Hannover besteht Bewährungsprobe

  • Dritte Niederlage für Bayer in 2009


    Hannover besteht Bewährungsprobe


    Hannover 96 hat die richtige Antwort auf die aufkommende Unruhe gegeben und sich mit einem 1:0-Erfolg aus der Krise geschossen. Angesichts der prekären Situation zeigten die Niedersachsen eine starke Vorstellung und nahmen ihren Coach Dieter Hecking aus der Schusslinie. Bayer Leverkusen blieb unter seinen spielerischen Möglichkeiten und hatte erst in der Schlussphase die Chance zum Ausgleich.


    Zwei Änderungen gab es gegenüber der 2:3-Niederlage in Gladbach in der Startelf von Hannover 96. Trainer Dieter Hecking ersetzte den gesperrten Pinto (5. Gelbe) durch Cherundolo. Zudem spielte Schlaudraff für Forssell im Sturm. Bayer Leverkusens Coach Bruno Labbadia musste nach dem 1:2 gegen Hamburg zweimal umstellen. Für die gesperrten Castro und Henrique (jeweils 5. Gelbe) standen Sarpei und Sinkiewicz in der Startelf.


    Hannover achtete zu Beginn der Partie auf eine stabile Defensive, stand kompakt in der eigenen Hälfte und wartete auf Fehler Leverkusens. Bei eigenem Ballbesitz schaltete das Hecking-Team allerdings schnell um und suchte den direkten Weg Richtung gegnerisches Tor. Bayer war insgesamt offensiver orientiert und versuchte, über die flinken Außenbahnen zum Erfolg zu kommen. Jedoch fehlte die Passgenauigkeit in der Offensive, so dass es einige Zeit dauerte, bis die Zuschauer in den Genuss von gefährlichen Strafraumszenen kamen.


    Hannover legte dann mit zunehmender Spieldauer den Respekt vor dem Bayer-Team ab und konnte sich ein optisches Übergewicht erspielen. Und die Roten hätten sich in der 19. Minute fast selbst belohnt. Balitsch spielte genau in die Gasse auf Schlaudraff. Der 25-Jährige kam zwischen Manuel Friedrich und Sinkiewicz zum Schuss, Bayer-Keeper Adler kam aber gerade noch mit den Fingerspitzen an den Ball.


    Leverkusen tat sich weiterhin sehr schwer. Auch, weil 96 taktisch klug agierte, die Räume eng machte und so der gefürchteten Bayer-Offensive um Helmes, Kießling & Co. das Leben schwer machte. Nur einmal war Hannovers Defensive im ersten Durchgang nicht im Bilde. In der 32. Minute passte Vidal steil auf Kießling, Enke blieb aber in der folgenden Eins-zu-Eins-Situation Sieger.


    Ansonsten hatte das Hecking-Team, das auch spielerisch gute Ansätze zeigte, das Geschehen unter Kontrolle. Und in der 33. Minute holten sich die Roten dann den Lohn ihres couragierten Auftritts ab. Krzyonwek spielte Schlaudraff auf der rechten Seite frei. Der Stürmer behielt die Übersicht, legte genau im richtigen Moment nach innen, wo Bruggink aus sieben Metern keine Mühe hatte, zum 1:0 einzuschieben. Mit diesem Ergebnis wurden auch die Seiten gewechselt.


    Ohne personelle Änderungen ging es mit dem zweiten Durchgang weiter. Bayer Leverkusen zeigte nun mehr Engagement, doch Hannover hielt dagegen. Intensive Zweikämpfe prägten nun das Spiel, das sich mehrheitlich in Hannovers Hälfte abspielte. Die Niedersachsen bewahrten aber ihre Ordnung und ließen Bayer weiter nicht richtig zur Entfaltung kommen. Relativ ereignislos verstrich so die Zeit.


    Nach einer Stunde reagierte Labbadia und wollte mit Dum für Sarpei für mehr Offensivdrang sorgen. Doch die Maßnahme sollte sich nicht auszahlen. Die kampfstarken Niedersachsen kauften auf dem immer tiefer werdenden Boden den Leverkusenern den Schneid ab und strahlten bei ihren Kontern sogar mehr Gefahr aus.


    So in der 63. Minute, als Schlaudraff das 2:0 hätte machen müssen, doch der 25-Jährige schlug nach einem Bruggink-Anspiel freistehend über den Ball. Oder in der 75. Minute, als weder Krzynowek noch Bruggink eine Adler-Unsicherheit ausnutzen konnten.


    Trotz aller Bemühungen blieb Leverkusen im Angriff vieles von der sonst gezeigten Klasse schuldig. Bezeichnend eine Szene aus der 72. Minute, als Vidal übereifrig dem besser postierten Dum eine Schusschance nahm.


    Erst in der Schlussphase, als Leverkusen alles nach vorne warf (Kroos und Charisteas wurden eingewechselt), kamen die Rheinländer zu Tormöglichkeiten. Doch Vidal scheiterte am Aluminium (79.), an Enke (83.), und Krzynowek kratzte einen Kießling-Kopfball von der Torlinie (83.). So brachte Hannover den wichtigen Sieg mit viel Engagement und auch etwas Glück über die Zeit.


    Am kommenden Samstag muss Hannover 96 bei Bayern München antreten. Bereits am Mittwoch ist der Rekordmeister Gegner von Bayer Leverkusen im DFB-Pokal, ehe am kommenden Sonntag der VfL Bochum zu Gast ist.


    kicker.de