Effizienz geht vor Spektakel

  • VON UDO BONNEKOH -
    zuletzt aktualisiert: 03.03.2009


    (RP) Für das Pokaltreffen mit dem FC Bayern am Mittwoch in Düsseldorf wünscht sich Bruno Labbadia den Einzug von Geduld, Ordnung und dem Sinn fürs Einfache, das einträglich ist.


    Vergnüglich ist das ganz gewiss nicht zu nennen, was sich da derzeit abspielt auf dem weiten Gelände hinter der Haberland-Halle, dem angestammtem Arbeitsplatz der Leverkusener Fußball-Belegschaft. Aber wie soll auch eine beschwingte Atmosphäre in einer Werkstatt herrschen, in der im Moment arg viel Ausschuss produziert wird? Nur: Von Weltuntergangsstimmung ist auch nichts zu spüren trotz der tiefdunkel anmutenden sportlichen Serie.


    Trainer Bruno Labbadia wirkte gestern Nachmittag bei der einzigen Übungseinheit des Tages trotz allem nicht depressiv. Ihn hat der drohende Abschwung offenbar nicht überrascht. "Wir haben zwar gehofft, dass wir davon verschont bleiben, aber ganz unerwartet kommt das nicht bei einer derart jungen Mannschaft", betont der Fußball-Lehrer.


    Nun hat auch er noch mal das Zwiegespräch mit René Adler gesucht, rund zehn Minuten dauerte der Austausch. Nach neuerlicher Gardinenpredigt sah das nicht aus für den am Samstag von Sportdirektor Rudi Völler wegen unbotmäßiger Aussagen Gerüffelten – im Gegenteil ("Ich habe René gesagt, dass wir mündige Spieler brauchen, aber Kritik eher intern geäußert werden soll").


    Labbadia hat ja zwei Tage vor dem Pokal-Viertelfinale der Leverkusener gegen die Bayern auch noch Wichtigeres zu tun, als die Diskussion um den Torwart fortzuführen. Um Fluss im Spiel geht es, um Sicherheit am Ball, um gescheites Zusammenwirken. "Von uns erwartet man immer Spektakel, und im Willen, das zu bieten, gehen bei uns manchmal Geduld, Ordnung und der Sinn fürs Einfache verloren", betont der Coach.


    Gestern hat sich noch nicht absehen lassen, ob und wie der Trainer personell zu reagieren gedenkt auf den armen Auftritt in Hannover. Dass Gonzalo Castro und Henrique zurückkommen ins Team, liegt auf der Hand. Lukas Sinkiewicz wird wohl den verletzten Manuel Friedrich vertreten. Ob Toni Kroos ins Duell mit "seinen" Bayern geschickt wird, ist eher unwahrscheinlich, zumindest nicht von Beginn. Labbadia erweckt nicht der Eindruck, im spürbaren Gegenwind umstürzlerisch zu handeln. Er ist wohl eher von der Hoffnung beseelt, dass die wankelmütigen Barnetta oder Castro oder Helmes oder Kadlec gerade gegen die Bayern wieder hohe Form finden – Adler natürlich auch.


    Quelle: RP-Online

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!