Groundhopping made in LEV

  • Jetzt möchte ich auch mal einen Bericht schreiben. Alle Zuschauerzahlen sind ohne Gewähr. Ich bin nicht der Beste im Schätzen. Hoffentlich ist der Bricht nicht zu langweilig...
    Ich hab inzwischen einige Spiele in Ungarn gesehen und vieles davon war bisher nicht der Rede wert, aber am Wochenende habe ich unter Anderem das Derby zwischen Ferencvaros Torna Club ("Fradi") und Újpest gesehen. Aber der Reihe nach...


    21.10.2011 Budapest Honvéd - Diósgyőri VTK . 2:1 (1:1). ~3000 Zuschauer (500 Gäste)


    Diese Partie sollte den Auftakt eines schönen Fußballwochenendes in Ungarn darstellen. Honvéd hat seine besten Zeiten zwar vor einigen Jahren gehabt und steht in der Gunst der Budapester deutlich hinter den beiden "Großen" Clubs Ferncvaros und Újpest. Sportlich läuft es in dieser Saison mit dem vierten Platz vor dieser Patie jedoch recht gut.
    Honvéd trägt seine Heimspiele im Bozsik Stadion aus, welches an der "Puskás Ferenc utca" liegt. Bozsik und Puskás sind Honvéds bekannteste Spieler und sammelten in den 50er-Jahren mehrere nationale Titel und führten Ungarn ins WM-Finale 54. Doch diese Geschichte sollte bekannt sein...
    Nachdem ich mir ein Ticket für 830Ft (2,80€) kaufte, machte ich mich auf den Weg auf die Haupttribüne. Auf dem Weg dorthin konnte man eine schöne Wellblachwand mit mehreren Graffiti sehen. Hatte einen bisschen was von Lev :)
    Im Stadion angekommen führte mich mein erster Weg an den Getränkestand. 0,5l Bier für 1,50€. Warum geht das in Deutschland nicht? Bemerkenswert fand ich auch noch, dass die Ungarn anscheinend die Glühweinsaison im Oktober beginnen. Symphatisches Volk halt.
    Von meinem Platz auf Höhe der Mittellinie hatte ich eine gute Sicht auf beiden Fankurven. Die Heimfans standen von mir aus gesehen in einer Ecke links der Gegengeraden und die Gäste aus Miskolc auf der rechten Seite. Beide Blöcke füllten sich langsam bis zum Spielbeginn.
    Nach einer ca. zehnminütigen Abtastphase gingen die Gäste mit ihrem ersten Angriff gleich in Führung. Der Treffer wurde von den Fans, die bis dahin schon dominierten, lautstark gefeiert, doch diese Freude hielt nicht lange an. Nur kurze Zeit später war es Sándor Thorgelle, bekannt aus Augsburg und Duisburg, der recht sehenswert zum Ausgleich traf. Komischerweise wurden beide Fakurven mit dem Ausgleichstreffer spürbar leiser. Die Leute auf der Haupttribüne waren mehr an ihren Sonnenblumen- und Kürbiskernen als an Stimmung interessiert. Nur ein offensichtlich alkoholisierter Mann war unentwegt damit beschäft die gegnerische Kurve zu beleidigen oder am diskutieren mit den Ordnern. Nein, ich war es nicht :)
    Das Spiel plätscherte vor sich hin und keine Mannschaft konnte wirklich Druck aufbauen. So ging es dann mit einigen kleineren und größeren Chancen in die 80. Minute, in der die Heimmannschaft die Führung erzielte. In den letzten 10 Minuten des Spiels tat sich sportlich nicht mehr viel. Auf den Rängen stimmten die Fans auf der Haupttribüne nun jedoch in die "Hajrá Honvéd" und "Schaaaaani"-Rufe (Thorgelle ist wohl sehr beliebt) mit ein.
    Bemerkenswert fand ich, dass die gesamte Mannschaft der Gäste geschlossen zu ihrer Kurve ging und dort mit den Fans, die 90-Minuten ordentlich unterstützt haben, abklatschen und sangen. Und das nach einer Niederlage gegen den Tabellennachbarn...


    22.10.2011 Ferencvaros TC - Újpest Budapest. 3:0 (2:0). 12.000 Zuschauer (1200 Gäste)


    Am Samstag um 15 Uhr, also zur besten Fußballzeit und bei schönstem Wetter sollte das Derby der beiden größten Vereine Budapests beginnen.
    Gegen 12 Uhr kroch ich so langsam aus dem Bett. Viel Schlaf hatte ich dank einer Party mit meinen Erasmus-Freunden nicht bekommen und so ging ich ein wenig angeschlagen zum Spiel. Auf dem Weg habe ich mir dann noch eben mein Frühstück geholt. Ein Ciabatta mit Gyros und Tzaziki welches recht ordentlich schmeckte und das obligatorische "Arany Aszok". Schließlich hatte ich mit 2 weiteren Deutschen, die ich treffen wollte, das Erkennungsmerkmal Birdose verabredet...
    Die Jungs, ein blauer Hamburger und ein Unioner, konnte ich auch recht zügig einsammeln. Wir gingen dann erstmal aus der U-Bahn Station Népliget, die direkt am Stadion des FTC, dem Albert Flórian Stadion, liegt ans Tageslicht. Rund um den Gästeblock und im U-Bahn Bereich war bereits alles abgesperrt. Mehrere Hundert Fradi Fans und fast ebenso viele Polizisten warteten auf die Gäste aus dem Norden der Stadt. Für uns ging es noch schnell an ein Kiosk, wo der Hamburger 6 Bier holte. Biertrinkend und über Fußball redend verbrachten wir die letzte Stunde bis zum Anpfiff. Vor dem Stadion passierte nicht viel nennenswertes. Die Gäste wurden angepöbelt, pöbelten zurück und verschwanden in ihren Block. Einzig ein Mann höheren Alters konnte uns schocken, da er sich seiner Hose entledigte und den herumstehenden Leuten, leider auch uns, sein Gemächt präsentierte...
    Die Tickets gab es im Vorverkauf für 2.500 Ft für Studenten und 4.000Ft für Vollzahler auf der Haupt- und Gegengeraden. Die Ecken waren etwas günstiger. Dabei muss man beachten, dass ich bei meinem letzten Spiel nur 1.000Ft für den gleichen Plaz bezahlt habe. 400% Derbyaufschlag sind in Ungarn wohl auch 'ne Hausnummer, so dass nur ca. 12.000 Menschen im Stadion waren. Die Heimkurve und der Gästeblock waren ausverkauft, zwischen Gästeblock und Gegengeraden außerdem 2 Pufferblöcke eingerichtet.
    Zu Spielbeginn zeigten beide Kurven Blockfahnen und im Heimsektor gab es dazu noch bunten Rauch. Im 10. Spiel in Ungarn also endlich mal Pyro.
    Beide Seiten begannen recht lautstark. Das änderte sich aber in der 7. Minute als schon der Führungstreffer für Fradi fiel. Dieser Treffer wurde mit 2-3 Bengalos, frenetischem Jubel und den obligatorischen Beleidigungen gen Újpest gefeiert. 30 Minuten später gab es erneut Grund zum Jubeln für die Heimfans als das 2:0 fiel. Spätestens jetzt war die Verärgerung nach einem verschossenen Elfmeter verflogen und es wurde gefeiert und die Gästekurve wurde verständlicherweise leiser.
    Zu Beginn der 2. HZ wurden die Blockfahnen recycled und auf Fradi-Seite diesesMal mit mehreren Bengalos garniert. Sah schon gut aus. Újpest tat sich in der 2. Halbzeit nur noch mit einen Spruchbändern hervor und spielerisch passierte auch nicht allzuviel. In der 92. Minute traf wieder ein alter Bekannter aus der Bundesliga. Imre Szabics erzielte per Kopf den 3:0 Endstand. Das Spiel wurde auch gar nicht mehr angepfiffen. Die Spieler der Gäste verschwanden schneller im Kabinentrakt als es unsere Jungs je schaffen würden und das soll was heißen...
    Mit den beiden Anderen traf ich mich nach dem Spiel noch kurz. Bei einem Bier schauten wir uns die Abreise der Gäste an. Die Polizei räumte die Straße vor dem Gästeblock mit einer stattlichen Zahl an Hunden und auch 2 Wasserwerfer wurden aufgefahen, jedoch nicht eingesetzt. Bis auf ein wenig Gepöbel und 2 fliegende Böller von Újpest passierte erstmal nicht viel.
    Auf dem Rückweg hatten wir das "Glück" unseren U-Bahn Wagen mit komischen Gestalten aus Ferencvaros zu teilen. Diese begannen die Deckenbeleuchtung auszutreten und warfen die Sitzbänke umher. Komische Art einen Derbysieg im Abstiegskampf zu feiern...

  • 23.10.2011 Győri ETO - FC Videoton 1:0 (1:0). 5.000 Zuschauer (200 Gäste)


    Für das letzte Spiel des Wochenendes reiste ich nach Győr. Für ~1200Ft gab es das Ticket für den Zug. Győr ist ungefähr 2 Stunden von Budapest entfernt. Die Zugfahrt wollte ich eigentlich schlafend verbringen. Die beiden Kinder in meinem Abteil machten mir aber einen Strich durch die Rechnung. Dann halt nicht... Also ein bisschen mit den Beiden gespielt, Musik gehört und dann war ich 1.5 Stunden vor Spielbeginn in der Stadt. Am Bahnhof bin ich ein bisschen umher geirrt, bis ich drei Leute fand, die mir den Weg zum Stadion erklären konnten.
    Győr ist eine Stadt mit 130.000 Einwohnern und wie ich finde auch recht ansehnlich. Das Stadion, welches erst 2008 errichtet wurde, ist aber eines der hässlichsten Stadien die ich kenne. An die Haupttribüne schließt sicht ein Einkaufszentrum an und vor der einen Hintertorseite, die man von der Straße aus sehen kann, steht auch irgendein Neubau. Wer nicht genau hinschaut, würde hier nicht das größte Stadion der Liga vermuten.
    Für 1.000Ft bekam ich mein Ticket für einen Randblock auf der Haupttribüne. Jeder Block war durch ein eigenes Drehkreuz zu betreten, aber im Innenraum konnte man sich dann wieder frei bewegen, sodass ich nach dem Erwerb eines leckeren Schnitzelbrötchens einen Plaz auf Höhe der Mittellinie einnehmen konnte. Dort verscheuchte mich dann zwar ein Dauerkarteninhabr, abr 2 Reihen weiter unten fand ich dann einen Platz. Leider war dieser nicht mehr überdacht und es fing an zu regnen. Die einfallsreichen Ungarn deckten sich mit den für eine Choreo ausliegenden grünen und weißen Plastikfolien ab.
    Das und die geringe Zuschauerzahl sorgten dann auch dafür, dass die Chroeo nicht sonderlich überzeugend aussah. Aber so würde es uns auf der Haupttribüne wohl leider auch oft ergehen. Die Heimfans nahmen am Rand der Geraden Platz und die Gäste befanden sich auf einer Stahlrohrtribüne auf einer Hintertorseite.
    Auch in diesem Spiel fiel die Führung ziemlich schnell. Eins wirklich sehenswerter Volleyshuss unter die Latte sollte auch das einzige Tor des Tages bleiben. Beide Seiten hatten zwar noch mehrere Chancen scheiterten aber oft kläglich.
    Die Fans auf beiden Seiten sangen oft während des Spiels. Nur selten konnte der Funke auf das "normale" Publikum über springen. Die Gäste aus Székesfehérvár immerhin amtierender Meister waren auch nicht toll.
    Für ein weiteres Highlght sorgten dann die Sanitäter als sie einen verletzten Spieler mit ihrem Golfcar ähnlichen Gefährt abtransportieren wollten. Der verletzte Spieler setzte sich hinten auf das Gefährt und wurde beim Wendemanöver schön mit seinem lädierten Bein gegen die Bande gefahren. Er musste dann ausgewechselt werden. Deppen gibt es...
    Nach dem Spiel musste ich schnellen Schrittes die knapp 2km zum Bahnhof zurücklegen um meinen Zug noch zu bekommen, was mir auch gelang. Auf der Rückfahrt endlich ein wenig geschlafen und damit das Fußballwochenende beendet...

  • Am Freitagabend vorm Auswärtsspiel in Berlin gibt es ev. die Gelegenheit, das Stadion am Luftschiffhafen in Potsdam zu besuchen. Fussball gibt es in diesem wirklich schönen Stadion nur in der Landesklasse bei den Heimspielen der Potsdamer Kickers, und in der Woche haben wir ein Freitagabendspiel. Interessenten können sich gern bei mir melden, da oft recht kurzfristig entschieden wird, ob wir ins Stadion dürfen oder auf den Nebenplatz ausweichen müssen.


    Und Samstag dann Auswärtssieg in Berlin! :LEV2

  • Gestern stand zum inzwischen 141. Mal das Derby zwischen Roter Stern und Partizan Belgrad statt, Grund genug diese Stadt auch endlich einmal zu besuchen und sich ein eigenes Bild von diesem Spiel zu machen...


    Los ging es am Freitag Abend gegen 23.30 mit dem Nachtzug von Budapest nach Belgrad. Das Ticket für das Return-Ticket gab es für 26€. Im Zug nahm ich in einem Achterabteil Platz. Wie der Zufall es so wollte, traf ich hier schon 2 Jungs auch Chemnitz, die den gleichen Plan hatten wie ich und mich auf ein leckeres Bier einluden. Da sag ich bestimmt nicht nein...
    Die Faht nach Belgrad verlief recht ruhig. Es wurden ein paar Geschichten erzählt, ich erfuhr ein bisschen was über den CFCund irgendwann versuchten wir dann mal Schlaf zu bekommen. Gar nicht so einfach zu viert einem kleinen Abteil. Bequem machen konnte man es sich nicht wirklich, die Klimaanlage wusste auch nicht so recht was sie machen sollte, so dass es eiskalt war. An den Grenze wurde man, falls man es tatsächlich fertig gebracht hat einzuschlafen, von den ungarischen Grenzern zur Passkontrolle geweckt. Das gleiche Spiel 'ne Viertelstunde später auf serbischer Seite. Irgendwann gegen halb 8 trafen wir dann nach weiterer ereignisloser Fahrt in Belgrad ein. Bemerkenswert war, dass man im Zug schon viele Fußballfas traf, die wohl alle zum Derby wollten. Selbst ein Weißrusse aus Brest war mit von der Partie.
    Im eiskalten Belgrad, wir sprechen von -4°C, ging es nach dem obligatorischen Stopp am Geldautomaten in die Innenstadt. Auf dem Weg in die Stadt zeigt sich Belgrad jetzt nicht unbedingt von seiner besten Seite, säumten doch diverse sehr baufällige und zerstörte Gebäude den Weg. Außerdem begannen die Straßenhunde mir jetzt schon auf den Zeiger zu gehen, aber was solls's...
    Nach 'nem kleinen Burgerfrühstück bei Mäcces machten wir und auf die Staft ein wenig zu besichtigen. Unser Weg führte uns an der Sveti Sava, einer riesigen orthodoxen Kirche, vorbei zu den beiden Stadien der großen Vereine, die keine 10 Gehminuten von einander entfernt liegen. Nach einer Runde um das Stadion Partizana sollte es zu Titos Mausoleum in's Museum des 25. Mais gehen, welches abr leider noch nicht geöffnet war. Also Planänderung und auf zum Marakana, dem heutigen Austragungsort des Derbys um sich schon einmal mit Tickets einzudecken. Für 1000 Dinar -10€- gab es dann auch eine Karte für die Gegengerade. Nach einigen Fotos vom Inneren des Stadions ging es zurück in Richtung Innenstadt. Dort trennten sich die Wege von mir und den Chemnitzern vorerst. Ich wollte im Hostel einchecken und die beiden lange Unterhosen suchen...
    In meinem Hostel war aber irgendwie niemand. Also wiede Planänderung und Übernachtung in Belgrad gestrichen und zurück zum Treffpunkt, denn um 12.00 Uhr sollte es zum ersten Spiel des Tages gehen.


    FK Zemun - Sopot, Stadion u Gornjoj Varoši, Srpska Liga (3. Liga). 1:0 (1:0). Ca. 300 Zuschauer. Freier Eintritt.


    Der FK Zemun spielte wohl vor einigen Jahren mal erstklassig und ist jetzt in den Niederungen der 3. Liga angekommen. Das Stadion fast knapp 10.000 Zuschauer und war recht ansehnlich. Ansehnlich begann das Spiel dann auch. Die erste Aktion des Spiels war ein sehr guter Angriff der Hausherren. Mit dem zweiten Angriff fiel dann auch schon das 1:0. die restlichen 85 Minuten waren dann sportlich nicht wirklich erwähnenswert.
    Überrachenderweise fanden sich auf der Hintertortribüne des Stadions geschätzte 150 Fans ein, die ihren FK Zemun ausdauernd lautstark und mit mehreren Fahnen unterstützen. Dieser Auftritt der Heimfans war die Anreise schon fast wert. Gesteigert wurde es dann noch zu Beginn der 2. Hälfte als es eine schöne Wurfrolenchoreo mit anschließendem Einsatz von 15-20 Fackeln gab. Die Bengaos wurden natürlich fachmännisch vor den Block geworfen und so entsogt. Ein Bengalo landete am Tornetz. Was in Deutschland wohl eine mittelschwere Randale gewesen wäre, schien hier niemanden zu interessieren. Die Fackel brannte fröhlich vor sich hin, bis sich der Torwart in einer Spielunterbrechung ihrer annahm und sie wegwarf. Auch, dass das halbe Spielfeld nun eingenebelt war, veranlasste den Schiedsrichter nicht zu einer Unterbrechung. So einen relaxten Umgang mit Pyro wünsche ich mir hierzulande auch.


    Für Schnute04: der inoffizielle Pyroweitwurfrekord lag nach diesem Spiel wohl bei pi mal Daumen 30 Metern, erzielt von Danko Cevapcici, jedoch mit einer gehörigen Portion Rückenwind.


    Nach dem Abpfiff ging es wiede zum Mäcces. Bei einem leckeren Tee im McCafé wärmten wir uns wieder auf. Als dann jeder seine Zehen wieder spüren konnte, ging es auch schon fast zum Marakana, aber erstmal musste ich die serbische Küche kennenlernen. Es gab Pljeskavica. Ein leckerer Bollen Hackfleisch mit 'nem bisschen Grünzeug in Brot. Lecker!


    Der Weg zum Stadion verlief recht ruhig. Der Weg war gesäumt von 10-15 Mann starken Polizeieinheiten, die in regelmäßigen Abständen ganz relaxt am Straßenrand standen.
    Kurz vor dem Stadion kam es dann zu einem ersten Zwischenfall. Ein Fan beleidigte eine dieser kleinen Polizeigruppen. Die Polizisten pöbelten nur zurück, dachte ich. Denn ungestraft kam der Tp nicht davon. Die Polizisten gaben es wohl per Funk an die nächste Einheit weiter und diese rannte dann auf den Kerl los und nahm ihn fest. Eigentlich nicht wirklich erwähnenswert, aber ich ging genau zwischen den Polizisten und besagtem Fan. Kein schönes Gefühl, wenn 10 vollausgestattete serbische Polizisten mit gezücktem Knüppel aufeinen zurennen, aber wir kamen heile am Stadion an.

  • FK Crvena Zvevda - FK Partizan, Stadion Crvena Zvezda (Marakana), Super Liga, 0:2 (0:0), 45.000 Zuschauer, 10.000 Gäste (geschätzt)


    Eine Stunde vor Spielbeginn waren wir im Stadion. Die Kurve der Delije war zu diesem Zeitpunkt schon gut gefüllt und es wurde lautstark gesungen. Aus den Gästefans wurde ich nicht so recht schlau. Unsere Plätze lagen in Richtung der Gästefans. Als dann nach einigen Minuten eine größere Gruppe Fans anfing den Gästeblock zu bepöbeln entschieden wir uns, diese Pätze zu verlassen und etwas Abstand zu gewinnen. Das stellte sich bald als gute Entscheidung heraus, denn nun begannen der Gästeblock und die Leute auf der Gegengeraden damit, sich fröhlich Pyro und Sitzschalen um die Ohren zu werfen. Der Pufferblock konnte es auch nicht verhindern. Das bemerkenswerte an dieser Aktion ist, dass sich später herausstellte, dass auf der Gegengeraden ebenfalls Partizanfans standen. Sie bewarfen also ihre eigenen Leute, schon ein wenig gestört.
    Von unseren neuen Plätzen beobachteten wir in den folgenden Minuten das Spektakel in beiden Kurven. Es lief eigentlich auch alles recht friedlich ab, bis der Gästetorwart zum Aufwärmen erschien. Bei den Delije ist er nicht besonders beliebt, spielte er doch vor 5 Jahren noch auf ihrer Seite. Außerdem dem Torwat erschien kein Spieler zum Aufwärmen auf dem Platz. Aus Sicht der Partizanspieler verständlich. Als der Torwart wieder zurück in die Kabine wollte, flogen etliche Böller und Fackeln in Richtung des Kabineneingangs, welcher vor der Heimkurve liegt.
    Bei der Hymne kurz vor Spielbeginn wurde es dann richtig laut im Stadion und zum Einlaufen begann dann die Pyroshow der Heimkurve, die sich auch auf Haupt- und Gegentribüne erstreckte. Unzählige Bengalos nebelten das Stadion so stark ein, dass man von der Tribüne kaum noch das Spielfeld sehen konnte. Als der Rauch halbwegs abgezogen war, wurde mit Verspätung angepfiffen.
    Jetzt wurde einem klar, was das Derby für die Vereine bedeutet. Die Spieler kämpften um jeden Ball, die Fans brüllten und böllerten ohne Ende und selbst die kleinen Jungs auf der Tribüne beleidigten die gegnerischen Spieler. Gesessen wurde wohl nirgendwo im Stadion.
    Nach einigen Minuten zeigten dann auch die Gäste eine feine Pyroshow. Bei der Entsorgung der Bengalos entzündete sich eine Hochsprungmatte oder ähnliches vor der Kurve. Auf jeden Fall brannte es ordentlich und die Feuerwehr musste eingreifen, bekam es aber nicht so recht in den Griff. Aufgrund des starken Qualms wurde das Spiel unterbrochen bis das Feuer gelöscht war.
    Als es dann weiterging, gab es wohl keine 5 Minuten, ohne dass nicht irgendwo im Stadion ein kleines rotes Lichtlein zu sehen war, von Böllern ganz zu schweigen...
    Spielerisch tat sich der Rote Stern in der ersten Halbzeit hervor. Mit einem Elfmeter kurz vor der Pause hätten sie auch verdient in Führung gehen können, doch der Schütze setze dan Ball an den Pfosten. Schade, hatte ich mich doch gefreut, die Heimkurve einmal nach einem Tor ausrasten zu sehen.
    So ging es mit dem 0:0 in die Halbzeit. Vor den Trainerbänken kam es dann zu einer Rudelbildung mit den Spielern, Betreuern und Verantwotlichen beider Vereine. Derby halt... Einige Spieler von Parizan schafften es im Schutze der Mannschaft von Roter Stern auch in die Kabine. Die meisten Spieler und Betreuer verpassten diese Cance aber und standen nun schutzlos auf dem Feld. Als sie vesuchten in die Kabinen zu kommen, flogen wieder etliche Fackeln und Böller zum Eingang, woraufhin sie die Halbzeit wie in der E-Jugend auf dem Spielfeld verbringen mussten. In Deutschland wohl unvorstellbar.
    Nach der Pause gab es bei den Heimfans eine rot-weiß gestreifte Blockfahne, garniert mit den üblichen Bengalos. Sah auch gut aus.
    In der 2. Halbzeit wurde Partizan dann besser und bestimmte das Spiel. Ihre Fans waren aber nie so lautstark und geschlossen wie die Delije. Ab und an verirrte sich auch mal ein Bengalo auf den Rasen, welches dann immer recht zügig und entspant von der Feuerwehr beseitigt wurde.
    20 Minuten vor Schluss erzielten die Gäste dann den Führungstreffer. Großer Jubel auf Seiten der Grobari und co und einige Sitzschalen flogen umher. Dazu muss man wissen, dass die Sitze in der Gästekurve schon vor dem Spiel vorsorglich entfernt wurden.
    Troz des Rückschlags und auch nach dem 0:2 untestüzen die Delije ihre Mannschaft vorbildlich. Wenn die ganze Kurve mit den Schals wedelte oder ihn hochhielt, gab das auch immer ein klase Bild ab.


    Ich denke, der Pyroweitwurfrekord wurde um mindestens 5 Meter überboten. Irgendwo zwischen 35 und 45 Metern lag er nach diesem Spiel...


    Nach dem Spiel wurden noch eben einige Bier geholt und dann sollte es in den Bahnhof gehen, welcher an allen Eingängen von Polizisten gesichert war. Das gab noch ein bisschen Heck Meck, als die Polizisten meinen Pass sehen wollten un sich mit meinem Perso nicht zufrieden gaben, aber nach zehnminütiger Diskussion kam ich dann auch durch. Auch vor dem Zug standen dann wieder 4-5 Polizisten an jedem Eingang und das gleiche Spiel von vorn, jetzt ging es aber zügiger. Im Zug traf man wieder Fans aus allen Ländern dieser Welt. Der Zug war auch völlig überfüllt und wir mussten uns zu Acht in ein Abteil zwängen. Schlaf gab es nicht, war es schon zu viert zu eng in diesen Abteilen um bequem sitzen zu können... Die Fahrt vierlief auch recht ereignislos, bis auf einen Serben aus Novi Sad, der mich mit Motorsport volltextete. Mit 1,5 Stunden Verspätung war ich endlich wieder in Budapest und im warmen Bett.


    Mein Erfahrungsschatz ist sicher nicht so groß wie der von Marius aber ich kann ihm nur beipflichten, dass dieses Spiel absolut jede Reise wert ist. Man sieht einfach eine ganz andere Fankultur und Selbstverständnis von Pyro und co. Das macht schon Spaß, wenn auch das Werfen von Fackeln und Böllern in benachbarte Blöcke nicht unbedingt sein muss, aber das gehört zu diesem Spiel wohl dazu und jeder der sich in diese gefährdeten Blöcke begibt, weiß wohl, was ihn erwartet.
    Wenn wir in Deutschland auch nur halbwegs so entspannt mit Pyro umgehen würden wie die Serben, wäre schon viel gewonnen...


    beim Videoportal: 141. derbi - incidenti, penal, šanse, golovi .... (RTS) und Grobari 141.derbi ansehen...

  • Geil! Bisschen neidisch machste mich ja schon...
    Bei mir gehts morgen mit watford-bristol und Mittwoch mit celtic-athletico weiter, heute war charlton-huddersfield,davor Cray wanderers-Hendon und crystal palace-millwall!


    Freitag bin Ich aber dann wieder im Haberland! :)

    Badisch LEV - der erste SVB-Fanclub in Baden-Württemberg!! Bei Fragen einfach per PN melden oder bei Facebook nach "Badisch LEV" suchen!

  • Biete eine Mitfahrgelegenheit nach Belgien am kommenden Wochenend, quasi um mal reinzuschnuppern...;_)




    Los gehts Gegen Mittag in Lüdenscheid. Treffpunkt kann ausgemacht werden entlang der A45/40.


    07.01.2012
    20:00 Uhr FC Brussels - KVRS Waasland - SK Beveren, oder
    20:00 Uhr White Star Woluwé FC - KSK Heist, oder
    20:00 Uhr Standaard Wetteren - AFC Tubize, oder
    20:00 Uhr Sporting Charleroi - KSV Roeselare


    08.01.2012
    14:30 Uhr Eendracht Aalst - KVK Tienen




    Details per PN.



    btw: Homepage ist wieder aktuell: www.doktormarius.de.tl

  • Gestern mal etwas schönes erlebt. Gestern waren wir mit einer Autobesatzung beim belgischen Erstligsspiel OH Leuven gegen KV Kortrijk. Leuven steht weit unten drin, quasi mit dem Rücken zur Wand. Ihr Team hat die vollen 90 Minuten, mit Ausnahme von ganz wenigen Situationen unter aller Sau gespielt. Den Bällen wurde nicht hinterher gelaufen, einfachste Zweikämpfe hergeschenkt und Fehlpässe im 20-Sekundentakt. Die Bude war gut voll und mehr ausgelastet als unsere Arena gegen Mainz. Allerdings hat man zu KEINEM Zeitpunkt Pfiffe der Heimfans gegen das eigene Team gehört. Nichtmal nach dem Abpfiff und da wären wirklich Pfiffe verdient gewesen. Stattdessen haben die Leuvenfans bis in der 90. Minute das 2:0 für die Gäste gefallen ist supporttechnisch richtig losgelegt.


    Vorbildlich!

    Zitat Ordner: "Hört doch auf damit, ihr seid doch viel zu voll für so einen Scheiß!"

  • Am letzten März-Wochenende bin ich zufällig in Prag und glücklicherweise findet da das Spiel Slavia gegen Spartak statt. Kann vielleicht einer der Erfahrenen ne kleine Einschätzung geben, wie hoch die Chance ist, Karten zu bekommen - sei es im Vorverkauf oder vor Ort?

  • Ich denke, Tageskasse sollte möglich sein. War letztens bei Slavia-Liberec vor nichteinmal 5.000 Zuschauern. Das neue Stadion ist aber alles außer schön. Ticketinformationen findest du auf der Slaviaseite unter "Vstupenky", schreib denen sicherheitshalber 'ne Mail. Onlineverkauf konnte ich auf die Schnelle nicht finden.


    Wenn du Frühaufsteher bist, gehst du an dem Tag übrigens noch zu Zizkov-Jablonec um 10.15, viel Spaß :)

  • Am letzten März-Wochenende bin ich zufällig in Prag und glücklicherweise findet da das Spiel Slavia gegen Spartak statt. Kann vielleicht einer der Erfahrenen ne kleine Einschätzung geben, wie hoch die Chance ist, Karten zu bekommen - sei es im Vorverkauf oder vor Ort?

    :bayerapplaus


    Für turtle04 und mich geht es am Wochenende zum Länderpunkt Zypern. Topspiel zwischen AEL Limassol und APOEL Nikosia.

    "Die Zitrone ist meine Lieblingsfrucht. Ein Leben ohne Zitronen kann ich mir nicht vorstellen."

  • Sonntag 11 Uhr A-Junioren gegen den Eff Zäh, danach gehts weiter zu


    Schwarz-Weiß Essen gegen SF Siegen



    Fahre mit dem Auto, wenn jemand Interesse hat, bitte melden! Nach dem Spiel in Essen fahre ich über Köln dann wieder in den Schwarzwald!



    EDIT: Käse...Essen ist abgesagt, Alternativplan dann wohl irgendwas auf dem nach Hause-Weg...

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    Einmal editiert, zuletzt von AndyWundy ()

  • Hi,


    ich habe vor diesen Sontag nach Mailand zu fahren und von dort aus nach Turin, möchte mir die Spiele Juve-Neapel und Mailand-Florenz mir anzuschauen. Weiß jemand wo ich günstig Tickets bekomme und ob es in Mailand, Turin ein empfehlenswertes Hostel gibt? Zudem wie komme ich am besten von Mailand nach Turin?

  • Hallo Leute,




    dank Toto verfüge ich nun über Internet...


    Daher mal ne Meldung von mir, was passiert ist und wie der Stande der Dinge ist.




    Am Sonntag,dem 25.03., also nachdem wir am Samstag bereits zwei Spiele geguckt
    hatten und der Länderpunkt Zypern eingetütet war, wollten wir
    Sightseeing machen. Auf dem Weg zu irgendeiner Ausgrabungsstätte bogen
    wir auf einer Landstraße rechts ab. Wegen dem Linksverkehr hat man dabei
    Gegenverkehr. Diesen hat unserer Fahrer nicht gesehen. Ich dachte noch:
    "Ups, das wird knapp" - da schepperte es auch schon...




    Nach wenigen Sekunden hatte ich begriffen was passiert war. Ich guckte
    an mir herunter und sah sofort, dass mein linker Oberschenkel
    unnatürlich geknickt, also gebrochen war. Zu dem blutete ich stark aus
    einer Wunde am Kopf. Nach wenigen Momenten waren zahlreiche Ersthelfer
    da... Unter anderem zwei deutsche Ärzte die seit acht Jahren auf Zypern
    wohnen. Das erste Mal Glück im Unglück. Die beiden, eine Ehepaar,
    kümmersten sich fortan, bis zu meiner Abreise um fast alles und halfen wo
    sie nur konnten. Vielen Dank.


    Auch Ambulanz und Feuerwehr waren recht schnell vor Ort. Ich wurde
    stabilisiert und nach einiger Zeit aus dem Wagen gehieft. Dann ging es
    ins Krankenhaus nach Limasol. Dort kümmerten sich sofort viele Ärtze um
    mich. Zu erst hieß es, ich solle noch am Abend operiert werden. Weil ich
    mich übbergeben musste, klappte dies nicht. Auch am nächten Morgen
    klappte das noch nicht. Nun hatte ich aber die Möglichkeit per
    Spezialmedizinflieger nach Hause gebracht zu werden. Das war mir nun am
    liebsten.


    Am nächsten Tag (Dienstag) holte mich eine Ambulanz ab, brachte mich zum
    Flughafen Pafos und per Learjet ging es nach Köln-Bonn. Und von dort
    per Ambulanz in Klinikum Schlebusch.


    Nach diversen Untersuchungen wurde ich dirket am Mittwoch operiert und
    bekam einen "externen Fixateur" an den Oberschenkel. Dies war nötig, da
    die Nagelung des Oberschenkels wegen dem Blutbild (zu geringe
    Sauerstoffsättigung aufgrund eine Lungenprellung und vier gebrochenen
    Rippen) noch nicht möglich gewesen wäre. Nach dem die Lunge und die
    Blutwerte nun wieder besser sind, werde ich am kommenden Dienstag
    operiert. Dann kommt von oben nach unten ein Nagel durch den
    Oberschenkel und ersetzt den Fixateur. Dann wird es wohl noch ne knappe
    Woche dauern, bis ich heim kann. Es wird aber wohl noch ne Reha und
    Krankengymnastik folgen.


    Ich bin derzeit weitestgehend schmerzfrei, mit Medikamenten alledings,
    und vertreibe mir die Zeit im Bett mit Lesen, TV und nun auch Internet.
    Denn Aufstehen kann ich nur fürs nötigste (Toilette und Waschen).




    Ich danke schon mal jetzt für alle Grüße, Genesungswünsche, Karten und Geschenke...




    LG Marius




    NUR DER SVB - Ich hoffe wir sehen und gegen Hannover!