Achtung: Sprengstoff

  • Bayer 04 Leverkusen
    Achtung: Sprengstoff


    VON UDO BONNEKOH - zuletzt aktualisiert: 21.02.2009 (RP)


    Bayer hat mit dem Sieg gegen Hoffenheim einen big point gelandet. Nun ist die "Riesen-Herausforderung" gegen den HSV zu bestehen. Beim Blick aufs Teilprogramm ahnt Simon Rolfes, dass "es am Wochenende kracht".


    Wer weiß denn, wofür es gut ist? Simon Rolfes hat sich jedenfalls in einer kleinen Sonderschicht im Anschluss an die allgemeine Übungseinheit noch ein bisschen im Präzisionsschießen geübt. Vorbei an Pappkameraden flogen die Bälle nach Freistößen aufs leere Tor.


    Das kann Bayer Leverkusens Kapitän morgen in der LTU-Arena zu Düsseldorf womöglich helfen, nicht wenige Spiele in der Bundesliga werden von Standards geprägt oder durch sie gar entschieden. Für Trainer Bruno Labbadia ist eines schon vorm Duell seiner Truppe mit dem Hamburger SV vergleichsweise sicher. "Das wird ein enges, intensives Spiel", prophezeit er. Es wäre schließlich neu, dass sich berechnend-kühle Hanseaten dem Hurra-Stil hingäben in zügelloser Offensive wie jüngst Hoffenheim und Leverkusen im Kraichgau.


    Für Rolfes ist zudem noch was so gut wie klar: "Am Wochenende kracht's." Die Bedeutung des Satzes erschließt sich schnell beim Blick auf den für Bayer besonders interessanten Programmteil, in dem einiges an Sprengstoff steckt: Dortmund in Schalke, Hoffenheim in Stuttgart, Hertha BSC Berlin in Wolfsburg. Und da wäre es für die Leverkusener doch recht blöd, wenn sie nach dem big point von Sinsheim nackt dastünden gegen den HSV, mit nichts in der Hand.


    So war das ja in der Hinrunde. Da zauberten die Leverkusener Fußball der ersten Güteklasse auf den Rasen im Volkspark, 2:0 hieß es flugs. Und dann kamen ein paar Eseleien mit fatalen Konsequenzen bis zum 2:3. "So dumm, wie wir die Punkte in Hamburg gelassen haben, darf uns das nicht noch mal passieren", sagt Rolfes heute. Manuel Friedrich, damals früh eliminiert mit Gelb-Rot, wird wohl seine Lehren daraus gezogen haben. Und auch der Kollege Vidal, morgen vermutlich wieder dabei nach seiner Sperre, sollte noch mal in sich gehen. "Wir dürfen Arturos Verhalten nicht dramatisieren", beschwichtigt Labbadia, "er kommt eben über die Zweikampfstärke neben all unseren Technikern." Dass der Chilene sein Temperament zügeln muss, ist allerdings auch für den Coach unstrittig. Die Alternative auf Vidals Posten: Thomas Zdebel mit seiner Routine.


    Hoffenheim und das 4:1 dort sind erledigt, abgehakt als erfreuliches Zwischenstück und als Exempel, was glücken kann bei höchster Konzentration und ausgelebter Lauffreude. "Hamburg", sagt Labbadia, "das ist eine neue Riesen-Herausforderung, ein Spitzenspiel, in dem wir untermauern können, dass wir oben dazugehören." Sich vorne einzunisten, wenigstens auf Rang fünf, findet Labbadia schwierig genug, weil "die anderen von hinten tüchtig schieben".


    rp-online.de