Labbadia will weg vom Hurra-Fußball

  • Von Frank Nägele, 27.02.09, 00:05h
    Nur ein Sieg in Hannover garantiert Trainer Bruno Labbadia, dass sein Team in der Tabelle unter den ersten Fünf bleibt. Zum ersten Mal, seit er in Leverkusen ist, bremst der Trainer seine Profis. Das ist für ihn die Lehre aus der Niederlage gegen Hamburg.


    LEVERKUSEN - Es könnte alles so einfach sein. Ist es aber nicht. Daran hat sich Bayer 04 Leverkusen ja schon gewöhnt in dieser Saison der verpassten Ergebnisse. Nur ein Sieg in Hannover (Samstag, 15.30 Uhr) garantiert Bruno Labbadia, dass sein Team unter den ersten Fünf bleibt. Und zum ersten Mal, seit er in Leverkusen ist, bremst der Trainer seine Profis. Das ist für ihn die Lehre aus der 1:2-Niederlage gegen den Hamburger SV. „Es ist unser Naturell, offensiv und bestimmend zu spielen“, sagt Labbadia, „aber manchmal muss man gegen einen starken Gegner wie den HSV auch merken, wenn es an der Zeit ist, einfach mal auf Ballbesitz zu spielen.“ Das sind neue Töne im Team der Hurra-Fußballer, aber der Trainer meint es ernst und hat am Donnerstag mit seinen Mittelfeld-Führungsspielern eine Spezialbesprechung zu diesem Thema abgehalten.


    „Gegen Hamburg haben wir einen sehr großen Aufwand betrieben und sind dafür nicht belohnt worden“, sagt der Trainer, „wir müssen einfach lernen, wann es sich lohnt, auf Risiko zu spielen und wann es einfach sinnvoller ist, den Ballbesitz zu behalten und mal hinten herum zu spielen. Wir müssen eine bessere Balance finden.“ Das erfordert jedoch die Bereitschaft von Schlüsselspielern wie Simon Rolfes oder Renato Augusto, im entscheidenden Moment den Ball zu fordern und dann das Tempo im Spiel zu diktieren. Toni Kroos ist ein Fußballer, der dies könnte. „Er ist extrem schnell im Kopf und weiß immer schon vorher, was die nächste Aktion sein wird“, lobt Labbadia. Doch das Juwel ist erst 19 Jahre alt und muss nach dem Leihgeschäft zwischen Bayern und Bayer erst einmal Fuß fassen in Leverkusen. Die physischen Aufbauarbeiten sind jetzt immerhin so weit voran geschritten, dass Kroos am Samstag zum ersten Mal im Leverkusener Kader stehen wird. „Wir denken, dass Toni fit ist für Teileinsätze“, sagt Bruno Labbadia, der sein Team umbauen muss, weil Castro und Henrique gegen Hamburg zum fünften Mal die Gelbe Karte gesehen haben. Die Optionen liegen auf der Hand. Für die rechte Abwehrseite kommt Hans Sarpei in Frage, in der Innenverteidigung fällt die Entscheidung zwischen Lukas Sinkiewicz und Karim Haggui, mit klarer Tendenz zum ehemaligen Kölner.


    Hannover müsste bei Bayer 04 schöne Gedanken wecken. Das 4:0 im Hinspiel war vielleicht das Spiel in dieser Saison mit dem größten Leistungsunterschied zweier Mannschaften. Leverkusen gelang alles, Hannover nichts. Das Resultat spiegelte die Überlegenheit nicht einmal im Ansatz wider. Aber keiner bei Bayer 04 rechnet mit einer Wiederholung des Spielverlaufes. „Ich rechne eher mit einer kontrollierten Offensive von Hannover“, sagt Bruno Labbadia, „man darf nicht vergessen, dass sie sehr heimstark sind, außerdem haben sie zuletzt zweimal nach 0:2-Rückständen Moral gezeigt. Sie werden auf Fehler von uns warten. Deshalb dürfen wir nicht so viele machen wie gegen Hamburg.“


    Patrick Helmes macht sich um Details im Zusammenhang mit dem Gegner wie immer keinen Kopf. „Wir waren doch in dieser Saison ganz selten die schlechtere Mannschaft. Es war in der Hinrunde ja ähnlich, da stand Hannover auch mit dem Rücken zur Wand, und wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Wir müssen aus den Fehlern lernen und dort gewinnen.“ Ob die Mittelfeld-Alternativspieler Thomas Zdebel und Pirmin Schwegler am Samstag dabei sein werden, ist noch unklar. Beide leiden an Innenbandbeschwerden im Knie.


    Quelle: KStA

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!