Cottbus überfordert - Bayer spielfreudig
Renato Augusto zieht auf und davon
Bayer Leverkusen steht verdient im Viertelfinale des DFB-Pokals. Die Elf von Trainer Bruno Labbadia wusste gegen Cottbus vor allem in Durchgang eins mit schnellem und direktem Spiel zu überzeugen und verabschiedete die in der Offensive harmlosen und in der Defensive überforderten Lausitzer aus dem Wettbewerb.
Leverkusens Coach Bruno Labbadia konnte nahezu aus dem Vollen schöpfen. In der Innenverteidigung erhielt Sinkiewicz, der nach seinem Kreuzbandriss den Anschluss geschafft hat, den Vorzug vor Henrique, sonst vertraute Labbadia seiner Stammelf. Energie-Trainer Bojan Prasnikar musste auf Kukielka (Innenbandriss im Knie) verzichten, auch Atan (Bänderdehnung) blieb außen vor. Dafür durfte der tschechische Neuzugang Rajnoch sein Debüt für Cottbus feiern.
Leverkusen nahm von Beginn an das Heft in die Hand und erspielte sich ein Übergewicht. Mehr als Schüsse aus der zweiten Reihe ließ Cottbus zwar zunächst nicht zu, lag nach zwölf Minuten aber dennoch zurück. Eine gelungene Kombination über Vidal und Barnetta ebnete Helmes den Weg, der die Kopfball-Vorlage seines Teamkollegen aus halbrechter Strafraumposition ins rechte Eck knallte.
Leverkusen überbrückte in der Folge das Mittelfeld schnell, Cottbus fand kein probates Mittel gegen die variabel agierenden Rheinländer. Die griffen früh und aggressiv an und zwangen die Energie-Akteure zu Fehlern. So führten ein Ziebig-Rückpass und ein daraus resultierender Tremmel-Querschläger zu einem Eckball, den Kadlec nach Barnetta-Hereingabe wuchtig in die Maschen setzte (29.).
Bayer kombinierte gegen die in der Defensive überforderten Lausitzer munter weiter, Cottbus dagegen kam in der Offensive überhaupt nicht zum Zug. Die Labbadia-Elf erarbeitete sich weitere Chancen, das 3:0 fiel aber erst kurz vor der Pause. Renato Augusto zeichnete dafür mit einem unwiderstehlichen Solo aus der eigenen Hälfte verantwortlich, sein abschließender Schuss landete im linken Winkel.
Bayer ließ es nach der Pause etwas ruhiger angehen, ohne dabei ernsthaft in Gefahr zu geraten. Vielmehr kombinierte die Werkself munter weiter, agierte aber nicht zwingend genug Richtung Energie-Gehäuse. Cottbus konnte das Spiel aufgrund der ein oder anderen Bayer-Nachlässigkeit etwas offener gestalten, echte Torchancen ergaben sich für die Lausitzer aber nicht.
Kießling hätte das Ergebnis in der 69. Minute auf 4:0 ausbauen können, traf aber den Ball nach einem Rückpass von Renato Augusto neun Meter vor dem Tor nicht richtig. Leverkusen ließ gegen die trotz des Rückstandes weiter defensiv agierenden Lausitzer den Ball um den Strafraum laufen, mehr als ein Gekas-Kopfball (87.) sprang aber nicht mehr heraus. Cottbus dagegen kam durch einen direkt verwandelten Freistoß von Skela in der Schlussminute noch zum Ehrentreffer.
Leverkusen reist nach dem überzeugenden Pokalauftritt am Samstag nach Dortmund. Cottbus muss sich gewaltig steigern, um bei Tabellenführer Hoffenheim bestehen zu können.