Bernd Schneider: „Den Rückrundenstart schaffe ich nicht“

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    Am Wochenende musste Bernd Schneider (35) kürzertreten. Ein grippaler Infekt ließ nur einen leichten Lauf zu. Der Routinier, der nach seiner Bandscheibenoperation an der Halswirbelsäule im April 2008 im Trainingslager in Belek (Türkei) erstmals wieder mit der Mannschaft trainiert, muss weiter Geduld zeigen. Doch nicht nur wegen der kurzfristigen Pause, wird der Weg zurück für den Nationalspieler ein zäher. „Das wird nicht von heute auf morgen gehen“, weiß Schneider, der sich seit Monaten in der Reha quälte, um die nun anstehende Schinderei.


    Auch wenn er seit Oktober im Einzeltraining verbissen gearbeitet hat, fehlt dem Nationalspieler noch viel. „Ich muss noch eine Schippe drauflegen. Es ist alles weg“, stellt der offensive Mittelfeldspieler fest. Körperlich von der Grundlagenausdauer, aber auch vom Timing auf dem Platz.


    „Für mich ist es wichtig, bei der Mannschaft zu sein. Ich muss mich herantasten“, erklärt der Techniker, der den Rückrundenauftakt schon abgehakt hat. „Das schaffe ich nicht ganz, auch wenn ich mir Mühe gebe.“


    Eine Zeitvorgabe für die Rückkehr setzt er sich nicht. Genauso wie Trainer Bruno Labbadia (42), der klug genug ist, keinen Druck aufzubauen. Im Trainingslager in Belek erfolgt die Eingliederung für den „weißen Brasilianer“ häppchenweise. „Er kann nicht jeden Tag die Einheiten voll mitmachen. Wir haben nicht den Plan, dass er uns in den ersten drei oder vier Spielen weiterhilft. Wir haben keinen Zeitplan.“


    Die Erfahrung seines ballgewandten Routiniers würde Labbadias jungem Team zweifelsohne guttun. Fest einkalkulieren möchte der Trainer ihn freilich noch nicht: „Bernds Rückkehr sehe ich als Bonus. Wenn er es schafft, wäre es klasse.“ Dafür würde Schneider sogar den Weg über die eigene U 23 gehen. „Das ist seine Idee“, so Labbadia, der diesen Weg seinen älteren Spielern offenlässt. Schneider würde ihn wählen – damit die Zeit des Wartens endlich vorbei ist.


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 12.01.09