Nachgefragt bei Michael Reschke
Warum leiht Bayer Leverkusen Jens Hegeler an den FC Augsburg aus?
Reschke: Da steckt sehr viel Eigennutz dahinter. Wir sind total überzeugt von Jens Hegeler. Er ist ein außergewöhnliches Talent, er hat die Qualität für die Bundesliga. Wir rechnen, dass er 2010 oder 2011 so weit ist. So ist unsere Zielsetzung. Bei uns hat es Jens derzeit allerdings sehr schwer. Unser Kader ist auf den Positionen, die Jens spielen kann, sehr stark besetzt. Darum ist es für seine Entwicklung besser, wenn er woanders Spielpraxis sammelt.
Warum ist Ihre Entscheidung auf den FC Augsburg gefallen?
Reschke: Wir beobachten den FC Augsburg sehr genau. Vor vier Jahren war er noch ein schlafender Riese. Mittlerweile ist es ein Klub, der parallel zum neuen Stadion innerhalb des Vereins gewachsene und solide Strukturen aufbaut. Dies hat man deutlich gesehen, als die Verantwortlichen auch in der Phase, als vehement die Trainer-Entlassung gefordert wurde, die Ruhe behielten. Das hat sich auch sportlich niedergeschlagen. Deshalb haben wir uns für den FCA entschieden. Zudem haben wir ausgezeichnete Kontakte zu Andreas Rettig, der ja schon bei Bayer gearbeitet hat.
Gab es auch andere Interessenten?
Reschke: Vor Kurzem hat noch Dieter Eilts angerufen. Er wollte Hegeler unbedingt nach Rostock holen. Es gab drei oder vier Interessenten aus der 2. Liga. Wir hätten Hegeler auch verkaufen können, doch das kam für uns nicht in Frage.
Hegeler wird bis Juni 2010 ausgeliehen. Eine außergewöhnlich lange Zeit, oder?
Reschke: Das war ein Wunsch des FC Augsburg. Jens ist ja erst 20, und wenn er in dieser Zeit 40 oder 45 Zweitliga-Spiele absolviert, ist dies für seine Entwicklung nur förderlich. Wir sind von Jens überzeugt, deswegen haben wir seinen Vertrag bei uns auch gleich bis 2013 verlängert. (ötz)