TSV Einigkeit Dornap – ASV
Wuppertal 2:3 n.E. / Kreispokal Wuppertal
Um 15 Uhr dachte ich noch an einen genügsamen Abend mit
meinem Fixateur auf dem Bett, und irgendeinen Schrott im Fernsehn guckend. Dann
meldete sich der Denhopper via Facebook und schlug ein Kreispokalspiel in
Heiligenhaus vor. Da ich dort schon war, brachte ich den Kick Einigkeit Dornap
v ASV Wuppertal im selben Pokal ins Spiel. Nach ein wenig Überredungskunst war
Daniel einverstanden. Kurz vor der abgemachten Abholzeit rief er an und meinte,
irgendeine Leuchte an seiner Karre würde das tun, wofür Leuchten nun mal da
sind, nämlich leuchten. Das Handbuch meinte dazu, man solle mit dieser
leuchtenden Leuchte „vorsichtig zum nächsten Händler fahren.“ Es stand nix
davon da, dass man nicht einen Umweg über Dornap machen kann. Einleuchtend,
dass wir also trotzdem fuhren. Also Leuchte ignorieren und hoffen…
Es passierte natürlich nix, außer das sich die Tankleuchte
zur anderen Leuchte gesellte. Aber die paar Kilometer würde der Kleine wohl
noch schaffen…
Auf der Fahrt erzählte Daniel von
seinem Wochenendtrip nach Polen, was sehr erregend war. Ein wenig neidisch
werde ich da schon. Kann es kaum erwarten wieder solche Touren zu machen –
Heile, du verdammtes Bein!!! – Aber das wird schon…
Ich war schon mal am „Sportplatz
Düssel“ vorbei gefahren, als ich auf dem Weg nach Wülfrath war. Seit dem wollte
ich dahin. Denn was ich damals mit einem flüchtigen Blick sah, erfreute mich
sehr. Mein positiver Eindruck bestätigte sich. Man betritt den Ascheplatz durch
ein Tor hinter dem Tor, nahe der Eckfahne. Nun geht man drei kleine
Treppenstufen hoch auf eine Art Plateau circa 70 cm über dem Spielfeld. Dieses
Plateau geht irgendwann in zwei rumpelige Stufen über. Auf einer davon ist eine
verschlissene Sitzbank von etwa 30 Metern Länge montiert. Auch ein paar
Holzstühle, vermutlich aus dem Erbe des Dorfältesten stehen hier rum. Diese
„Tribüne“ ist überdacht. Auch befinden sich dahinter einige Räumlichkeiten:
Stuhllager, Gästekabine und Sonstiges… Dann kommt ein größeres „Plateau“. Hier
steht eine Telefonzelle, vollgestopft mit irgend welchem Gerümpel. Auch selten.
Zudem gibt es hier eine weitere Bank. Drei Holzbalken, vermutlich aus einer
Zeit, als das Holz noch per Pferdewagen aus den umliegenden Wäldern herbei geschafft
wurde. Den Abschluss findet diese Seite des Platzes in einer überdachten
Terrasse mit Tischen und Stühlen, die zum dahinter liegendem Vereinsheim
gehören. Hier gibt es Speis und Trank zu günstigen Preisen, so wie die
Übertragung der Champios League auf Großbildleinwand. Die Toiletten haben den
Charme eines Drei-Sterne-Hotels aus den 70er Jahren. Auf den drei andern Seiten
gibt es nix, wo man sich hinstellen, geschweige denn hinsetzen kann. Allerdings
gibt es hier Zäune, die den Eindruck machen schon mal in einem größeren Stadion
gestanden zu haben. Alles in allem ein, wie ich finde, herrlicher, völlig
zusammengeschusterter Ground an vielen Ecken total ramponiert und
renovierungsbedürftig. Ich hoffe das bleibt noch ewig so. Diese modernen
„Hellebetonplattenscheiße“ gibt es in diesen Ligen zur Genüge. Apropros Ligen:
Es spielten der Kreis A-Ligist
Einigkeit Dornap gegen den Landesligisten ASV Wuppertal. Die Favoritenrolle lag
also klar bei den Gästen. Aber was heißt das schon in einem Pokalspiel. Keine
Fußballweißheit bewahrheitet sich derart häufig wie die, das der Pokal nun mal
seine eigenen Gesetze hat. Unabhängig von Liga, Land, Geschlecht und Alter der
Spieler. So auch diesmal. Der Außenseiter hielt sich wacker, kämpfte, biss und
lief wie besessen. Der Favorit spielte etwas besser, konnte aber nicht
einnetzten. Auch Dornap vergab seine wenigen guten Chancen. So stand es nach
120 Minuten 0 zu 0. Im
Elfmeterschießen zollten beide Teams
dem harten Kampf Tribut und vergaben reihenweise ihre Penalties. Drüber,
daneben, gehalten! Alles war dabei. Erst in der „sechsten Runde“ entschied sich
das Spiel mit 3 zu 2 für den ASV Wuppertal. Der Dornaper Schütze schoss
daneben, der ASV-Spieler machte es besser und traf.
Eine kleine Truppe Einigkeit-
Fans, vielleicht aus der Jugend (???),
supporteten hin und wieder. Mit zunehmender Spieldauer und steigendem
Alkoholpegel immer lauter… Am Ende gaben sie ihrem Team dem verdienten
Trostapplaus. Der Favorit feierte erleichtert den Sieg.
Anschließend ging es heimwärts.
Die Leuchte leuchtete immer noch. Erleuchtert viel ich zu Hause ins Bett…