Leverkusen: Torjäger in die Pflicht genommen
Helmes plant den doppelten Angriff
So langsam muss sich Vedad Ibisevic mit dem Gedanken vertraut machen, nicht mehr allzu lange die Torjägerliste anzuführen. Mit Siebenmeilenstiefeln nähert sich Patrick Helmes (24) dem Hoffenheimer Stürmer, der das Tableau mit 18 Treffern anführt. Ein Treffer zum Rückrundenauftakt in Dortmund, Doppelpack in Hoffenheim, dazu ein Treffer im DFB-Pokal gegen Cottbus.
Helmes ballert 2009 richtig los und liegt mit nun 15 Bundesligatreffern in Schlagdistanz. Er hat die kicker-Torjägerkanone fest im Blick. "Eine Verletzung gönnt man keinem Spieler. Aber ich besitze jetzt die Chance, und wenn ich weiter an mir arbeite, bin ich zuversichtlich, sie nutzen zu können."
Vor der Gala in Hoffenheim gabs für Helmes aber erst mal eine klare Ansage. Nach den schwachen Auftritten gegen Stuttgart und unter der Woche im Länderspiel nahmen Sportchef Rudi Völler und Trainer Bruno Labbadia den Stürmer ins Gebet. Sie verdeutlichten Helmes: Vollstrecker-Qualitäten und eine sensationelle Schusstechnik reichen nicht. Helmes soll sich auch läuferisch mehr für die Mannschaft einbringen. Diesen Auftrag setzte der Torjäger in Hoffenheim eindrucksvoll um. "Er hat viel für die Mannschaft gearbeitet. Das ist mir genauso wichtig wie die Tore", lobte Labbadia. Auch Völler zeigte sich überaus zufrieden: "Er ist viel mehr gelaufen als in den anderen Spielen. Dafür wurde er belohnt."
Einem Mittelstürmer wie Helmes fallen die weiten Wege nicht immer leicht. Doch künftig will sich der Nationalspieler an die Marschroute halten. "Ich mache da mit, es wird auch in Zukunft wichtig sein, dass ich diese Wege gehe", so Helmes. In der Torjägerliste fast schon Spitze, mit Bayer durch den Sieg in Hoffenheim in der Liga wieder zurück in der Spitze - diese Ausgangssituation lässt Helmes gleich in doppelter Hinsicht angriffslustig werden. "Die Mannschaft hat ein Riesenpotenzial", betont der Goalgetter und fordert: "Wir müssen so weit wie möglich nach vorne kommen. Wenn wir unser Potenzial abrufen, dann ist mit uns da oben zu rechnen."
So schnell kann es gehen. Nach der 2:4-Heimpleite gegen Stuttgart drohte bei einer weiteren Niederlage schon das Abrutschen ins Mittelmaß. Jetzt stehen den Leverkusenern wieder alle Türen offen. Das nächste Top-Duell wartet am Sonntag gegen den Hamburger SV. "Wir sind gut im Rennen", glaubt Rudi Völler. "Der HSV ist ein Mitkonkurrent, da müssen wir nach diesem Erfolg versuchen, nachzulegen."