Bayer Leverkusen: Labbadias Halbzeit-Bilanz
"Hier ist viel möglich"
Auch fünf Tage nach dem 1:1 gegen Cottbus will sich Zufriedenheit bei Bruno Labbadia (42) nicht einstellen: "Zufriedenheit ist der Beginn des Stillstandes", sagt der Leverkusener Trainer. Allerdings sagt er auch: "Wir lassen uns diese Vorrunde nach diesem Spiel nicht schlechtreden."
Gebetsmühlenartig weist er darauf hin, dass jeder in diesem Verein "am Anschlag arbeiten muss. Nur so wird es am Ende reichen". Die Sorge, zu viel von seinen Schützlingen zu verlangen, macht sich der Ex-Stürmer dabei nicht: "Wenn ich sage, dass diese Mannschaft viel mehr hätte erreichen können, dann ist es das größte Kompliment, das ich ihr machen kann als Trainer." Seit Sommer beobachtet und analysiert er mit dem Trainer-Team den Kader und kann deshalb heute mit Fug und Recht sagen: "Da ist noch Luft nach oben." Wäre dies nicht der Fall, "dann", so Labbadia, "würde ich die Intensität bremsen, nicht so viel fordern. Aber hier ist viel Potenzial und dementsprechend viel möglich". Wie viel? Labbadia kann sich nicht festlegen: "Uns fehlen drei Zähler auf Platz eins. Mindestens sechs Punkte haben wir in der Hinrunde liegen gelassen. Aber der 17.Spieltag zählt nicht, die Bilanz wird nach dem 34.Spiel gezogen. Uns ist eins auf jeden Fall bewusst: Alles ist drin - nach oben und nach unten."
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Das Ziel lautet nach wie vor UEFA-Cup-Platz, errungen werden muss diese Position allerdings unter erschwerten Bedingungen. Der durch den Umbau der Bay-Arena nötig gewordene Umzug nach Düsseldorf in die schmucke LTU-Arena wird den Spielern nach Kräften so sozialverträglich wie möglich gemacht. Das Trainingscamp in Langenfeld bleibt ihnen ebenso erhalten wie ein Teil der heimischen Atmosphäre. Die Verantwortlichen kopieren die Leverkusener Kabineneinrichtung bis in Details, wollen so den Eingewöhnungsprozess so kurz wie möglich halten. Ebenso wird das Abschlusstraining vor den "Heim"-Spielen jeweils in Düsseldorf stattfinden. "Kleinigkeiten vielleicht", sagt Labbadia, "aber die können mitunter auch entscheiden. Wir wollen uns am Ende nicht vorhalten lassen, wir hätten nicht alles versucht."
Frank Lußem