Bayers Weichenspiel: Hopp oder Top?

  • Labbadia stöhnt über Chaosvorbereitung


    Leverkusen – Die guten Nachrichten bei Bayer reihen sich im Moment nicht gerade aneinander. Immerhin: „Nach den Länderspielen unter der Woche sieht es so aus, dass sich alle Spieler gesund zurückgemeldet haben“, sagte Trainer Bruno Labbadia, als ihn der EXPRESS im Mannschaftsbus auf dem Weg nach Sinsheim telefonisch erreichte.


    Doch die Vorbereitung vor Bayers Weichenspiel lief alles andere als nach den Wünschen des Trainers. Neun Spieler waren mit ihren Nationalmannschaften auf Länderspielreise (Bei Spitzenreiter Hoffenheim waren es nur zwei), Gonzalo Castro musste angeschlagen pausieren.


    Labbadia war deshalb im Training zum Improvisieren gezwungen. Erst Donnerstagabend im Quartier in Sinsheim konnte der 43-Jährige wieder alle seine Spieler begrüßen, die zum Teil erst am Nachmittag am Flughafen Frankfurt gelandet waren.


    Zudem musste Labbadia auch noch seine Tagesplanung über den Haufen werfen. Bayer wollte am Donnerstag in Sinsheim trainieren. „Doch der Platz dort war derart vereist, dass das kein Sinn gemacht hätte“, erklärte Labbadia, der deshalb vormittags in Leverkusen zur Einheit bat.


    Doch wenn der Trainer die Fakten aufzählt, klagt er nicht. „Was nützt es zu jammern? Nichts. Wir brauchen in Hoffenheim einen guten Tag. Und meine Elf ist in der Lage, genau diesen zu erwischen“, gibt sich Labbadia kämpferisch und erinnert ans Hinspiel, als Bayer ein grandioser 5:2-Sieg gelang.


    Die Werkself ist in Punkto Kampf auch geforderter denn je. Es ist ein Hopp- oder Topspiel. „Nach der Niederlage gegen Stuttgart liegt der Druck ganz klar auf Seiten von Bayer“, meint 1899-Coach Ralf Rangnick. Das kann man unterschreiben. Denn gewinnt die Mannschaft von Milliardär Dietmar Hopp, hat sie bereits neun Punkte Vorsprung auf Bayer – was wohl das Ende aller Titel-Träume für Leverkusen wäre.


    Quelle: express