metern auf das Tor, Helmes fälschte den Ball ab zu Rolfes, der dann völlig frei vor Tremmel stand und unhaltbar einschoss.
In der Schlussviertelstunde raffte sich der FC Energie noch einmal auf und ging in die Offensive. Das Team von Bojan Prasnikar warf gegen die mit überschaubarem Aufwand verteidigenden Leverkusener noch einmal alles nach vorne. Ein erster Warnschuss war eine verunglückte Flanke des eingewechselten Shao. Der Ball tropfte aber von der Latte ins Toraus (87.).
In der Nachspielzeit wurde die Kampfbereitschaft der Lausitzer gegen unaufmerksam wirkende Leverkusener doch noch belohnt. Shao kam unbedrängt an eine Skela Ecke heran und versenkte den Ball aus kurzer Distanz unhaltbar für Adler im kurzen Eck. Der von Cottbuser Seite umjubelte Ausgleich fiel mit dem Schlusspfiff, so dass die Leverkusener nicht mehr antworten konnten und mit dem Punkt zufrieden sein mussten.
Für Leverkusen war dies das vorerst letzte Heimspiel in der BayArena. Zum Rückrundenauftakt kommt es nach dem Umzug in die LTU-Arena Düsseldorf zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten im DFB-Pokal Achtelfinale (28.01.09). Zum Bundesliga-Rückrundenstart muss Bayer am darauffolgenden Wochenende in Dortmund antreten, während Cottbus in Hoffenheim zu Gast sein wird.