Leverkusen braucht den Erfolg gegen Cottbus
Düsseldorf - Für Bayer 04 Leverkusen ist das DFB-Pokalspiel gegen Energie Cottbus Generalprobe, Premiere und Chance zur Rehabilitation zugleich.
"Der Pokal ist wichtig, und wir haben uns viel vorgenommen", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler vor dem ersten "Auswärts"-Heimspiel in der Düsseldorfer LTU arena. Ein Erfolg im Cup-Achtelfinale könnte Rückenwind für die acht Bundesliga-Rückrundenspiele in der Landeshauptstadt geben. "Wir freuen uns auf die Herausforderung. Es wird spannend, ob es gelingt, in Düsseldorf erfolgreich zu sein", meinte Bayer-Trainer Bruno Labbadia zum temporären Umzug, der wegen der Modernisierung der BayArena notwendig geworden ist.
Beim Einstand in der Landeshauptstadt wollen die Leverkusener Fußballer aber auch Wiedergutmachung für das maue 1:1 in der letzten Hinrunden-Partie gegen Cottbus betreiben. "Ich bin fest überzeugt, dass wir es schaffen können", sagte Labbadia, warnte indes vor den Defensiv-Strategen aus der Lausitz: "Wer überzeugt ist, dass man sie überrennen kann, täuscht sich. Sie haben die Qualität, ein Bollwerk aufbauen. Es wird ein intensives Geduldsspiel." Als Lohn könnte Bayer, das nach 14 Pokal-Auswärtspartien in Serie ausgerechnet in Düsseldorf erstmals wieder "Heimrecht" hat, 452 000 Euro verbuchen.
Für Völler gibt es aber einen wichtigeren Anreiz: "Der DFB-Pokal ist herrlich, weil man relativ schnell im internationalen Geschäft ist. In der Liga ist es schwieriger, unter die ersten Fünf zu kommen." Doch erstmal muss das Finale erreicht werden. Dies will Bundesliga-Kellerkind Cottbus, das zuletzt Borussia Mönchengladbach ausschaltete, verhindern. "Wir sind bereit für die Aufgabe, und obwohl Leverkusen der klare Favorit ist, wollen wir uns von einer guten Seite zeigen", versprach Energie-Coach Bojan Prasnikar, der seine Spieler vorbeugend Elfmeter üben ließ: "Es kann auch über 120 Minuten oder ins Elfmeterschießen gehen."
Kopfzerbrechen bereitet dem Slowenen jedoch eine Reihe von Verletzten. In Mariusz Kukielka und Cagdas Atan fallen zwei Innenverteidiger aus. Vor seinem Debüt im Energie-Team steht der tschechische Nationalspieler Jan Rajnoch. Die Leverkusener können dagegen in Bestformation antreten, müssen aber weiterhin noch auf Spielmacher Bernd Schneider verzichten. "Er trainiert wieder mit, wird sich aber in den nächsten sechs Wochen noch intensiv vorbereiten", berichtete Labbadia, für den der Pokal einen "hohen Stellenwert" und die Begegnung gegen Cottbus "Endspiel-Charakter" hat. "Wir haben eine junge Mannschaft, die nicht voll ausgelastet ist", forderte der Chefcoach vollen Einsatz.
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