Von Ulrich Klein, 15.02.09, 21:04h, aktualisiert 15.02.09, 21:05h
Mit dem 4:1-Sieg am Freitagabend gegen Hoffenheim zerbröselten die Bayer-Profis nicht nur die düsteren Gedanken an einen Absturz. „Vielmehr haben die Spieler gezeigt, dass sie in den vergangenen Monaten dazu gelernt haben und reifer geworden sind“, analysierte Bayer-Trainer Labbadia sein Team.
SINSHEIM - Nachdem sie die gängige Sportweisheit, dass angeschlagene Gegner besonders gefährlich sind, eindrucksvoll bestätigt hatten, waren Erleichterung und Selbstsicherheit zeitigst in die schwarz-roten Reihen zurückgekehrt: „Dieser Abend tut uns sehr gut. Die Jungs haben natürlich mitbekommen, dass schon wieder Vergleiche mit der Vergangenheit gezogen worden sind. Sie sind aber nicht eingeknickt, sondern haben genau die richtige Antwort gegeben. Und das bei einem sehr, sehr starken Gegner“, freute sich Trainer Bruno Labbadia nach dem glanzvollen 4:1 (3:1)-Sieg am Freitagabend bei Hochgeschwindigkeits-Aufsteiger Hoffenheim.
Bayer Leverkusens Trainer hatte in der Vergangenheit nimmermüde darauf hingewiesen, dass viele seiner Athleten zwar „hochbegabt sind“, aber eben noch reichlich Erfahrung im herzlosen Profigeschäft sammeln müssten. Und irgendwie quälte den ehemaligen Torjäger wohl auch die Sorge, dass das mediale Echo auf die 2:4-Klatsche am Wochenende zuvor gegen Stuttgart, seinen Jungspunden doch stärker aufs jugendliche Gemüt geschlagen war als man es an der Dhünn zugeben wollte. Mit dem Coup von Sinsheim aber zerbröselten die Bayer-Profis nicht nur die düsteren Gedanken an einen Absturz. „Vielmehr haben die Spieler gezeigt, dass sie in den vergangenen Monaten dazu gelernt haben und reifer geworden sind“, analysierte Labbadia und würdigte den psychologischen Effekt des kaum erwarteten Erfolgserlebnisses im Kraichgau: „Die Jungs haben gesehen, dass der Erfolg zurückkommt, wenn man nicht nachlässt und konsequent seriös arbeitet.“
Patrick Helmes hatte ohnehin nie an sich und den Seinen gezweifelt: „Wir standen in den letzten Tagen zwar etwas unter Druck, haben uns dann aber ganz schnell wieder gefangen“, sprach Bayers Stürmer, der den Abstand zu Hoffenheims Topangreifer Vedad Ibisecic (18 Treffer) in der Torjägerliste mit seinen Saisontoren 14 und 15 weiter verkürzte und im Wohlfühlklima des süßen Sieges gleich noch eine Drohung hinterher schickte: „Wir haben Riesenpotenzial. Wenn wir die Leistung von Hoffenheim bestätigen, ist mit uns noch ganz vorne zu rechnen.“
Trainer verteidigt seinen Adler
So ganz ohne Stirnrunzeln lebt es sich in Leverkusen derzeit dann aber doch nicht: René Adler blieb auch in der Rhein-Neckar-Arena keineswegs fehlerfrei, verursachte durch Übereifer einen Elfmeter und erledigte auch andere Aufgaben nicht durchgängig souverän. Labbadia aber baute entschlossen vor: „Den Strafstoß nehme ich auf meine Kappe. Ich erwarte von René einfach, dass er mitspielt und in bestimmten Situation aus dem Tor kommt“, ließ er wissen und war dann auch schon beim nächsten Gegner: „Gegen den HSV müssen wir kommenden Sonntag unsere heutige Leistung erneut abrufen, um zu bestehen.“
Quelle: Kölnische Rundschau online